Marrakesch Sehenswürdigkeiten

Die 22 besten Highlights in Marrakesch

Menara Garden

Kurz und knackig: Unsere 3 Marrakesch Highlights

  • Djemaa El Fna: Hauptplatz von Marrakesch und das Herz der Stadt. Von Gauklern über Schlangenbeschwörer bis hin zu Musikern findest du hier alles.
  • Bahia Palast: Der beliebteste Palast in Marrakesch besteht aus prunkvollen Räumen und schönen Innenhöfen.
  • Jüdisches Viertel Mellah: Auch wenn hier nur noch eine kleine Gemeinde an Juden wohnt stehen in dem Viertel wichtige Highlights wie die Synagoge und der jüdische Friedhof.

Das waren unsere Top 3 Highlights in Marrakesch. Das war aber noch lange nicht alles! Weitere coole Sehenswürdigkeiten in Marrakesch zeigen wir dir jetzt.

Generelle Tipps: So besichtigst du die Sehenswürdigkeiten in Marrakesch am besten

Bevor wir zu den Sehenswürdigkeiten kommen, beginnen wir mit ein paar allgemeinen Informationen. Hier zeigen wir dir, wie du die Highlights in der Stadt am besten besichtigst.

#1 Unterwegs in Marrakesch

Durch Marrakesch musst du spazieren. Nur zu Fuß kannst du das orientalische Leben mit all deinen Sinnen aufnehmen.

Außerdem sind viele Straßen in der Medina so eng, dass es gar nicht anders geht. Unsere Empfehlung ist, dir an einem oder einem halben Tag die Sehenswürdigkeiten jeweils eines Viertels vorzunehmen.

Wir haben die Highlights entsprechend ihrer Lage geordnet. So siehst du, was nah beieinander liegt und welche Sehenswürdigkeiten du gut kombinieren kannst.

Mit dem Taxi

Für die längeren Strecken zwischen den Vierteln nimmst du am besten ein Taxi. Die beigen, sogenannten kleinen Taxen („petite taxi“) verkehren in der ganzen Stadt.

Im Vergleich zum europäischen Standard ist die Fahrt recht günstig. Aber Achtung: die Fahrer neigen dazu, das Taximeter nicht anzuschalten und einen überteuerten Preis zu verlangen.

Hier musst du vor der Fahrt handeln. Für eine Stadtfahrt solltest du nicht mehr als 30 Marokkanischen Dirhams (Dh) bezahlen. Das sind weniger als 3 Euro.

Mit dem Stadtbus

Alternativ gibt es Stadtbusse. Wichtigster Abfahrtort ist für dich der Platz Djemaa el Fna. Genauer gesagt liegt die Haltestelle zwischen dem zentralen Platz (siehe #1) und der Koutoubia Moschee (siehe #2).

Ein Einzelticket kostet zwischen 2 und 5 Dh (unter 0,50 Euro). Fahrpläne und Routen sind allerdings recht undurchschaubar. Abfahrzeiten sind nicht angezeichnet und Haltestellen miserabel gekennzeichnet. Wenn überhaupt.

Kling schwierig? Ist es auch. Doch an der Station Djemaa el Fna steht in der Regel ein Mitarbeiter der Busgesellschaft in blauer Uniform. Er kann dir Auskünfte erteilen.

#2 Mit dem Stadtführer durch Marrakesch

Zwar kannst du Marrakesch auf eigene Faust erkunden, aber für den Einstieg lohnt es sich, einen Stadtführer zu engagieren.

So erfährst du zahlreiche, interessante Hintergründe zu den Sehenswürdigkeiten. Dein Guide verschafft dir auch einen ersten Überblick über die Stadt. Das ist definitiv sehr hilfreich, denn Marrakesch ist ziemlich unübersichtlich.

Zur privaten Stadtführung auf Deutsch durch Marrakesch

Wenn du Englisch, Französisch oder Arabisch sprichst, gibt es noch mehr interessante Touren durch die Stadt. Zum Beispiel diese hier:

3-stündige, private Pferdekutschen-Tour
2-, 4- oder 6-stündige Privattour mit einem Einwohner
Kulinarische Tour mit traditionellem Abendessen

Und jetzt geht es auf unsere kleine Stadtführung zu den schönsten Highlights in Marrakesch.

Sehenswürdigkeiten

Marrakesch hat eine bewegte Geschichte und war schon im Mittelalter eine wichtige Stadt. Kein Wunder, dass es hier sehr viel zu sehen gibt. Das sind die besten Sehenswürdigkeiten in Marrakesch:

Djemaa El Fna

Blick von oben auf den Platz Djemaa El Fna bei Abenddämmerung
Der Djemaa El Fna ist der Haupttreffpunkt in Marrakesch

Wenn wir an Marrakesch denken, kommt uns sofort das Bild des Djemaa El Fna in den Kopf: Der Platz der Gaukler, Geschichtenerzähler und Schlangenbeschwörer.

Wörtlich übersetzt heißt er „Platz der Geköpften“. Lass dich aber nicht von dem Namen abschrecken. Es ist lange her, dass hier Verbrecher hingerichtet und ihre Schädel ausgestellt wurden.

Klingt sehr gruselig, aber davon ist heute nichts mehr zu spüren. Im Gegenteil: Der Djemaa El Fna ist das pulsierende Herz der Stadt. Hier gibt es unendlich viel zu sehen, zu fotografieren und zu schlemmen.

Tagsüber kannst du dich von Musikern und Tänzern bezaubern lassen, Frauen malen dir Hennatattoos auf deine Hände und Gaukler stehen mit ihren tanzenden Schlangen und Äffchen als Fotomotive bereit.

Wird dir der Trubel zu viel, kannst du dich auf die zahlreichen Dachterrassen der Restaurants rund um den Platz zurück ziehen. Von hier hast du einen herrlichen Blick von oben auf das Getümmel.

Das Touristenspektakel ist zwar eine wichtige Einnahmequelle, aber vor allem abends zieht es viele Marokkaner auf den Platz. Sie lauschen dann den Geschichten der Märchenerzähler und den Musikern und sie essen in den zahlreichen mobilen Garbuden, die den Platz am Abend bevölkern. Hier kannst du dich durch die ganze Bandbreite marokkanischer Köstlichkeiten probieren.

Es ist nicht nur super lecker und preiswert, sondern auch erstaunlich hygienisch. Die Speisen werden frisch über dem offenen Feuer und in großen Kesseln zubereitet. Regelmäßig kontrolliert das Gesundheitsamt die Garküchen.

Der Platz ist wirklich außergewöhnlich. Deshalb hat ihn die UNESCO im Jahr 2001 sogar als mündliches und immaterielles Erbe der Menschheit anerkannt.

Unser Tipp: Gerade am Abend ist das Spektakel von oben ein tolles Fotomotiv. Von den Dachterrassen hast du den perfekten Überblick.

Für Fotos zum Sonnenuntergang und in der blauen Stunde solltest du dir rechtzeitig einen Platz suchen. Zum Abendessen wird es dann ziemlich voll auf den Terrassen.

Einen tollen Blick auf die untergehende Sonne und das Minarett der Koutoubia Moschee (siehe Sehenswürdigkeit #2) im Hintergrund hast du zum Beispiel von der großen Eckterrasse an der Nordost-Seite des Platzes.

Achtung: Für das Fotografieren von Künstlern auf dem Platz wird ein Trinkgeld verlangt. Das ist auch völlig ok, es ist schließlich das tägliche Brot der Gaukler. Halte am besten 5 oder 10 Dh (ca. 0,50 oder 1 Euro) bereit und lass dich nicht auf unangemessene Forderungen ein.

Bei Get Your Guide kannst du eine geführte Tour auf Englisch oder Französisch durch den Markt von Djemaa El Fna bei Nacht machen. Dann ist der Markt noch viel bunter und lebendiger als bei Tag.

Zur 2-stündigen Medina-Tour bei Nacht

Koutoubia Moschee

Koutoubia Moschee
Das Minarett der Koutoubia Moschee

Das 77 Meter hohe Minarett der Koutoubia Moschee ragt im Süden über den Platz Djemaa El Fna. Gemeinsam stehen Platz und Moschee als Symbol für Marakesch.

Besonders zu bewundern ist das Minarett der Moschee. Mit seinem skulpturierten Relief und den kleinen weißen und grünen Kacheln steht es beispielhaft für marokkanische Architektur.

Zudem ist es das größte Gebäude der Stadt und damit weit in Marrakesch zu sehen. Ein klasse Orientierungspunkt, falls du dich mal verlaufen solltest.

Der Name der Moschee leitet sich übrigens von dem Wort „Kutubiyn“ ab. Das bedeutet „Buchhändler“. Früher waren diese mit ihren Buden rund um das Gebäude ansässig.

Heute ist die Moschee von Palmengärten und Freiflächen umgeben. Die Koutoubia Moschee ist damit eine der wenigen freistehenden Moscheen in Marrakesch.

Du kannst rund um sie herum laufen und die Moschee in ihrer ganzen Pracht bewundern, allerdings leider nicht von innen. Die Moschee ist nur für Muslime zugänglich.

Unser Tipp: Das Minarett ist am Abend beleuchtet und kommt auf Fotos dann besonders gut zur Geltung.

Medersa Ben Youssef

Medersa Ben Youssef
Die Koranschule Medersa Ben Youssef

Im Herzen der Medina liegt die Medersa Ben Youssef. Es ist sicherlich eines der beeindruckendsten Kulturgüter in Marrakesch, und die größte und bedeutendste Koranschule im gesamten Maghreb.

Bereits im 14. Jahrhundert wurde hier der Islam gelehrt. In den zugehörigen Wohnstätten waren bis zur Einstellung des Lehrbetriebs im Jahr 1960 Studenten aus den ländlichen Regionen untergebracht.

Seine prächtige Gestalt erhielt die Koranschule allerdings erst im 16. Jahrhundert unter dem Saadier-Sultan Abdallah El Ghalib. Wunderbar harmonisch fügen sich im Innenhof Kachelmosaike, Stuckornamente, Holztäfelungen und arabische Schriftbänder zusammen.

Die Koranschule ist täglich von 9:00 bis 18:30 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 50 Dh (ca. 4,50 Euro). Du kannst auch ein Kombiticket gemeinsam mit dem angrenzenden Museum von Marrakesch (siehe Sehenswürdigkeit #9) und der Koubba El Badiyin (Sehenswürdigkeit #4) für 60 Dh (ca. 5,50 Euro) kaufen.

Koubba El-Badiyin

Koubba El-Badiyin
Koubba El-Badiyin

Die Koubba El-Badiyin ist ein mittelalterliches Gebäude in der Medina und eines der wenigen Zeugnisse aus der Dynastie der Almoraviden. Entsprechend ist sie auch unter dem Namen Almoraviden Koubba bekannt.

Die Almoradiven gründeten Marrakesch im Jahr 1070. Rasant wuchs die Stadt an und die Versorgung mit Trinkwasser entwickelte sich zu einem Problem. So ließ der Sultan die Koubba als Zentrum einer neuen Brunnenanlage errichten.

Von Schutt bedeckt, wurde sie erst 1948 wiederentdeckt. Erhalten ist der rechteckige, zweigeschossige Turm. Geh auf jeden Fall hinein, denn das Highlight siehst du erst beim Blick in das Innere der Kuppel: kunstvolle, filigrane Stuckarbeiten. Die Koubba El-Badiyin liegt zentral in der Medina vor der Koranschule (siehe #3).

Bahia Palast

Innenhof des Bahia Palastes mit schachbrettartigem Boden
Der Bahia Palast ist die meist besuchte Sehenswürdigkeit in Marrakesch

Der bei Touristen beliebteste Palast in Marrakesch ist der Bahia Palast. Bei einem Rundgang durch das 8.000 m² umfassende Labyrinth aus Zimmern, Sälen, Innenhöfen, Hammam und Gärten erlebst du wie prunkvoll einst die orientalischen Fürsten von Marokko lebten.

Übersetzt bedeutet Bahia übrigens „die Strahlende“ oder „die Glänzende“. Der Name spielt auf die Lieblingsfrau des hier einst mit seinem Harem lebenden Großwesirs Ba Ahmed an. Er war der zentrale Unterstützter des Sultans Ende des 19. Jahrhunderts und führte dessen Regierungsgeschäfte.

Die besten marokkanischen Künstler arbeiteten 14 Jahre lang an der Fertigstellung des Palastes. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Feinste Schnitzereien aus Zedernholz, bunte Mosaikdecken, Ornamente und Stuck glänzen an jeder Ecke.

Den Palast kannst du für 70 Dh (ca. 7 Euro) täglich von 9:00 bis 17:00 Uhr besichtigen. Es ist eines der beliebtesten Touristenziele und daher gerade in der Hauptsaison ziemlich überlaufen.

El-Badi-Palast

El-Badi-Palast
El-Badi-Palast

Der Name steht für sich: El Badi – der Unvergleichliche. Das war der Palast sicherlich einmal. Es soll die größte und eine der prächtigsten Palastanlagen im Maghreb gewesen sein.

Heute lassen die Ruinen die einstige Pracht nur noch erahnen und es braucht ein wenig Fantasie um sich auszumalen, wie handbemalte Kacheln, bunte Mosaike und edle Schnitzereien im 16. Jahrhundert das Anwesen zierten.

Der berühmte Saadier-Sultan Ahmed El Mansour ließ einst hochwertige Materialien wie Gold und italienischen Marmor für den Bau herbeischaffen. Doch bereits um 1700 hat er große Teile wieder abtragen lassen, um sich einen neuen Palast in Meknès zu errichten.

Heute zeugen die Mauerreste, Türme und alte Treppen noch von dem einstigen Ausmaß der Anlage. Ein weiteres Highlight der Sehenswürdigkeit sind die unzähligen Störche, die auf den alten Gemäuern nisten.

Die Anlage kann täglich für 10 Dh (ca. 1 Euro) zwischen 9:00 und 17:00 Uhr besichtigt werden.

El Badi-Palast Storch
Die Mauern des El-Badi-Palastes sind ein beliebter Brutplatz von Störchen

Saadier Gräber

Saadier Gräber
Saadier Gräber: Saal der zwölf Säulen

Die weitläufige Grabanlage der Königsfamilie der Saadier-Dynastie ist ein weiteres touristisches Highlight in Marrakesch. Auf den ersten Blick sieht es gar nicht nach einer herausragenden Sehenswürdigkeit aus, denn relativ schmucklos ist die Anlage mit einer Mauer aus Stampflehm umgeben.

Das Innere ist dagegen kunstvoll ausgestattet und vor allem von geschichtlicher Bedeutung. In der Zeit von 1557 bis 1664 wurden hier insgesamt sieben Sultane und 62 Mitglieder ihrer Familien bestattet.

Das Highlight der Grabanlage ist der Saal der zwölf Säulen. In dem mittleren Grab des Mausoleums befindet sich der Sarkophag des Saadier-Sultans Moulay Ahmed El Mansour. Er war der fünfte und berühmteste Sultan der Dynastie der Saadier, der Marokko zur wirtschaftlichen und kulturellen Blüte führte.

Die Saadier-Gräber liegen nicht weit vom Palais El Badi (siehe #6) im Kasbah-Viertel (siehe #15). Heute gehören sie wie die gesamte Innenstadt zum UNESCO-Welterbe.

Du kannst die Grabanlage täglich von 8:30 bis 11:45 Uhr sowie 14:30 bis 17:45 Uhr, im Ramadan bis 15 Uhr besuchen. Der Eintritt kostet 60 Dh (ca. 6 Euro).

Unser Tipp: Die Saadier-Gräber sind gerade in der Hauptsaison von Touristen überlaufen. Am besten besuchst du sie gleich morgens kurz nach der Öffnung oder abends vor dem Schließen.

Souks

Marrakesch Souk
Der Souk in Marrakesch ist ein einziges Labyrinth aus Ständen und verwinkelten Gassen

Das Zweite, woran wir beim Stichwort Marrakesch denken, sind die Souks. Die kleinen Gassen mit den unzähligen Ständen führen vor allem in nördlicher Richtung vom Djemaa El Fna durch die Altstadt.

Die Souks von Marrakesch sind die größten des Landes. Hier findest du einzigartige Holzkunstwerke, bunte Stoffe, filigrane Mosaiklampen, arabische Teppiche, orientalische Gewürze, hochwertige Lederwaren und vieles mehr. Alles handgefertigt.

Du kannst den Handwerkern bei der Arbeit auch über die Schulter schauen. Traditionell ist der Souk nach den unterschiedlichen Handwerkszweigen gegliedert.

In dem Labyrinth aus verwinkelten Wegen, Gewölben und Treppen ist eins sicher: Du wirst dich verlaufen. Das gehört einfach dazu.

Aber keine Panik! Am besten merkst du dir den Weg vom Djemaa El Fna zu deinem Hotel. Um den Platz wieder zu finden, fragst du dich bei den Händlern durch. Mit etwas Glück, erblickst du bereits das Minarett der Koutoubia Moschee.

Unser Tipp: In den Souks ist es voll und wuselig. Willst du ungestörter stöbern, solltest du die Medina früh morgens vor 10:00 Uhr oder in der Mittagszeit aufsuchen. Dann sind weniger Touristen unterwegs.

Du kannst auch eine private Souk-Tour auf Englisch buchen, bei der du die örtlichen Handwerker kennenlernst und Wissenswertes über Gewürze, Stoffe und Schmuck erfährst.

Zur privaten Tour durch den Souk

Museum Marrakesch

Museum Marrakesch
Innenhof des Marrakesch Museums

Marrakesch mit seiner wechselvollen, alten Geschichte hat natürlich auch einige Museen. Im Museum Marrakesch kommen Kunstliebhaber auf ihre Kosten, aber auch Architekturfans bekommen einiges geboten.

Wie viele andere Museen ist auch das Museum Marrakesch in einem alten Palast aus dem Ende des 19. Jahrhunderts installiert. Es repräsentiert damit modellhaft die Architektur der Epoche.

Der Marmor- und Mosaikboden des großen Innenhofs, das traditionelle Hammam, sowie reich geschmückte Wände und Räume zeigen den Prunk zur Zeit des Sultans.

Im Inneren des kleinen Gästehauses (Douiria) wartet hochkarätige Kunst aus unterschiedlichen Epochen. Die Ausstellung zeigt Gemälde und Skulpturen zeitgenössischer, internationaler Künstler neben traditioneller, marokkanischer Kunst aus dem 14. bis 19. Jahrhundert.

Das Museum ist täglich von 9:00 bis 18:00 Uhr, während des Ramadan von 9:30 bis 16:30 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 70 Dh (ca. 7 Euro).

Maison de la Photographie

Maison de la Photographie
Maison de la Photographie. Foto saiko3p / depositphotos.com

Zwischen Gerberviertel (siehe #21) und der Koranschule (siehe #3) liegt das kleine Fotografie Museum. Mehrere tausende Originaldokumente, Fotografien, Postkarten und antike Schilder zeugen hier von der Geschichte Marokkos.

Herzstück sind die 4.500 historischen schwarz-weißen Fotografien aus den Jahren 1870 bis 1950. Sie zeigen Städte und Architektur in Marokko sowie die im Land lebenden Menschen und ihre Traditionen.

Das Museum öffnet täglich von 9:30 bis 18:00 Uhr und kostet 50 Dh (ca. 4,70 Euro) Eintritt.

Unser Tipp: Von der tollen Dachterrasse hast du einen wunderbaren Blick über die Stadt.

Fotografie Museum Ausblick
Vom Fotografie Museum hast du übrigens auch einen herausragenden Blick über die Stadt und das Atlasgebirge

Dar si Said Museum

Dar Si Said Museum
Dar Si Said Museum

Eine Alternative zum Bahia Palast (siehe #5) bietet dir das zwar kleinere, aber ebenfalls prunkvolle Dar si Said Museum. Es liegt nicht weit entfernt vom Gelände des Bahia Palast.

Das Volkskunst-Museum ist in einem alten, wunderschön restaurierten Palast aus dem 19. Jahrhundert untergebracht. Der Palast ist mit seiner gesamten Architektur Teil der Ausstellung.

Das Gebäude ist ähnlich aufgebaut wie der Bahia Palast, nur eben sehr viel kleiner. Trotzdem gibt es auch hier aufwendige Mosaike, filigrane Schnitzkunst und imposante Stuckarbeiten zu sehen.

Die Räume beherbergen eine umfangreiche Sammlung berberischen Kunsthandwerks aus Marokko: Gebrauchsgegenstände, Brunnen, Waffen, Musikinstrumente und Werkzeuge. Highlight ist der prunkvolle Festsaal im Obergeschoss.

Für 30 Dh (ca. 3 Euro) kannst du das Museum täglich außer dienstags von 10:00 bis 18:00 Uhr besuchen.

Museum Dar Tiskiwin

Ein weiteres Museum mit einer umfangreichen Sammlung traditioneller Kunst liegt in unmittelbarer Nachbarschaft des Dar Si Said Museums. Das Museum Dar Tiskiwin zeigt die private Sammlung des Kunsthistorikers Bert Flint aus den Niederlanden.

Schwerpunkt ist der kulturelle und wirtschaftliche Austausch entlang der Karawanenstraße. Zwischen Teppichen, Stoffen, Lederwaren und Schmuck lebt der Alltag der Tuareg wieder auf.

Beim Besuch gehst du mit den Tuareg und ihren Karawanen auf Reise von Marokko bis nach Timbouktou. Dabei siehst du Kleidung, Schmuck und Alltagsgegenständen der verschiedenen Völker.

Das Museum befindet sich im privaten Riad des Sammlers und spiegelt viel von seiner Leidenschaft und seinem Kunstwissen wieder. Du kannst es täglich von 9:00 bis 12:30 Uhr sowie von 14:30 bis 18:00 Uhr für 30 Dh (ca. 2,80 Euro) besichtigen.

Yves Saint Laurent Museum

Yves Saint Laurent Museum
Yves Saint Laurent Museum. Foto: Suloletta / Depositphotos.com

Erst am 19. Oktober 2017 öffnete das Museum zu Ehren des Modeschöpfers Yves Saint Laurent seine Türen. Von 1966 bis zu seinem Tod lebte der Designer in Marrakesch.

Seine Mode dieser Zeit ist von dem Einfluss der „roten Stadt“ gezeichnet. Allen voran brachte sie neue Farben in seine Werke. Kein Wunder bei dem Anblick von Marrakeschs farbenfrohen Palästen und Märkten.

Das Museum stellt auf einer Fläche von 400 Quadratmetern die Designerstücke des Künstlers aus – rund 100 Kreationen und tausende Accessoires.

Du kannst den Besuch super mit dem nahe gelegenen Jardin Majorelle (siehe #19) verbinden. Dort haben übrigens viele der im Museum ausgestellten Werke ihren Ursprung.

Geöffnet ist das Museum, außer Mittwoch, täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr. Der Eintritt kostet 130 Dh (ca. 13 Euro).

Mellah - Judenviertel

Marrakesch Synagoge
Marrakesch Synagoge im Judenviertel

Zwischen dem prächtigen Bahia-Palast (siehe #5) und dem Palast El Badi (siehe #6) erstreckt sich das alte jüdische Viertel der Stadt. Einst wurde hierhin die Minderheit der jüdischen Einwohner hinter Mauern verbannt.

Heute lebt nur noch eine kleine jüdische Gemeinde von etwa 200 Menschen in dem Viertel. Das tägliche Leben ist auch in der Mellah längst islamisch geprägt.

Bei einem Spaziergang durch das Viertel entdeckst du noch die Synagoge und den jüdischen Friedhof. Es sind die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Mellah.

Daneben schlenderst du über den bekannten Gewürzmarkt, mit seinen bunten Gewürzpyramiden und den Körben voller duftender Kräuter.

Bab Agnaou und Kasbah-Viertel

Bab Agnaou
Bab Agnaou

Bab bedeutet auf Arabisch Tor. Durch die Tore der Stadt betrat man einst – und teilweise noch heute – die Medina Marrakeschs.

Eines der schönsten Tore der Stadt ist das Bab Agnaou, das zentrale Eingangstor in das Kasbah-Viertel. Das Kasbah-Viertel wurde Ende des 12. Jahrhunderts für den Hofstaat des Sultans errichtet.

Vom Eingangstor Agnaou kannst du der breiten Gasse bis zur Kasbah-Moschee im Zentrum des Quartiers folgen.

Unser Tipp: Es lohnt auch ein Abstecher in die hinteren Gassen. Hier erlebst du, abseits vom Touristenrummel, ein wenig des ursprünglichen, marokkanischen Lebens.

Jardin Secret

Jardin Secret
Le Jardin Secret

Jardin Secret ist Französisch und heißt „Geheimer Garten“. Damit sind die Grünanlagen eines der ältesten und größten Riads in Marrakesch gemeint welche öffentlich zugänglich sind. Du kannst hier wunderbar zur Ruhe kommen und in den kleinen Sitzecken neue Kraft für den trubeligen Stadtbesuch tanken.

Wie ein kleiner Schatz öffnen sich hinter den Türen des Riads zwei zauberhafte Gärten: der exotische Garten mit internationalen Pflanzen und der islamische Garten. Kleine Springbrunnen und die zum originalen Wassersystem gehörenden Wasserflächen sind prägendes Element.

Die Ursprünge des Jardin Secret stammen aus der Zeit der Dynastie der Saadien vor mehr als 400 Jahren. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Riad rekonstruiert und diente eine Zeitlang hohen Politikern aus Marokko und Marrakesch als Residenz.

Der Garten ist im Februar und Oktober von 9:30 bis 18:30 Uhr, von März bis September bis 19:30 Uhr und von November bis Januar von 9:30 bis 18:00 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 80 Dh (ca. 7,60 Euro).

Der versteckte Garten befindet sich nicht weit von der Koranschule (siehe #3), mitten in der Medina.

Menara Garden

Menara Garden
Blick auf den Pavillon im Menara Garden

Im 19. Jahrhundert als Obst- und Olivenplantage angelegt, ist der Menara Garten heute der öffentliche Stadtpark von Marrakesch.

Der Park ist bei Marokkanern als Ruhe-Oase sehr beliebt. Du kannst hier auch klasse unter einem der großen Olivenbäume picknicken. Dazu solltest du dir eine Decke mitbringen, denn es gibt nur wenig Rasen oder Bänke.

Vom Pavillon an der zentralen Wasserfläche aus hast du zudem einen schönen Blick über die Stadt. Der Eintritt in den Pavillon kostet 15 Dh (ca. 1,50 Euro), ansonsten ist der Park kostenfrei. Geöffnet ist der Stadtpark täglich von 8:30 Uhr bis zum Sonnenuntergang.

Der Menara Garten ist etwas außerhalb der Medina gelegen. In einem etwa 40-minütigen Spaziergang erreichst du ihn von der Koutoubia Moschee (siehe #2). Folge einfach der Avenue Prince Moulay Rachid.

Agdal Garden

Die Agdal-Gärten sind mit 500 Hektar Fläche nicht nur riesig, sondern auch die älteste Parkanlage von Marrakesch. Es ist sogar einer der ältesten Gärten der gesamten arabisch-islamischen Welt.

Der Park wurde bereits im Jahr 1157 angelegt. Entlang von drei großen Wasserbecken wuchsen Datteln, Zitronen, Walnüsse, Feigen, Aprikosen und allerlei anderes Obst.

Noch immer ist der Park eine große Obstplantage. Du kannst hier entlang der Wasserkanäle unter den Bäumen spazieren.

Einen schönen Blick auf die Berge des Hohen Atlas hast du von der Panoramaterrasse am Rande des größten Wasserbeckens.

Allerdings gibt es kaum Bänke, da der praktische Nutzen im Vordergrund steht.

Teile der Anlage sind freitags und sonntags von 7:30 bis 17:00 Uhr kostenfrei zugänglich.

Die weitläufige Anlage grenzt im Süden an das Gelände des Palais El Badi (siehe #6).

Jardin Majorelle

Jardin Majorelle
Jardin Majorelle

Der Jardin Majorelle ist der wohl bekannteste Park in Marrakesch. Mit seinen kräftig blauen und gelben Details und Gebäuden zwischen den üppig-grünen Blumen ist er ein beliebtes Postkarten- und Fotomotiv.

Im Jahr 1931 legte ihn der französische Maler Jacque Majorelle rund um sein Atelier an. Daher stammt der Name.
Monsieur Majorelle sammelte für seinen Garten Pflanzen aus der ganzen Welt. Riesiger Bambus, verschiedene Palmen, meterhohe Kakteen und zahlreiche Wasserpflanzen sind heute zu bewundern.

Als echter Künstler arrangierte Monsieur Majorelle alles mit bunten Blumentöpfen und Details zu einem hübschen Gesamtkunstwerk. 1947 machte er seine private Anlage der Öffentlichkeit zugänglich.

Nachdem der Park zwischenzeitlich ziemlich in Vergessenheit geriet, entdeckte ihn der Modeschöpfer Yves Saint Laurent im Jahr 1980 wieder und kaufte das Anwesen.

Heute suchen jährlich ca. 800.000 Besucher den Garten auf. Du kannst dir vorstellen, dass es zeitweise ganz schön voll wird.

Der Garten und ein im ehemaligen Atelier des Künstlers untergebrachtes Museum der Berber ist täglich von 8:00 bis 18:30 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 150 Dh (ca. 15 Euro).

Der Jardin Majorelle liegt nordöstlich außerhalb der Medina. Du kannst hier mit einem kleinen Taxi hinfahren.

Willst du es romantisch, lässt du dich mit einer Pferdekutsche hin kutschieren. Die Kutschen warten vor der Koutoubia Moschee (siehe #2) auf Gäste.

Unser Tipp: Du kannst den Jardin Majorelle auch im Rahmen einer Halbtagestour buchen, bei der du anschließend einen Kamelritt in die alten Palmenhaine von Marrakesch machst. Dabei wirst du von deiner Unterkunft abgeholt und zurückgebracht.

Zur Halbtagestour zum Jardin Majorelle mit Kamelritt in die Palmenhaine

Anima Garden

Anima Garden
Anima Garden

Der Anima Garten liegt zwar 30 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, aber er ist definitiv einen Besuch wert. Das 3 Hektar große Areal wurde vom berühmten Multimediakünstler André Heller kreiert.

In einer Reportage betitelte der Fernsehsender Arte den Garten als schönsten und fantasievollsten Garten der Welt. Und was soll man sagen, der Ort hat wirklich etwas Magisches.

Hinter dem kleinen, bunt blühenden Paradies erhebt sich das Atlasgebirge mit seinen schneebedeckten Gipfeln.

Der Garten ist täglich von 9:00 bis 18:00 Uhr geöffnet und kostet 12 Euro Eintritt.

Zum Ticket für den Anima Garten mit Shuttlebus 

Zum Besuch des Gartens kannst du einen kostenfreien Busshuttle nutzen, der mehrmals täglich ab dem Parkplatz vor der Moschee Koutoubia (siehe #2) abfährt. Die Fahrzeit dauert etwa 40 Minuten.

Das Ticket musst du ausgedruckt oder auf dem Handy zur Nutzung des Busshuttles mitbringen.

Der Bus fährt zwei Mal täglich und zwar um 9:30 Uhr und um 14:00 Uhr zum Anima Garten und um 12:30 Uhr und 17:00 Uhr zurück nach Marrakesch. Auf der offiziellen Webseite kannst du dir auch einen Sitzplatz reservieren. So ist deine Mitfahrt auch bei großem Andrang garantiert.

Gerbereien

Gerberei Marrakesch
Geberviertel

Planst du während deiner Tour durch Marokko auch noch einen Besuch in Fès, besuche die Gerbereien lieber dort. In Fès ist das Gerberviertel noch größer und beeindruckender.

Hier gehts zu den besten Sehenswürdigkeiten und unseren Tipps für Fès.

Aber auch in Marrakesch bekommst du einen guten Eindruck von den Arbeitsbedingungen der Gerber. In riesigen Bottichen wird das Leder gegerbt und anschließend in bunten Farben gefärbt.

Mit bloßen Füßen und Händen bearbeiten die Handwerker die Tierhaut. Die Arbeit ist nicht nur anstrengend und schmutzig, vor allem stinkt es bestialisch.

Du kannst die Gerber am besten am Vormittag besuchen, wenn es am geschäftigsten ist. Am einfachsten planst du den Besuch im Rahmen einer Stadtführung.

Du kannst aber auch direkt einen Gerberhof aufsuchen. Das Viertel der Gerber liegt am Rande der Medina in Richtung des Stadttors Bab Debbagh. Gegen ein Trinkgeld lässt dich der Wächter eintreten und Fotos schießen.

Unser Tipp: Kauf dir vorher auf dem Markt ein paar Zweige frische Minze. Unter die Nase gehalten, mildern sie den Gestank ein wenig.

Hammam

Hammam Marokko
Traditionelles Hammam in Marokko

Nach so viel Kunst, Kultur und Geschichte hast du dir das Highlight Nr. 22 wirklich verdient. Ein Besuch im Hammam ist fester Bestandteil der marokkanischen Kultur und gehört einfach zu jedem Aufenthalt in Marrakesch.

Das orientalische Dampfbad dient den Marokkanern sowohl der Körperpflege als auch der Entspannung. Das Reinigungsritual erfolgt in mehreren Stufen:

Zunächst lässt du Hitze und Feuchtigkeit in der Dampfsauna auf dich wirken. Anschließend kommt das Absalben. Oder besser Abschrubben, denn zimperlich gehen die Marokkaner dabei nicht vor.

Mit schwarzer Naturseife und teilweise Lavaerde sowie Arganöl geht es allem Dreck an den Kragen. Danach entspannst du in einem kühleren Raum oder in einem gesonderten Pool.

Du kannst für dein Hammam-Ritual eines der vielen öffentlichen Badehäuser in Marrakesch aufsuchen. Sie liegen meist neben den Moscheen. Erkundige dich vorher nach den Öffnungszeiten für Männer und Frauen, die strikt getrennt sind.

Auch musst du in den öffentlichen Häusern dein Equipment selbst mitbringen bzw. kannst das nötige vor Ort kaufen: Shampoo, Handtuch, Bikini bzw. Schwimmhose, kleiner Schöpfeimer, Matte zum Draufsetzen, Seife und Massagehandschuh.

Der Eintritt in den öffentlichen Badehäusern kostet ab 10 Dh (ca. 1 Euro). Ein empfehlenswertes Badehaus ist das Hammam Mouassine. Es ist das älteste und eines der authentischsten in Marrakesch.

Alternativ gibt es zahlreiches Spas und Riads in Marrakesch, die auch Hammam-Rituale anbieten. Je nach Anwendung und Ort kostet hier die Einzelbehandlung zwischen 250 und 1000 Dh (ca. 23 bis 90 Euro).

Bei Get Your Guide kannst du drei Stunden Wellness-Behandlung mit Hammam und Massagen buchen, Hin- und Rücktransfer zu deinem Hotel inklusive.

Zur 3-stündigen Spa- und Hammam-Behandlung

Damit sind wir am Ende unserer kleinen Reise zu den 22 schönsten Sehenswürdigkeiten und Highlights in Marrakesch. Was sind deine Lieblinge in Marrakesch? Hast du noch einen Tipp für den nächsten Besuch oder Fragen? Dann hinterlasse gerne einen Kommentar!