Chile Sicherheit

Wie sicher ist ein Urlaub in Chile?

Häuser in Valparaíso

Kurz und knackig: Wie sicher ist Chile?

  • Chile ist eines der sichersten Reiseländer in Südamerika. Der Süden ist noch mal deutlich ungefährlicher als der Norden.
  • Trotzdem ist Chile gefährlicher als Deutschland. Vermeide die Armengegenden in Chile und laufe nachts nicht durch verlassene Gassen. Deine Wertsachen solltest du immer eng bei dir tragen.
  • Um auf Nummer sicher zu gehen, lasse immer ein Ausweisdokument und eine Kreditkarte in deiner Unterkunft.
  • Das waren nur die allerwichtigsten Tipps zur Sicherheit in Chile. Mehr zur Kriminalität in Chile, die wichtigsten Verhaltensregeln und vieles mehr erzählen wir dir jetzt.

Wie sicher ist Chile?

Chile ist ein sicheres Reiseland. Wenn die Sicherheit für dich ein ausschlaggebender Faktor ist, ob du in ein Land reist oder nicht, ist Chile das perfekte Reiseziel in Südamerika.

Gemeinsam mit Uruguay und dicht gefolgt von Argentinien ist Chile das sicherste Reiseland in Südamerika. Die Kriminalität in Chile ist nicht mit der in Brasilien oder Mexiko zu vergleichen.

Trotzdem ist Chile gefährlicher als Europa. Wenn du aber einige wichtige Verhaltensregeln beachtest, kannst du ohne Bedenken Urlaub in Chile machen.

Bevor wir dir unsere Verhaltensregeln vorstellen, geben wir dir aber noch einen Überblick über die Kriminalität in Chile.

Wie macht sich Kriminalität in Chile bemerkbar?

Menschen im Zentrum von Santiago
Wenn du nicht gut aufpasst, kann es schnell passieren, dass dir im Gedrängel etwas aus deiner Tasche geklaut wird

Du wirst als Tourist wahrscheinlich gar nicht so viel Kriminalität mitbekommen, da sich diese Seite des Landes an Orten abspielt, die für den Tourismus völlig irrelevant sind. Wir waren fünf Monate in Chile, uns ist nie etwas passiert und wir haben auch keinen einzigen Touristen kennengelernt, der in Chile überfallen oder beraubt wurde.

Übliche Verbrechen an Touristen sind Diebstähle oder Raubüberfälle. Wenn du nicht gut auf deine Wertsachen aufpasst, kann es sein, dass dir z. B. dein Handy unbemerkt aus der Tasche gezogen wird.

Deutlich unangenehmer sind Raubüberfälle, die in Chile meist nachts passieren.

Der Klassiker ist, dass ein Tourist alleine nachts durch eine verlassene Straße läuft und ihm plötzlich ein Messer, eine Waffe oder ein anderer spitzer Gegenstand an den Kopf gehalten wird. Dies ist eine reine Drohung – die Angreifer sind meist nur auf Wertsachen aus.

Falls du in eine solche Situation gerätst, versuche ruhig zu bleiben, diskutiere nicht und gib deine Wertsachen ab. Dann zischen die Angreifer auch ganz schnell wieder ab.

#1 Regionale Unterschiede in Chile

Zunächst musst du wissen, dass Chile nicht gleich Chile ist. Der Norden ist ganz anders als der Süden des Landes.

Grob gesagt kannst du dir merken: Je weiter südlich du reist, desto sicherer ist Chile. Der Norden ist deutlich ärmer als der Süden, daher ist die Kriminalität hier auch höher.

Alle Orte, die sich südlich von Pucón befinden, sind sehr sicher. Gerade bei einer Rundreise durch Patagonien musst du dir um deine Sicherheit nicht mehr Sorgen machen als in Rom, Paris oder London.

Im Norden sieht das etwas anders aus. Bis auf beliebte Touristengegenden wie San Pedro de Atacama solltest du zum Beispiel nicht nachts durch die Straßen laufen. Du kannst die Kriminalität hier mit Ländern wie Peru oder Bolivien vergleichen.

#2 Großstädte in Chile

Großstädte in Chile sind unsicherer als kleine Orte. Das liegt insbesondere daran, dass es in Großstädten mehr Armenviertel gibt und dadurch auch mehr bedürftige Menschen auf den Straßen unterwegs sind.

Die Armenviertel in chilenischen Städten heißen Poblaciones. Diese Gegenden solltest du meiden – insbesondere als Tourist.

Sie befinden sich aber meist am Rand der Städte, sodass du wahrscheinlich gar nichts von ihnen mitbekommen wirst.  Die meisten Poblaciones gibt es in Santiago de Chile, der mit Abstand größten Stadt in Chile.

#3 Touristengegenden vs. Nicht-Touristengegenden

Touristengegenden sind in Chile sehr sicher. Da dort meistens viel Polizei unterwegs ist und es neben dir auch noch viele andere Touristen gibt, ist die Kriminalität in touristischen Zentren in Chile sehr gering.

Sobald du touristische Gegenden verlässt, wird es schnell gefährlicher. Hier ist die Wahrscheinlichkeit, beraubt zu werden höher. Entferne dich daher nie zu weit von touristischen Gegenden. Dann bist du auf der sicheren Seite.

Wichtige Verhaltensregeln für sicheres Reisen in Chile

Häuser in Valparaíso
Die Schere zwischen Arm und Reich in Chile ist hoch, daher sind einige Stadtviertel gefährlicher als andere

Damit dir in deinem Urlaub nichts passiert, geben wir dir hier ein paar wichtige Verhaltensregeln für Chile mit auf den Weg.

Pass immer gut auf deine Wertsachen auf

Deine Wertsachen eng bei dir zu haben ist das A und O in Chile. Auch wenn dir Gegenden sicher erscheinen, solltest du nicht leichtsinnig werden.

Diebe gibt es leider überall und dein Handy oder Geldbeutel sind schneller weg als du denkst, wenn du nicht gut darauf aufpasst. Wir empfehlen dir, deine Wertsachen immer in einer Bauchtasche bei dir zu haben.

Lass wichtige Dokumente in deiner Unterkunft

Wenn dir all deine Dokumente im Urlaub gestohlen werden, ist das der Super-Gau schlechthin. Da du einen Diebstahl nie ausschließen kannst, lasse immer einen Teil deiner Dokumente in der Unterkunft.

Wir lassen unseren Reisepass zum Beispiel immer im Hotel und nehmen nur unseren Personalausweis mit. Zudem haben wir zwei Kreditkarten und lassen eine davon zuhause. Um ganz sicher zu sein, nehmen wir auch ein altes Handy mit in den Urlaub, damit wir nie ganz ohne Telefon dastehen.

Vermeide Armengegenden und geh nachts nicht in verlassene Gassen

Die höchste Wahrscheinlichkeit überfallen zu werden, besteht nachts in Orten, an denen nichts los ist. Daher solltest du dich im Dunkeln mit dem Uber oder Taxi fortbewegen und nicht zu Fuß nach Hause gehen.

In Orten, in denen auch nachts viel los ist, musst du dir keine großen Sorgen machen. Aber sobald du eine Straße betrittst, in der kaum mehr Menschen zu sehen sind, kehre am besten direkt um und halte ein Taxi an.

Tagsüber musst du dir dagegen nicht so viele Sorgen machen. Meide aber heruntergekommene Viertel und Armengegenden, da dies eher unsichere Bezirke sind und du dort als Tourist sehr auffällst.

Wie sicher ist Chile für alleinreisende Frauen?

Chile ist für Frauen generell nicht gefährlicher als für Männer.

Wenn du alleine unterwegs bist, ist die Gefahr ausgeraubt zu werden, ein bisschen höher als wenn du mit mehreren Personen unterwegs bist. Wenn du unsere Verhaltensregeln beachtest, bist du aber auch als alleinreisende Frau auf der sicheren Seite.

Allerdings fällst du als Europäerin, gerade mit blonden Haaren oder blauen Augen, in Chile auf und wirst die Aufmerksamkeit vieler Männer bekommen. Anfangs freust du dich vielleicht noch über das ein oder andere Kompliment, nach einer Zeit werden diese aber schnell lästig.

Wenn du alleine in Chile unterwegs bist, musst du dich damit abfinden, dass du viele Blicke auf dich ziehst und häufig angesprochen wirst. Wenn es dir zu unangenehm wird, versuch nicht auf Anspielungen einzugehen und verhalte dich möglichst neutral und desinteressiert. Dann lassen dich die Männer meist auch in Ruhe.

Naturkatastrophen in Chile

Der Vulkan Villarica in Chile
Der Vulkan Villarica ist einer der aktivsten Vulkane in Chile

Chile liegt in einer seismisch aktiven Zone. Es gibt derzeit etwa 90 aktive Vulkane in Chile und durch die lange Pazifikküste besteht Tsunami-Gefahr. Erdbeben sind Alltag in Chile und Waldbrände im Hochsommer werden auch immer häufiger.

Das klingt jetzt erstmal alles andere als gut. Aber keine Sorge, heftige Naturkatastrophen sind in Chile sehr selten.

Erdbeben in Chile

Erdbeben in Chile sind etwa so normal, dass die Einheimischen gar nicht mehr mit der Schulter zucken, wenn die Erde plötzlich für ein paar Sekunden bebt. Sei also darauf vorbereitet, dass du in Chile auch mal ein leichtes Erdbeben miterleben wirst.

Starke, zerstörerische Erdbeben sind selten. Sie können aber jederzeit vorkommen, da unter der Erde nahe an Chile ein paar Erdplatten aneinanderstoßen.

Tsunamis in Chile

Da Chile am Pazifik liegt, besteht Tsunami-Gefahr. Diese sind aber sehr selten und es gibt ein gutes Warn- und Evakuierungssystem in Chile, falls sich tatsächlich mal ein Tsunami anbahnt. Diese sind übrigens meist Folge eines Erdbebens.

Vulkanausbrüche in Chile

Kaum ein Land hat so viele Vulkane wie Chile. Noch dazu sind 90 von ihnen derzeit aktiv. Da kann ein Ausbruch durchaus mal vorkommen. Ein zerstörerischer Vulkanausbruch ist aber sehr selten.

Zu den aktivsten Vulkanen in Chile gehören der Vulkan Láscar in der Atacama-Wüste, der Vulkan Villarica und der Vulkan Llaima.

Gibt es gefährliche Tiere in Chile?

Puma im Torres del Paine
Pumas fühlen sich im Nationalpark Torres del Paine sehr wohl

Es gibt ein paar gefährliche Tiere in Chile, aber nur ganz wenige. Hochgiftige Schlangen kommen in Chile nicht vor. Zudem schwimmen keine Haie vor den Gewässern Chiles und Mücken, die Tropenkrankheiten übertragen, gibt es auch nicht.

Wir zeigen dir jetzt, welche gefährlichen Tiere es in Chile stattdessen gibt:

Winkelspinne

Sie ist eine der giftigsten Spinnen der Welt und kommt vor allem in Chile vor, weshalb sie auch chilenische Winkelspinne heißt. Ein Biss kann für den Menschen lebensgefährlich sein. Sie kommt in Haushalten in Chile sogar recht häufig vor. Da die Spinne nachtaktiv ist, beißt sie Menschen vor allem nachts.

Falls du dir ganz sicher sein willst, solltest du dein Bett abends und deine Klamotten morgens einmal kontrollieren. Die Wahrscheinlichkeit, von der Winkelspinne gebissen zu werden, ist aber sehr gering. Mach dich also nicht unnötig verrückt.

Aedes Mücken

Die Aedes Mücken übertragen Geldfieber, kommen in Chile aber nur sehr selten vor und wenn, dann eher im Norden des Landes oder auf der Osterinsel.

Puma

Der Puma ist ein Raubtier, welches vor allem in Patagonien vorkommt. Dass Pumas Menschen angreifen, ist sehr selten. Wir stehen auch nicht auf dem Speiseplan der Tiere. Trotzdem solltest du dem Tier nicht zu nahe kommen, falls du eins siehst.

Wie ist die medizinische Versorgung in Chile?

Die medizinische Versorgung in Chile ist gut. Sie ist in Großstädten ähnlich wie in Europa. Private Praxen und Krankenhäuser sind etwas besser als öffentliche Einrichtungen.

Falls du dich medizinisch versorgen lassen musst, bezahlst du die Behandlung direkt vor Ort. Wir empfehlen dir, unbedingt eine Auslandskrankenversicherung abzuschließen. Wenn du diese abgeschlossen hast, reichst du die Rechnung anschließend ein und bekommst das Geld rückerstattet.

Zur Auslandskrankenversicherung von Hanse Merkur

Das waren unsere Tipps zur Sicherheit in Chile

Wie sicher hast du dich in Chile gefühlt oder hast du noch Fragen zur Kriminalität in Chile? Schreib uns gerne in den Kommentaren.