Köln Brauhäuser
Die 10 besten Brauhäuser in Köln und hilfreiche Tipps
Aktualisiert am 28.04.2023
Kurz und knapp: Unsere Kölner Brauhäuser Tipps
- Unsere Lieblings Bräuhäuser in Köln sind das Früh em Veedel, das Hellers und das Päffgen. Überall gibt es lecker frisch gezapftes Kölsch!
- In einem Kölner Brauhaus bestellst du kein Kölsch, es wird dir von alleine gebracht. Wenn du kein weiteres Bier möchtest, legst du deinen Bierdeckel auf das Glas.
- Eine typische Speise in einem Kölner Brauhaus ist Halver Hahn. Das ist ein Roggenbrötchen mit einer dicken Scheibe Käse.
Das waren unsere Top Tipps für Kölner Brauhäuser. Alle unsere Tipps für ein Brauhaus in Köln und die wichtigsten Regeln erfährst du jetzt.
Was ist ein Kölner Brauhaus?
Die Bezeichnung Brauhaus ist vielleicht irreführend, da nicht in allen Brauhäusern noch wirklich gebraut wird.
Traditionell kommt der Name natürlich genau daher: Das Brauhaus war das Haus in dem gebraut wurde.
Mittlerweile wird der Begriff aber auch für Brauerei-Ausschänke verwendet. In Köln sind diese Ausschänke oft quasi eine Zweigstelle der eigentlichen Hausbrauerei.
Ob gebraut wird, oder nicht – dein Kölsch kriegst du im Brauhaus in einer Stange vom Köbes serviert. Traditionell gehört es zum Job des Köbes schlagfertig und frech zu sein. Dein Bier bringt er dir nebenbei.
Vor 200 Jahren war der Köbes der Braulehrling, der am Abend in der Weetschaft servieren musste. Meistens hatte der Köbes da wenig Bock drauf und servierte das Kölsch daher eher schlechtlaunig.
Um ihn bei Laune zu halten, wurde es zur Tradition dem Köbes hin und wieder ein Bier auszugeben. Diese Tradition hat sich durchgesetzt, du kannst also gerne deinen Köbes fragen, ob er ein Kölsch mittrinkt.
Heute ist Köbes ein Vollzeitjob. Dabei sind viele der Kölner Köbesse gar nicht angestellt, sondern einzelunternehmerische Händler. Sie kaufen ihr Bier in der Schwemme (Schankbereich) vom Zappes (Zapfer) und zahlen mit hauseigenen Münzen. Dann verkaufen Sie das Bier an dich weiter.
In manchen Brauhäusern wird bis heute so gearbeitet, in vielen hat jedoch die ein oder andere elektronische Kasse Einzug gehalten.
Wo noch mit Münzen gearbeitet wird, gehen diese Taler zum Wirt oder Baas im Thekenschaaf, manchmal auch Beichtstuhl genannt.
Der Baas ist der vom Wirt ernannte Chef im Laden oder auch der Wirt selbst. Der Thekenschaaf (Thekenschrank) ist eine meistens hölzerne Kabine im Eingangsbereich der Weetschaft.
Es sieht ein wenig aus wie eine traditionellere Version eines Kassenhäuschens bei der Wilden Maus auf der Kirmes. Im Thekenschaaf wird mittels der Münzen nicht nur der Bierverkauf überwacht, sondern auch im Auge behalten, ob bald ein neues Fass heran gerollt werden muss.
Falls du mehr über die Kölsche Brauhaustradition erfahren möchtest, kann ich dir empfehlen dich einer Brauhaustour anzuschließen.
Hier geht’s zur Brauhaustour mit Kölsch, Klaaf & „Halver Hahn“
Weitere Touren-Vorschläge, mit und ohne Brauhaus-Besuch, findest du in meinem Artikel über Köln Stadtführungen.
Tipps für deinen Brauhausbesuch in Köln
In Kölner Brauhäusern wird im Sitzen getrunken. Auch in den Außenbereichen trinkst du, ganz im Gegensatz zu den Düsseldorfer Brauhäusern, dein Bier am Tisch sitzend.
Manche Brauhäuser haben in der Schwemme einen oder zwei Stehtische für die Eiligen, aber mehr Stehplätze gibt es nicht.
Grundsätzlich geht der Köbes davon aus, dass alle seine Gäste das obergärige, strohfarbene Kölsch trinken. Hier gibt es auch gleich schon die ersten Fettnäpfchen, die du vermeiden solltest.
Regel #1
So etwas wie ein großes Kölsch gibt es nicht. Es gibt die Stange und basta. Wage es nicht, nach einer anderen Größe zu fragen.
Regel #2
Sofern du in einem Alter bist, in dem du Bier trinken darfst und nicht gerade schwanger bist, wirst du beim Bestellen von Cola oder Wasser einen mehr oder weniger gepfefferten Spruch zu hören kriegen.
Du solltest in dem Fall schon beim Bestellen deutlich signalisieren, dass dir die Cola selbst peinlich ist und auf Gnade hoffen. Du bekommst deine Cola, aber mit dem Spott des Köbes wirst du leben müssen.
Regel #3
In der Regel taucht der Köbes automatisch an deinem Tisch auf. Falls aber doch nicht und du ihn auf dich aufmerksam machen möchtest, gibt es dafür nur einen akzeptablen Ruf: Köbes! Nenn ihn niemals Ober oder Kellner.
Ich würde dir sowieso empfehlen den Köbes nur im äußersten Notfall zu rufen. Er hat dich und deine Bierbedürfnisse sowieso im Blick und ist einigermaßen beleidigt, wenn du ihm das nicht zutraust.
Frank Schätzing hat in seinem Buch „Keine Angst“ geschrieben: „An einen Köbes musst du glauben wie an die Vorhersehung oder den Erzengel Gabriel. Dann wird alles gut.“ Das ist sehr treffend formuliert.
Regel #4
Wenn du in der Nähe der Schwemme sitzt und ein neues Fass angestochen wird, verkneif dir das „O’zapft is!“. Der Kölner findet das nicht lustig, hat es schon tausendmal gehört und du wirst von Köbes und Zappes maximal einen genervten Blick ernten.
Regel #5
Wenn du mit Kölsch versorgt bist, kommt automatisch Nachschub, sobald deine Stange leer ist. Falls du irgendwann genug hast gibt es nur einen Weg den Bierfluss aufzuhalten.
Um zu signalisieren, dass du kein weiteres Kölsch möchtest, leg deinen Bierdeckel oben auf das Glas drauf.
Regel #6
Wenn du mit mehreren Leuten im Brauhaus sitzt, ist es eher unüblich dass jeder einzeln bestellt und einzeln die Striche auf dem Bierdeckel sammelt. Im Brauhaus wird in Runden gedacht.
Einer nach dem anderen bestellt jeweils eine Runde. Falls du dich daran nicht halten möchtest, achte trotzdem möglichst darauf, dass in deiner Gruppe nicht alle drei Minuten ein einzelnes Kölsch bestellt wird. Davon ist der Köbes verständlicherweise schnell genervt und genau das willst du ja vermeiden.
Essen im Brauhaus
Natürlich eignen sich die Brauhäuser nicht nur zum Kölsch trinken, sondern auch zum Essen. Fancy Chia Bowls oder Fusion Küche wirst du aber nicht finden, in der Weetschaft gibt es deftige Hausmannskost. Was es so gibt, findest du auf der Foderkaat (Speisekarte).
Auf der Foderkaat findest du kulinarische Highlights wie Halve Hahn, Rievkooche, Himmel und Ähd und Decke Bunne met Speck. Mein persönlicher Favorit ist aber die Linsezupp, die mit Essig serviert wird.
Regel #7
Der Halve Hahn ist kein halbes Hähnchen. Es ist ein Käsebrötchen. Ich habe lange überlegt, ob ich das überhaupt verraten soll. Die verdutzten Blicke des Touristen wenn er die Brötchenhälfte vorgesetzt bekommt, gehören immer wieder zu den kleinen Freuden der Köbesse.
Meistens wird der Halve Hahn mit Butter, saurer Gurke und Senf serviert. Ich finde es ist ein sehr leckeres Gericht, aber ja nicht unbedingt das was du erwartest, wenn du dich auf ein Stück gegrilltes Federvieh gefreut hast.
Wie es zu dem Namen kam ist unklar. Es gibt etliche Geschichten, die die Wortherkunft erklären sollen, aber wie es wirklich war ist leider nicht bekannt.
Regel #8
In vielen Brauhäusern ist es nicht möglich einen Tisch zu reservieren. In der Regel ist das aber auch nicht nötig, irgendwo findet sich immer ein Plätzchen.
Wenn du allerdings mit einer größeren Gruppe ab 10 Personen unterwegs bist, solltest du entweder zu untypischen Zeiten das Brauhaus ansteuern oder doch versuchen zu reservieren. Probieren kann man es ja mal.
So, das waren die wichtigsten Tipps für die Kölner Brauhäuser. Jetzt verrate ich dir noch welches meine Lieblingsweetschaften sind.
Die Brauhäuser auf einer Karte
Zur Orientierung habe findest du die Brauhäuser alle auf einer Karte:

Die 10 besten Brauhäuser in Köln
Ich hab mich sehr schwer damit getan hier eine Rangliste zu erstellen.
Zwar gehören sie alle in die Kategorie „Brauhaus“, unterscheiden sich aber doch oft im Stil und vor allem in der Besucherstruktur.
In der Altstadt, rund um den Alten Markt, geht es sehr touristisch zu. Hier sitzt du im Brauhaus wahrscheinlich zwischen Spaniern, Chinesen und Amerikanern.
Etwas außerhalb des touristischen Epizentrums mischt du dich bei einem Brauhausbesuch eher unter die Kölner.
Vielleicht hast du ja Zeit für zwei oder drei der Brauhäuser, dann kannst du einfach selbst vergleichen. Ich starte mal mit meinen drei Top Kandidaten:
1. Früh em Veedel
In der Altstadt Süd, am Chlodwigplatz, findest du das Früh „em Veedel“. Der große Bruder ist das Früh am Dom, was aber schon durch die Lage zu 90 Prozent von Touristen angesteuert wird. Das Früh „em Veedel“ dagegen ist die urige, untouristische Version für die Einheimischen.
Ursprünglich war hier eine Brennerei, der Laden wurde aber 1979 von der Kölsch Brauerei Früh übernommen.
Früh Kölsch ist zwar sicher kein Geheimtipp unter den Bieren, das gibt es ja auch außerhalb von Köln, aber die Punkte macht das Früh „em Veedel“ sowieso mit dem Ambiente. Die „Kneipe im kölschen Milljö“ ist seit Jahrzehnten ein Treffpunkt für die Nachbarschaft.
Das Früh em Veedel gehört zu meinen absoluten Favoriten unter den Brauhäusern, da die rustikale Einrichtung mit den nahezu antiken Fliesen und den Bildern an den Wänden aus der Zeit der Schnapsbrennerei einfach eine tolle Atmosphäre schaffen.
Dienstag - Donnerstag: 16:00 bis 24:00 Uhr
Freitag/Samstag 11:00 bis 1:00 Uhr
Sonntag/Montag: Ruhetag
Chlodwigplatz 28

2. Hellers
Auch das Hellers im Kwartier Latäng gehört zu meinen Top Favoriten. Wenn du in Köln nur Zeit für ein einziges Brauhaus hast, dann geh ins Hellers.
Nicht nur beim Ambiente, dem mit vielen Pflanzen und mit Hilfe diverser Kleinigkeiten ein moderner und trotzdem rustikaler Touch verliehen wurde, geht das Hellers neue Wege.
In der familiengeführten Brauerei wird auf handwerklichem Weg seit 1991 Bier in Bio Qualität gebraut. Seit 2013 gibt es auch ein (Achtung!) Altbier! In Köln! In einer Kölner Brauerei!
Dass das Hellers damit in Köln ungestraft davon kommt, ist ganz klar ein Qualitätsmerkmal.
Auf der Foderkaart findest du die klassischen Brauhausgerichte, aber auch eine gute Auswahl für Vegetarier und Veganer. Außerdem gibt es eine wechselnde Wochenkarte und mittwochs ist Reibekuchentag.
Mein Tipp: Gönn dir nach dem Essen den hauseigenen Kallendresser. Ein Kräuterlikör, der auch denen schmeckt, die keinen Jägermeister mögen.
Rund um das Hellers, im Kwarter Latäng, gibt es übrigens viele weitere Möglichkeiten zum Ausgehen am Abend. Mehr dazu findest du in meinem Artikel Insidertipps in Köln.
Im Hellers kannst du einen Tisch reservieren. Für größere Gruppen ist das sehr praktisch. Reservieren geht sogar online: hier
Übrigens: Das Hellers betreibt auch einen super schönen Biergarten direkt am See im Volksgarten. Der perfekte Ort für ein Altbier in Köln bei 30 Grad.
Bei schönem Wetter täglich ab 11:30 Uhr
Volksgartenstraße 27

Mein drittes Lieblingsbrauhaus liegt in der Altstadt, nahe dem Alten Markt. Hier sind zwar auch oft viele Touristen, aber das Haus punktet mit seiner Lage in einer kleinen Gasse und dem Ambiente. Und mal ganz abgesehen davon kann man ja auch mit Spaniern, Chinesen und Amerikanern viel Spaß haben.
Da du ja nach dem Lesen dieses Artikels optimal auf deinen Brauhausbesuch vorbereitet bist, kannst du umso herzlicher mit dem Köbes zusammen darüber lachen, wie deine Tischnachbarn ein Fettnäpfchen nach dem anderen erwischen.
3. Sünner im Walfisch
In der Altstadt, in einem Staffelgiebelhaus aus dem Jahr 1629 gibt es neben dem Sünner Kölsch eine umfangreiche Speisekarte mit Klassikern wie Himmel und Ähd, Schweinshaxe und auch Leichteres wie Flammkuchen und Salate.
Mein Tipp: Probier zum Nachtisch die hausgemachte Rote Grütze mit Vanilleeis!
Unter den Brauhäusern rund um den Alten Markt finde ich das Sünner im Walfisch am besten. Das Ambiente ist toll und du kriegst richtig gutes Essen für dein Geld.

Neben diesen drei Weetschaften gibt es aber noch zahlreich andere. Hier sind daher noch sieben weitere Brauhäuser, die du guten Gewissens ansteuern kannst, wenn du ein echtes Kölsch-Erlebnis suchst:
4. Peters Brauhaus
Ebenfalls direkt in der Altstadt, nicht weit vom Dom, findest du Peters Brauhaus. In sechs Gasträumen werden Kölsch und klassische Hausmannskost serviert.
Peters Brauhaus gibt es zwar erst seit 1994, aber in diesem Gebäude wurde schon vor 400 Jahren Bier ausgeschenkt. Zwischendurch wurde es zweckentfremdet und diente als Baumwollspinnerei und später als Gourmet-Restaurant.
Letztlich hat sich aber das traditionelle Kölsch durchgesetzt und die familienbetriebene Privatbrauerei Peters hat die traditionsreiche Gaststätte übernommen.
Neben den deftigen Gerichten stehen hier auch verschiedene vegetarische und vegane Gerichte und Salate auf der Foderkaart.
Täglich 11:00 bis 24:00
Fr/Sa: bis 00:30 Uhr
Mühlengasse 1

5. Bierhaus am Rhein
Für ein Brauhauserlebnis mit Aussicht empfehle ich das Bierhaus am Rhein in der Altstadt.
Das Bierhaus am Rhein braut nicht selbst, sondern hier gibt es das Päffgen Kölsch. Im Sommer kannst du hervorragend draußen auf der Terrasse sitzen.
Auf der Speisekarte stehen Deftiges, Salate und vegetarische Gerichte. Schau aber unbedingt auch auf die wechselnde Tagekarte, jeden Tag gibt es eine andere klassische Leckerei.

6. Brauerei zur Malzmühle
Am Heumarkt ist die Malzmühle seit 160 Jahren im Familienbesitz in der mittlerweile fünften Generation. Hier gibt es Mühlen Kölsch, Brauhausspezialitäten, Salate und Fisch.
Der Bestseller auf der Foderkaart ist aber der Sauerbraten. Schuld daran ist der ehemalige US-Präsident Bill Clinton, der eben jenen Sauerbraten hier vor 20 Jahren gegessen haben soll.
In der Malzmühle geht es etwas weniger touristisch zu, hier bist du schon mehr unter Einheimischen.
Montag - Donnerstag: 11:30 bis 24:00 Uhr
Freitag/Samstag: 11:30 bis 01:30 Uhr
Sonntag/Feiertag: 11:30 bis 23:00 Uhr
Heumarkt 6

7. Päffgen
Zu den bekanntesten Kölner Brauhäusern zählt das Päffgen nahe dem Friesenplatz. Von außen könnte man es glatt als unscheinbar bezeichnen, aber dahinter verstecken sich tatsächlich mehrere Gasträume, eine „Aula“ mit Glasdach und im Innenhof ein Biergarten.
Schon seit 1884 wird hier das gute Päffgen Kölsch serviert und die Speisekarte hält genauso lange die guten, alten Klassiker bereit. Darunter ist auch eine Auswahl an traditionellen Käsespezialitäten.
Mein Tipp: Die Bierhaxe mit Malzsoße und Apfelrotkohl gibt es nur hier!
Sonntag - Donnerstag: 10:00 bis 24:00 Uhr
Freitag/Samstag: 10:00 bis 00:30 Uhr
Friesenstraße 64-66
Übrigens: Die Friesenstraße ist ein fester Bestandteil der Kölschen Partyszene. Rund um das Päffgen hast du zahlreiche Bars zur Auswahl um den Abend noch etwas zu verlängern.

8. Pütz
Im rustikalen Brauhaus Pütz, nur ein paar Meter entfernt vom Rudolfplatz, gibt es das Mühlen Kölsch aus der Malzmühle.
Auch wenn das Brauhaus Pütz nicht selbst braut, wird es von den Kölnern doch oft wegen des Bieres angesteuert. Das bei vielen beliebte Mühlen Kölsch gibt es nämlich nicht in allzu vielen Lokalen.
Ich mag das Brauhaus Pütz wegen seinem rustikalen Ambiente und weil sich neben den klassischen Brauhausgerichten auch immer wieder ausgefallene Gerichte wie Walnussravioli mit Feigenbutter oder ausgefallene Salatteller auf der Wochenkarte finden.
Montag - Donnerstag: 12:00 bis 24:00 Uhr
Freitag/Samstag: 12:00 bis 01:00 Uhr
Sonntag: 12:00 bis 23:30 Uhr
Engelbertstraße 67

9. Em Kölsche Boor
Nur ein paar Schritte entfernt von der Eigelsteintorburg, wird schon seit 1760 Kölsch Bier ausgeschenkt.
Nach dem zweiten Weltkrieg war das Brauhaus nur noch eine Ruine, wurde aber wieder aufgebaut. Selbst der Thekenschaaf steht wieder genau dort wo er hingehört.
Seit dem Wiederaufbau wird hier kein eigenes Bier mehr gebraut, serviert wird heute Mühlen Kölsch. Auf der Speisekarte stehen die Klassiker und Kleinigkeiten, die hervorragend zum Kölsch passen.

10. Lommerzheim
Eigentlich ist das Lommi in Deutz eher Kneipe als Brauhaus. Es gehört aber dennoch auf meine Liste, da es die Kölscheste aller Kölschkneipen und einfach Kult ist.
Hans Lommerzheim führte den von außen wenig einladend wirkenden Laden über 40 Jahre lang. Dass er das auf seine ganz eigene, durch und durch Kölsche Art tat, erkennst du schon daran, dass die Straße gegenüber nach ihm benannt wurde. Eine eigene Straße kriegt in Köln ja nicht jeder.
Die Einrichtung ist Kölsche Kneipenkultur vom Feinsten. Rustikal, praktisch und fast privat. An den Wänden findest du jede Menge Bilder aus vergangen Tagen im Lommi.
Auch wenn Hans Lommerzheim 2005 verstarb, wird das Lommi auf seine Art weitergeführt. Das Kotelett mit Schmorzwiebeln ist bis weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Dazu gibt es Päffgen Kölsch, bei schönem Wetter auch im Biergarten nebenan.
Das Lommi ist weit davon entfernt ein Geheimtipp zu sein. Am Wochenende kann es vorkommen, dass du hier länger für einen Tisch anstehst, als um in den Dom zu kommen.
Mittwoch - Montag/Feiertag: 11:00 bis 14:30 und 16:30 bis 24:00 Uhr
Sonntag: 10:30 bis 14:30 und 16:30 bis 24:00 Uhr
Dienstag: Ruhetag
Siegesstraße 18
Das waren meine 10 liebsten Brauhäuser in Köln. Das sind aber bei weitem nicht alle, in Köln findest du fast an jeder Ecke ein Brauhaus.
Falls du hungrig vor einem Brauhaus stehst, das nicht auf meiner Liste ist, schau einfach schnell bei Google nach den Bewertungen. Die meisten kannst du sowieso unbesorgt betreten.
Damit du dich auch sprachlich in den Kölner Brauhäusern zurechtfindest, habe ich dir noch einen kleinen Sprachführer mit den wichtigsten Begriffen im Überblick zusammengestellt.
Die wichtigsten Weetschafts-Kölsch Vokabeln
Weetschaft – Brauhaus oder Bierkneipe
Thekenschaaf – Thekenschrank, Beichtstuhl oder Kontörchen. Hier wacht der Wirt oder Baas über das Geschehen
Köbes – Er bringt das Kölsch. Eine direkte Übersetzung gibt es nicht. Er ist kein Kellner!
Zappes – Er zapft das Kölsch
Baas – Der Chef in der Weetschaft
Stange – Das Glas, in dem Kölsch serviert wird
Halver Hahn – Halbes Brötchen mit Käse
Röggelchen – Roggenbrötchen
Mostert – Senf
Rievkooche – Reibekuchen
Himmel und Ähd – Gebratene Blutwurst mit Kartoffel-Apfel-Püree
Decke Bunne – Dicke Bohnen, werden meist mit Speck serviert
Kappes – Kraut
Blootwoosch – Blutwurst
Levverwoosch – Leberwurst (nach Kölschem Rezept)
Flönz – Gewürzte Blutwurstwürfel mit Speck
Öllich – Zwiebeln
Kölsche Kaviar – Flönz mit Röggelchen, Mostert und Öllich
Hämmche – Gepökeltes Eisbein, meist mit Sauerkraut und Kartoffelpüree
Soorbrode – Sauerbraten
Soore Nierch – Sauer eingelegte Schweinenieren
Soore Kappes – Sauerkraut
Brodwosch – Bratwurst
Ääpelschloot – Kartoffelsalat
Brotäpel – Bratkartoffeln
Linsezupp – Linsensuppe mit Essig
Ähzezupp – Erbsensuppe
Kies – Käse
Pittermännchen – Zehn-Liter-Fässchen Kölsch
Kennst du auch noch ein gutes Brauhaus in Köln, welches auf meiner Liste fehlt? Lass gerne einen Kommentar da, ich freue mich immer neue Brauhäuser zu testen.