Kurz und knackig
- Du willst in Marokko Auto fahren? Kein Problem! In Marokko sind die wichtigsten Straßen gut ausgebaut und die Verkehrsregeln ähneln sehr denen in Deutschland. Nur in den Städten ist es etwas chaotischer.
- Alles, was du zum Thema Marokko mit dem Auto wissen musst, sagen wir dir in diesem Artikel. Wichtige Verkehrsregeln, Tipps zum Mietwagen, unsere Erfahrungen mit den Polizeikontrollen und mehr.
- Wenn du Marokko mit dem Auto entdecken willst, lies auch unbedingt unseren Marokko Rundreise Artikel. Dort geben wir dir die besten Rundreiserouten für 7, 10 und 14 Tage.
Ist Marokko mit dem Auto gefährlich?
Nein, aus eigener Erfahrung können wir dir sagen, dass Autofahren in Marokko nicht gefährlich ist. Du kannst auf jeden Fall eine Rundreise durch Marokko als Selbstfahrer planen.
Im ganzen Land herrscht Rechtsverkehr und die Straßen, die dich zu den wichtigsten und besten Highlights in Marokko führen, sind alle asphaltiert und gut ausgebaut. Dazu gehören auch die meisten Straßen im Atlasgebirge.
Nur in den größeren Städten wie Marrakesch, Fès, Rabat oder Casablanca ist der Verkehr etwas chaotischer, als du es von den Straßen in Deutschland gewohnt bist.
Weitere Herausforderungen könnten unbefestigte Straßen außerhalb der Städte sein, die du aber bei einer klassischen Rundreiseroute nicht fahren musst. Und auch bei den Serpentinen in der Dades Schlucht solltest du schon etwas Fahrerfahrung mitbringen.
Ansonsten gibt es auf dem Land kaum Verkehr und du hast oft eine ganze Straße für dich alleine. Auch Schlaglöcher oder Ähnliches haben wir so gut wie nie gesehen.
Trotzdem solltest du auf deiner Reise in Marokko mit dem Auto immer vorausschauend und vorsichtig fahren. Du weißt nie, wie die andere Autofahrer fahren.
Ein Auto in Marokko mieten – so geht’s
Wenn du keine Langzeitreise mit deinem eigenen Auto oder Van in Marokko planst, musst du dir in Marokko ein Auto mieten. Mit den richtigen Tipps ist das super einfach und meistens unproblematisch.
Wo einen Mietwagen in Marokko buchen?
Egal, in welchem Land wir einen Roadtrip planen, unseren Mietwagen dafür buchen wir am liebsten über die Vergleichsplattform Check24.
Hier kannst du viele Angebote miteinander vergleichen, den Mietwagen 24 Stunden vor Abholung kostenlos stornieren und auch mit dem Kundenservice haben wir schon gute Erfahrungen gemacht.
Worauf musst du bei der Buchung achten?
Damit deine Reise in Marokko mit dem Mietwagen nicht gefährlich wird oder du vor Ort mit der Autovermietung in Marokko keine Probleme bekommst, solltest du unbedingt auf folgende Kriterien bei der Buchung achten.
- Der Mietwagen-Anbieter sollte eine Check24 Bewertung von mindestens 8 haben. Dies kannst du links in der Filter-Spalte einstellen.
- Buch einen Mietwagen mit folgendem Versicherungsschutz: Ohne Selbstbeteiligung und mit Premium Schutz.
- Buch einen Mietwagen, bei dem alle Kilometer frei sind.
- Buch einen Mietwagen mit fairer Tankregelung.
- Für eine klassische Rundreiseroute reicht ein Kleinwagen.
Was du zur Abholung bei der Autovermietung in Marokko dabeihaben musst
Wenn du deinen Marokko Mietwagen abholst, musst du folgende Dokumente unbedingt dabeihaben, sonst bekommst du den Mietwagen in Marokko nicht.
- Die Reisepässe aller eingetragenen Fahrer.
- Die Führerscheine aller eingetragenen Fahrer. In Marokko ist kein internationaler Führerschein nötig.
- Die Kreditkarte des Hauptfahrers mit ausreichendem Kreditlimit für die Kaution. Wir empfehlen als Puffer immer mindestens noch 2.000 Euro Limit zu haben, die Kaution beträgt meist weniger. Lies dazu gerne unseren Artikel mit der besten Reisekreditkarte.
- Die PIN für deine Kreditkarte.
Weitere Tipps, um problemlos in Marokko ein Auto zu mieten
- Lass dir keine weiteren Versicherungen andrehen. Über Check24 ist alles abgedeckt.
- Frag noch einmal nach, welchen Kraftstoff du tanken musst.
- Mach vor dem Einsteigen von allem ein Foto und Video, sowohl außen als auch innen. Bei Problemen bei der Rückgabe hast du so immer Beweise.
- Lass dir bei Rückgabe eine Unterschrift geben, die bestätigt, dass alles in Ordnung ist.
- Läuft die Rückgabe ohne einen Mitarbeiter, mach ebenfalls wieder Fotos und Videos.
- Pack dir einen Handyhalter in den Koffer. So kannst du beim Autofahren in Marokko ganz entspannt Google Maps nutzen und musst das Handy nicht in den Getränkehalter oder so packen.
- Sei geduldig bei der Abholung, bei uns hat es in Marokko eine Weile gedauert.
Die wichtigsten Verkehrsregeln in Marokko
Gute Nachrichten: Die Verkehrsregeln in Marokko sind fast wie in Deutschland. Trotzdem geben wir dir hier noch eine kleine Übersicht über die wichtigsten Regeln im marokkanischen Verkehr.
- Das Mindestalter fürs Autofahren in Marokko ist 18 Jahre.
- Die Straßenschilder sind fast alle wie in Deutschland. Da solltest du keine Probleme bekommen.
- Es herrscht Rechtsverkehr und es wird links überholt, also wie in Deutschland.
- Im Kreisverkehr gilt die Vorfahrtsregel rechts vor links, also anders als in Deutschland.
- Es gilt ebenfalls wie in Deutschland die Anschnallpflicht.
- Die Promillegrenze liegt bei 0,0. Wirst du mit Alkohol hinter dem Steuer erwischt, droht eine Geld- oder sogar eine Gefängnisstrafe.
- Handy am Steuer ist verboten.
Tempolimits in Marokko
In Marokko gelten folgende Geschwindigkeitsbegrenzungen:
- Innerhalb geschlossener Ortschaften: 40 bis 60 km/h, je nach Beschilderung
- Landstraßen: 100 km/h
- Autobahnen: 120 km/h
Maut für Autobahnen in Marokko
Für die Nutzung der Autobahnen in Marokko musst du eine Mautgebühr zahlen. Wie hoch die Gebühr ist, hängt von deiner gefahrenen Strecke ab.
An den meisten Zahlstationen stehen Preistafeln, auf denen du die Preise ablesen kannst. Die Tarife stehen aber auch auf der Webseite von Autoroutes du Maroc. Für ein normales Auto gilt die Tarifklasse 1.
Für die 60 Kilometer lange Strecke zwischen Fès und Meknès zahlst du demnach 19 Dirham (etwa 2 Euro). Es gibt zwei Arten für die Zahlung.
Bei einigen Autobahnauffahrten ziehst du an der Mautstation eine Karte. Am Ende des Autobahnabschnittes oder bei deiner Ausfahrt gibst du die Karte ab und zahlst die gefahrene Strecke.
Für einige Autobahnstrecken musst du nach dem Befahren einen pauschalen Betrag zahlen. Dafür ziehst du dann keine Karte.
Für die Bezahlung der Mautgebühr empfehlen wir dir, immer genug Bargeld dabei zu haben. Kartenzahlung ist nicht immer möglich. Fahr dafür zur Einfahrt mit dem Symbol für Bargeld obendrüber.
Hinweis: Die meisten Autobahnen führen durch den Norden Marokkos. In Richtung Süden gibt es eigentlich nur die Strecke, die von Casablanca über Marrakesch nach Agadir führt. Zukünftig soll es zwischen Marrakesch und Essaouira aber wohl auch eine Autobahn geben.
Parken in Marokko
Das Parken in Marokko ist relativ einfach. Auf unserer Rundreise außerhalb der Großstädte haben wir über Nacht immer auf den privaten, kostenlosen Parkplätzen unserer Unterkünfte geparkt. Auch bei unserer Wüstentour in der Erg Chebbi Wüste war ein Parkplatz inklusive.
Tagsüber, bei Sehenswürdigkeiten wie etwa Ait-Ben-Haddou oder der Todra Schlucht, gibt es bewachte, oftmals kostenpflichtige Parkplätze. Manchmal gibt es einen kleinen Festpreis, ansonsten gibst du den Parkwächtern ein Trinkgeld von etwa 10 Dirham (ca. 1 Euro).
In großen und mittelgroßen Städten gibt es auch Parkbuchten mit Parkuhren, dort kannst du etwa 1-2 Stunden parken. Diese kosten meist 2-5 Dirham (ca. 20 bis 50 Cent). Manchmal kannst du auch länger parken.
Sonntags ist das Parken dort meistens kostenlos. Das Parken an rot-weiß gestreiften Bordsteinkanten ist allerdings immer verboten.
Außerhalb der Altstädte findest du in größeren Städten mittlerweile auch moderne Parkhäuser oder Tiefgaragen, die zwar sicherer, aber oft auch mit 10-30 Dirham (1-3 Euro) pro Stunde teurer sind.
Deine Unterkunft in Marrakesch oder dein Hotel in Fès wirst du aber wahrscheinlich in der Altstadt (Medina) buchen. In und vor den Medinas gibt es kleinere Parkplätze, auf denen du kostenpflichtig parken kannst. Auch hier musst du wieder die Gebühr an einen Parkwächter zahlen.
Solche kleineren Parkplätze mit Wächter findest du auch überwiegend im Rest des Landes. Etwa bei den schönsten Stränden in Marokko, beim Surferparadies Taghazout oder der blauen Stadt Chefchaouen.
Unser Tipp: Frage vorher etwa in deinem Riad in Marrakesch, deinem Riad in Fès oder auch deinem Riad in Essaouira nach dem besten Parkplatz in der Nähe. Viele Riads bieten dir auch an, dich und dein Gepäck vom Parkplatz abzuholen, damit du dich in den engen Gassen nicht verläufst. Das ist besonders in Fès hilfreich, da die komplette Medina autofrei ist und die Wege von den Parkplätzen zu den Riads ein kleines Stück auseinander sein können.
Hinweis: Lass dir bei den Parkplätzen mit Parkwächtern, wenn möglich, eine Rechnung geben.
Tanken in Marokko
Auch Tanken beim Autofahren in Marokko sollte dir keine großen Probleme bereiten. Entlang der wichtigsten Strecken deiner Rundreise gibt es genug Tankstellen.
In den großen Städten und entlang der Hauptstraßen findest du viele bekannte Tankstellenketten wie Shell, Total oder Petromin. In ländlicheren Regionen gibt es eher kleinere, unabhängige Tankstellen. Sie sind weniger modern, aber funktionieren genauso gut.
In Marokko tankst du meistens nicht selbst. An fast allen Tankstellen gibt es einen Tankwart, der für dich tankt. Dafür kannst du ihm ein kleines Trinkgeld, etwa 5 Dirham (ca. 50 Cent) geben, musst du aber nicht.
Bezahlen kannst du meistens mit Kreditkarte. In ländlichen Gegenden manchmal aber auch nur in bar. Habe daher immer genug Bargeld dabei.
An vielen größeren Tankstellen gibt es auch Waschanlagen. Dort ist ebenfalls keine Selbstbedienung und ein Mitarbeiter wäscht dein Auto. Vielleicht brauchst du ja eine, wenn du mit deinem eigenen Auto in Marokko bist.
Wichtig: Auch wenn es eigentlich genug Tankstellen gibt, solltest du nicht auf den letzten Tropfen fahren. Markiere dir entlang deiner Route ein paar Tankstellen und hab deine Tankanzeige immer im Blick. Planst du mal abseits der Hauptstraßen zu fahren, hab immer genug Sprit im Tank!
Polizeikontrollen beim Autofahren in Marokko – unsere Erfahrungen
Beim Autofahren durch Marokko wirst du auch immer wieder Polizeikontrollen sehen. Diese sind sehr üblich in Marokko, vor allem auf Strecken zwischen Städten und in touristischen Gegenden.
Was du über die Polizeikontrollen in Marokko wissen musst:
- Die Kontrollen finden oft an Straßensperren (sogenannten Checkpoints) statt, an Ein- und Ausfahrten von Städten oder auf wichtigen Verbindungsstraßen.
- Viele Kontrollen sind reine Routine und dienen der Verkehrsüberwachung und der Sicherheit.
- Am meisten kontrollieren die Polizisten mit Radarpistolen die Geschwindigkeit. Manchmal halten sie Auto aber auch so an und prüfen Fahrer, fehlende Fahrzeugpapiere oder technische Mängel.