Osttimor Urlaub Erfahrungen

Meine Reiseroute und persönliche Erfahrungen in Osttimor

Ausblick von der Christusstatue in Dili

Kurz und knackig

  • Osttimor ist ein recht unbekanntes Reiseziel in Südostasien und eine Reise in das Land ein echtes Abenteuer. Ich habe eine Rundreise durch Osttimor auf eigene Faust gemacht und berichte dir hier von meinen Erfahrungen.
  • Zuerst gebe ich dir alle wichtigen Tipps, die du vor deinem Osttimor Urlaub wissen solltest: wie du dich fortbewegst, was du zur Einreise brauchst, Sicherheit und vieles mehr.
  • Danach stelle ich dir meine Reiseroute durch Osttimor mit Bildern und einem Erfahrungsbericht genauer vor und gebe dir einen ehrlichen Einblick in das Land.

Wie kannst du dir einen Urlaub in Osttimor vorstellen?

Vor meiner Reise nach Osttimor (Timor-Leste) wusste ich nur sehr wenig über das Land. Im Internet gibt es kaum Berichte. Ich habe dann auch ziemlich schnell verstanden wieso: Es gibt so gut wie keinen Tourismus in Osttimor.

Lediglich in Dili hab ich recht viele Ausländer gesehen. Die meisten von ihnen sind Australier und arbeiten in einer Wohltätigkeitsorganisation. Außerhalb von Dili habe ich in einer Woche insgesamt 4 Touristen getroffen.

Touristische Infrastruktur ist im Land daher kaum vorhanden. In den meisten Orten gibt es lediglich sehr einfache Gasthäuser, die Straßen sind schlecht und Restaurants sind auch eher eine Seltenheit.

Das alles erkläre ich dir jetzt aber Schritt für Schritt genauer.

Sehenswürdigkeiten in Timor-Leste

Es gibt nur wenige klassische Sehenswürdigkeiten in Osttimor. Bekannt ist das Land vor allem zum Tauchen und für die Unterwasserwelt.

Das sind die für uns vier Top-Highlights in Osttimor:

#1 Christusstatue von Dili

Der Vorplatz am Cristo Rei
Die Christusstatue thront auf einem Hügel am Meer in Dili

Die Statue steht im Osten von Dili und ist definitiv ein Must-See in Osttimor. Von oben hast du einen tollen Blick auf die Stadt und das Meer.

#2 Mount Ramelau

Aussichtsplattform am Ramelau
Aussichtsplattform am Ramelau

Der Ramelau ist Osttimors höchster Berg und der Gipfel ein beliebtes Wanderziel. Der nächste Ort am Ramelau ist Hatu-Builico. Dort gibt es auch einige Gasthäuser.

#3 Atauro

Atauro Dove Resort
Atauro ist echt klasse für Taucher (© Atauro Dive Resort)

Die Insel Atauro, die vor Dili liegt, ist vor allem bei Tauchern und Strandliebhabern beliebt – ich habe es bei meiner Rundreise leider nicht mehr hingeschafft. Für Taucher ist das Atauro Dive Resort eine super Option zum Übernachten.

#4 Jaco Island

Jaco Insel
Auf Jaco findest du die schönsten Strände in Osttimor

Jaco liegt ganz im Osten von Timor-Leste und ist ein echtes Strandparadies. Die Insel ist ein Traum zum Schnorcheln und die Strände unfassbar schön. Ich wäre sehr gerne hingefahren, aber am Ende meiner Reise fehlte mir die Energie.

Anreise nach Osttimor

Der Flughafen in Dili
Der Flughafen in Dili ist sehr niedlich

Es gibt sehr wenig Flugverbindungen nach Osttimor. Pro Tag landen etwa drei Flieger am Internationalen Flughafen von Dili.

Derzeit wird Osttimor nur von Bali, Darwin (Australien) und Singapur angeflogen. Ich bin von Bali nach Osttimor gereist und von dort weiter nach Australien.

Inlandsflüge gibt es nur nach Oecusse – das ist ein Teil Osttimors, der zwischen indonesischem Land eingekesselt ist.

Flüge nach Osttimor buchen über Skyscanner

Vom Flughafen Dili in die Stadt

Wenn du dir nicht im Voraus über deine Unterkunft in Dili einen Transfer gebucht hast, hast du zwei Optionen, um in die Stadt zu kommen:

#1 Taxis

Vor dem Flughafen warten eine Reihe an Taxis, die dich für 15 USD in deine Unterkunft bringen.

#2 Microlet

Microlets sind die öffentlichen Busse in Dili und die günstigere Alternative, um in die Stadt zu kommen. Eine Fahrt kostet nur 25 Cent.

Du musst vom Flughafen zur Hauptstraße laufen und kannst dort in die Buslinie 9 oder 10 hüpfen – je nachdem, wo in Dili du übernachtest.

Frag vorher in deiner Unterkunft, welche Buslinie dort vorbeifährt. Oder du schaust auf der Online-Karte der Busse in Dili.

Unser Tipp: Wenn du keine US-Dollar in bar dabei hast, kannst du hier am Flughafen Geld abheben. Für die Busse solltest du Scheine allerdings in Münzen wechseln.

Einreise nach Osttimor

Ankunft in Osttimor
Durch dieses Gate gehst du bei deiner Einreise

Die Einreise nach Osttimor ist super entspannt. Du brauchst lediglich deinen Reisepass, der noch mindestens 6 Monate gültig ist.

Check das aber immer nochmal auf der Webseite des Auswärtigen Amts ab.

Ich bin von Denpasar nach Dili geflogen und habe beim Check-in auf Bali eine Arrival Card bekommen, auf der ich meine wichtigsten Daten ausfüllen musste – nimm dir dafür einen Stift mit!

Nach der Landung in Dili habe ich noch ein weiteres Stück Papier in die Hand gedrückt bekommen – die Customs Declaration. Diese habe ich in der Schlange am Zoll ausgefüllt.

Am Zoll wurde unser Reisepass gescannt, ein Foto gemacht und die üblichen Fragen gestellt (Aufenthaltsdauer und -zweck). Dann habe ich unsere Arrival Card abgegeben und den Stempel bekommen.

Nach dem Zoll musste ich unser gesamtes Gepäck noch einmal kontrollieren lassen und die Customs Declaration abgeben.

Insgesamt hat die Einreise bei mir etwa 20 Minuten gedauert.

Hinweis: Es gibt vor dem Zoll einen Schalter, an dem du das Visa on Arrival kaufen kannst. Als Deutsche, Schweizer und Österreicher brauchst du das aber nicht!

Reisekosten & Bezahlen in Timor-Leste

Geld in Osttimor
Münzen und Scheine in Osttimor

Du zahlst in Osttimor mit dem US-Dollar. Allerdings werden die Münzen in der Währung von Osttimor ausgegeben und heißen Centavos (100 Centavos = 1 Dollar). Die Scheine sind US-Dollar.

Du kannst in Timor-Leste eigentlich nirgends mit Karte zahlen. Deshalb brauchst du unbedingt genug Bargeld.

Geld abheben in Osttimor

Am besten hebst du das Geld für die ganze Reise in Dili ab.

Es gibt dort einige Geldautomaten, an denen Kreditkarten von Visa und Mastercard akzeptiert werden. Ich habe immer bei BNU an der Timor Plaza abgehoben. Gebühren musste ich keine zahlen.

Ich habe auch in anderen Orten Geldautomaten gesehen, bin mir aber nicht sicher, ob du dort mit Kreditkarte abheben kannst.

Reisekosten in Osttimor

Im Gegensatz zu den meisten südostasiatischen Ländern ist Osttimor ein eher teures Reiseland – im Vergleich zu Deutschland aber immer noch günstig.

  • Doppelzimmer im einfachen Gasthaus: 25 Euro
  • Kaffee: 1,50 Euro
  • Abendessen in einem Restaurant in Dili: 8 Euro
  • Abendessen außerhalb Dili: 5 Euro
  • Frisch gepresster Saft: 3,50 Euro
  • Busfahrt in Dili: 25 Cent

Unterkünfte in Osttimor

Gasthaus in Hatu-Builico
Unterkünfte in Osttimor sind meist sehr einfach gehalten – das ist die Pousada Alecrim in Hatu-Builico

Gängige Buchungsplattformen funktionieren in Osttimor kaum. Du findest auf booking.com fast nur Hotels in Dili und auf Atauro. Auf Hostelword hast du zudem eine Auswahl von etwa drei Hostels.

Außerhalb von Dili kannst du deine Unterkünfte eigentlich nur per Whatsapp oder Telefon buchen oder du klopfst an die Türen.

Da ich ohne Internet durch Osttimor gereist bin, habe ich mir im Voraus alle möglichen Gasthäuser auf Google Maps abgespeichert und vor Ort gefragt, ob ein Zimmer frei ist. Da ich meist eh der einzige Gast war, war das kein Problem.

In einigen Gasthäusern habe ich auch vorher per Whatsapp reserviert.

Meine Unterkünfte in Timor-Leste

Dili: Ich habe in Dili bei zwei Bekannten übernachtet. Andernfalls hätte ich aber im Da Terra Hostel übernachtet. Das kannst du über Hostelword buchen.

Hato Builico: Pousada Alecrim – 20 USD inkl. Frühstück und Abendessen. Betten und Zimmer waren in Ordnung, Badezimmer okay. Es gab Strom und fließendes Wasser. Gastfreundschaft nicht vorhanden, da es keinen richtigen Gastgeber gab, mit dem ich mich verständigen konnte – anders, als es bei der Buchung per WhatsApp gewirkt hatte.

Betano: Osben Guest House – 25 USD inkl. Frühstück. Das Abendessen hat 3,50 USD gekostet. Sehr netter Gastgeber, der etwas Englisch spricht. Für Osttimor-Verhältnisse super Zimmer mit Klimaanlage und richtiger Dusche.

Viqueque: Guest House Luminar – 10 USD inkl. Frühstück. Sehr einfaches Zimmer mit unbequemem Bett, Ventilator, Badezimmer ohne fließendes Wasser – nur mit Wasserbecken. Strom ist vorhanden, es gab aber nur eine Steckdose, die ich für den Ventilator gebraucht habe. Dafür sehr nette Gastgeberinnen (eine konnte Portugiesisch), die mir auf Anfrage sogar ein Moskitonetz an die Wand genagelt haben.

Baucau: Da Terra – 20 USD inkl. Frühstück. Du übernachtest hier in offenen, traditionellen Hütten in einem Bett mit Moskitonetz – also quasi in der Natur, aber sehr schön hergerichtet. Es gibt auch Bungalows mit Meerblick für 25 USD und Dormbetten für 10 USD. Strom vorhanden, Badezimmer mit Wassertonnen zum Duschen. Da sie draußen sind, ist es hygienisch.

Wichtige Info: Unterkünfte in Osttimor haben kein WLAN. Ausnahme sind, soweit ich weiß, die höherpreisigen Hotels in Dili. Am besten holst du dir in Dili eine SIM-Karte. Außerhalb der Stadt wirst du aber auch damit nur selten gutes Internet haben.

Fortbewegung in Osttimor

Busse in Dili
So sehen Busse in Osttimor für gewöhnlich aus

Busse in Osttimor

Das Busnetz in Osttimor ist gut und einfach zu verstehen. Fast alle großen Orte sind mit Bussen angebunden. Feste Abfahrtszeiten gibt es nicht, aber je nach Strecke fahren die Busse mehr oder weniger regelmäßig.

In Dili gibt es mehrere Busterminals, an denen die Busse in verschiedene Richtungen abfahren.

In allen anderen Orten gibt es nur ein Busterminal. Meist sind die Orte aber so klein, dass du dich einfach an die Hauptstraße stellen kannst und den nächsten Bus heranwinkst.

Die Busse sind meist eher eine Art Transporter, die eine offene Ladefläche mit Bänken hinten haben. Sie sind also recht unbequem und meistens mit Waren aller Art vollgepackt.

Auf einigen Strecken fahren aber auch richtige Busse – diese sind aber nicht viel bequemer.

Die Route steht meist auch vorne auf dem Bus drauf. Frag aber trotzdem immer nach, ob der Bus dich auch wirklich da hinbringt, wo du hinmöchtest.

Ich gebe dir hier eine Übersicht über die Strecken, die ich genommen habe. Hinter jedem Ort habe ich dir den Standort des Busterminals verlinkt.

Busse in Dili und Baucau

Dili und Baucau sind unseres Wissens nach die einzigen Städte in Osttimor, die ein Busnetz haben. In Dili kostet eine Fahrt mit den Microlets 25 Cent und in Baucau 50 Cent.

Du steigst einfach in die Minibusse ein und wenn du aussteigen musst, klimperst du mit deiner Münze an eine Metallstange oben am Bus und der Microlet hält an. Du steigst aus und reichst dem Fahrer das Geld.

Auto oder Roller mieten in Osttimor

Ich habe in Osttimor selbst nur Busse genutzt, daher kann ich dir zum Mieten von Rollern bzw. Autos nicht viel sagen.

In Dili kannst du dir aber auf jeden Fall Roller leihen. Von einem Mietwagen rate ich dir ab, da die Straßen außerhalb Dilis sind in schlechtem Zustand sind – Autofahren würde ich mir hier nicht antun wollen.

Auch Rollerfahren ist durch die schlechten Straßenverhältnisse sehr mühsam, aber auf jeden Fall eine flexiblere und schnelle Variante als Busse. Frag am besten in deiner Unterkunft in Dili nach einem Rollerverleih.

Sicherheit in Osttimor

Hauptstraße in Dili
Osttimor ist sicher zum Reisen – du bekommst als Tourist aber sehr viel Aufmerksamkeit geschenkt

Osttimor ist generell ein sicheres Reiseland. Von Kriminalität habe ich absolut nichts mitbekommen, sondern eher die Erfahrung gemacht, dass jeder jedem hilft.

Allerdings habe ich mich auf den Straßen außerhalb Dilis als alleinreisende Frau oft unwohl gefühlt. Die Einheimischen sind Touristen nicht gewohnt und du wirst von allen Seiten angestarrt.

Vor allem Kinder nehmen kein Blatt vor den Mund und schreien, sobald sie dich sehen „Malai“ – das heißt so viel wie „Ausländer“. Obwohl das nicht böse gemeint ist, ist es sehr anstrengend und manche Kinder belassen es leider auch nicht dabei.

Ich wurde angebettelt, Kinder sind mir hinterhergerannt und einmal wurde ich sogar mit Steinen beworfen. Zudem reden sie über dich, lachen usw.

Da etwa 50 % der Bevölkerung unter 18 Jahre alt ist, wirst du auf den Straßen vor allem Kindern begegnen.

Noch unangenehmer können größere Jungsgruppen sein – meine schlechteste Erfahrung hatte ich in Baucau am Busbahnhof.

Dort haben vier Jungs versucht, an meinem Rucksack zu zerren, sind mir nicht von der Pelle gerückt und haben sich über mich lustig gemacht. Ansonsten wurde ich sehr viel angesprochen und das ein oder andere „I love you“ habe ich auch gehört.

Abgesehen davon ist mir in Osttimor aber nie etwas passiert. Trotzdem würde ich das nächste Mal nicht alleine durch das Land reisen – lediglich in Dili habe ich mich als Frau wohl gefühlt.

Aufpassen musst du auch bei den Preisen – als Tourist wird dir häufig ein höherer Preis genannt (das gilt vor allem bei Transporten).

Beste Reisezeit für Osttimor

Baucau Strand am Morgen
Am Vormittag strahlt in Osttimor meist die Sonne

Ich empfehle dir, zwischen September und November nach Osttimor zu reisen. Da ist Trockenzeit (im November geht die Regenzeit los) und Walsaison. Vor Osttimor kannst du mit ein bisschen Glück sogar Blauwale sehen.

Aber auch die Monate Mai bis August sind gut geeignet, denn dann ist ebenfalls Trockenzeit.

Von Dezember bis März rate ich dir eher ab – dann ist Regensaison und die eh schon schlechten Straßen sind meist auch noch voller Pfützen und das ist bei einer Rundreise echt nervig.

Meine Reiseroute durch Osttimor

Meine Reiseroute durch Osttimor auf einer Karte
Meine Reiseroute durch Osttimor auf einer Karte

Ich bin 10 Tage alleine durch Osttimor gereist und habe dir meine Reiseroute auf einer Karte eingezeichnet.

Da ich mehr an der Kultur und an den Menschen interessiert war, habe ich Atauro und Jaco ausgelassen und war stattdessen auf der Hauptinsel unterwegs.

Mein Erfahrungsbericht über Osttimor

Ich berichte dir jetzt etwas ausführlicher über meine 10 Tage in Osttimor, damit du eine bessere Vorstellung über das Land bekommst.

Tag 1: Ankunft in Dili

An Tag 1 bin ich gegen Mittag in Dili gelandet. Da ich in der Hauptstadt bei Bekannten übernachtet habe, wurde ich vom Flughafen abgeholt.

An meinem ersten Nachmittag in Dili habe ich einen kleinen Spaziergang am Meer zum Letefoho Café gemacht. Dort gibt es leckeren Kaffee und Kuchen. Danach bin ich durch die Timor Plaza – Osttimors einziges Einkaufszentrum – geschlendert.

Im Supermarkt Qulina Corner habe ich mir zum Abendessen einen frischen Salat zum Mitnehmen geholt – lecker, aber teuer!

Tag 2: Sehenswürdigkeiten in Dili

Am nächsten Morgen habe ich mir das Fahrrad von meinen Bekannten geschnappt und bin damit zum Aroma Timor gefahren – hier gibt es leckeres Frühstück und Kaffee.

Nach der Stärkung bin ich an der Universität und dem Regierungspalast von Osttimor vorbeigefahren und von dort immer am Meer in Richtung Christusstatue entlang geradelt.

Am Obstmarkt zwischen Hauptstraße und Meer habe ich mir Bananen für den Weg geholt – verhandel hier unbedingt um den Preis, sonst zahlst du zu viel.

Unser Tipp: Du kannst Dili auch super mit Rollern oder Bussen erkunden. Mehr dazu erfährst du in #5 Fortbewegung. 

Vom Markt sind es noch etwa 6 Kilometer zum Cristo Rei und du fährst die gesamte Zeit auf einer Straße direkt am Meer – die Strände hier sind traumhaft schön!

An der Christusstatue angekommen, habe ich das Fahrrad am Parkplatz stehen lassen und bin über Treppen zur Statue spaziert. Die Ausblicke sind super!

Danach habe ich es mir am Cristo Rei Strand gemütlich gemacht.

Zum Mittagessen bin ich zur Timor Plaza gefahren und habe im Agora Food Studio gegessen – sehr zu empfehlen! Am Nachmittag bin ich noch zum Tasitolu Lake gefahren – dort gibt es aber nicht viel zu sehen, dafür ist die Straße am Meer richtig schön.

Tag 3: Fahrt und Wanderung nach Hatu-Builico

An Tag 3 bin ich vormittags mit dem Microlet zum Busterminal Mercado Taibisse gefahren. Das hat nur etwa 30 Minuten gedauert.

Vom Mercado Taibisse fahren die Busse nach Hatu-Builico. Das ist der beste Ausgangspunkt für die Ramelau Wanderung – der höchste Berg Osttimors.

Am Busterminal habe ich den richtigen Bus ziemlich schnell gefunden. Leider ist er erst eine Stunde später losgefahren. In der Wartezeit wurde ich viel von allen möglichen Leuten angesprochen – verstanden habe ich so gut wie nichts.

Die Fahrt bis kurz vor Hatu-Builico hat knapp 3 Stunden gedauert. Am Ende war ich die einzige Passagierin und so entschied der Busfahrer kurzerhand, dass er doch nicht bis nach Hatu-Builico fahren wollte, sondern mich an der Abzweigung im Regen stehen ließ…

Mir blieb nichts anderes übrig, als die Strecke zu Fuß zu gehen – 18 Kilometer über eine Schotterpiste. Wenn du mehr Glück hast als ich, kommt aber irgendwann ein Bus, Lkw oder Roller vorbei und nimmt dich mit.

Gegen halb 6 kam ich an der Pousada Alecrim an – mit der Unterkunft hatte ich vorher über WhatsApp kommuniziert. Trotzdem stand ich vor verschlossenen Türen da.

Zum Glück kamen nach ein paar Minuten zwei Jugendliche, die mir die Tür aufgemacht haben. Einer von ihnen konnte ein wenig Englisch und hat mir quasi aufgezwungen, mich als Guide für die Wanderung am nächsten Tag zu begleiten. 20 Dollar fand ich dafür aber völlig in Ordnung.

Im Shop neben der Pousada habe ich mir eine große Flasche Wasser gekauft und abends hat die Oma vom Guide für mich gekocht – Reis, Kartoffeln, grünes Gemüse und Hühnchen. Wirklich geschmeckt hat es nicht, aber ich war froh, etwas zu bekommen.

Tag 4: Ramelau Wanderung und Fahrt nach Betano

Um 5 Uhr morgens bin ich mit den beiden Jungs zur Wanderung gestartet. Das erste Stück sind wir im Dunkeln gewandert. Der Aufstieg war aber die meiste Zeit breit und gut begehbar.

Da es stetig bergauf geht (etwa 1.000 Höhenmeter), ist die Wanderung trotzdem anstrengend. Ich hätte sie gut alleine gemeistert, war aber letztendlich froh, die Guides dabeizuhaben.

Der Sonnenaufgang beim Aufstieg war klasse, aber der Blick vom Ramelau zur goldenen Stunde hat nochmal alles getoppt. Gegen 7 Uhr waren wir auf dem Gipfel.

Leider ist es auf dem Berg recht windig und kalt – deshalb sind wir nach knapp 15 Minuten wieder abgestiegen und gegen 9 Uhr war ich zurück in der Pousada. Dort habe ich von der Oma Frühstück bekommen habe – Nudelsuppe und ein Ei.

Kurz darauf habe ich mich auf den Weg zurück gemacht. Schließlich standen mir noch 18 Kilometer wandern bevor. Diesmal hatte ich Glück und nach einer Stunde Laufen hat ein Lkw angehalten und mich zwischen Säcken und Gemüse bis zur Hauptstraße gefahren. Dafür habe ich 2 USD gezahlt.

An der Hauptstraße musste ich etwa 30 Minuten warten, dann kam ein Bus nach Same (2,50 USD). Etwa 1,5 Stunden war ich unterwegs. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, eine Nacht in Same zu übernachten, aber da es nicht viel zu sehen gab, habe ich kurzerhand entschieden, weiter nach Betano an die Südküste zu fahren.

Die Fahrt (2,50 USD) hat nochmal 1 Stunde gedauert und die Straße wurde immer schlechter und schlechter. In Betano selbst war dann gar nichts mehr los. Der Bus hat direkt am Meer angehalten.

Ich musste dann noch knapp 2 Kilometer zu meiner Unterkunft, dem Osben Guest Haus, laufen – eine Unterkunft, die mich positiv überrascht hat. Hier habe ich leckeres Abendessen bekommen und hatte sogar eine richtige Dusche im Zimmer.

Tag 5: Fahrt nach Viqueque

Morgens, als es noch nicht so heiß war, bin ich am Strand von Betano entlangspaziert. Vom Wasser habe ich mich aber ferngehalten, denn es gibt hier Krokodile. Schade eigentlich, denn der Strand ist total schön und verlassen.

Strand von Betano
Am Strand von Betano ist nichts los

Mein eigentlicher Plan danach war es, von Betano nach Viqueque mit dem Bus zu fahren. Doch der Gastgeber im Gästehaus in Betano erklärte mir, dass es keine Busse gibt, weil die Straße zu schlecht sei.

Zum Glück hatte er einen Bekannten, der mich mit dem Roller nach Viqueque mitnehmen konnte. Und ja, was soll ich sagen, die Straße war wirklich der Horror. Insgesamt haben wir 5 Stunden für knapp 100 Kilometer gebraucht – eine Stunde Pause wegen Schüttregen inklusive.

Am frühen Nachmittag wurde ich in Viqueque abgesetzt und habe im Vicna Joma Restaurant Mittag gegessen. Es gab Reis mit Hühnchen und ein bisschen Gemüse – Auswahl hatte ich wie immer keine.

Um eine Unterkunft in Viqueque hatte ich mich im Voraus nicht gekümmert. Glücklicherweise steht direkt gegenüber vom Restaurant das Guesthouse Luminar – die heruntergekommenste Unterkunft auf meiner Reise. Dafür waren die Gastgeber super nett!

Am Nachmittag bin ich dann einmal durch Viqueque gelaufen und war überrascht von der schönen Kirche im Dorf. Zufällig fand nebenan ein Fußballspiel statt, das ich mir vom Straßenrand zwischen einer Horde Kindern angeschaut habe.

Tag 6: Strände von Baucau

An Tag 6 habe ich morgens Frühstück serviert bekommen – das war bei mir in Osttimor in allen Unterkünften inklusive. Es gab frittierte Bananen, süße Teigteilchen, Kaffee und Tee.

Dann habe ich meine Sachen zusammen gepackt und bin gegen 8 Uhr in einen Bus nach Baucau gehüpft (du musst einen Bus in Richtung Dili nehmen).

Es war das erste Mal, dass ich in einem richtigen Bus und nicht auf der Rückbank eines Transporters saß.

In Baucau ist der Bus leider nicht direkt an meiner Unterkunft vorbeigefahren. Stattdessen bin ich 5 Kilometer zu Fuß zum Hostel Da Terra gelaufen. Busse wären auch gefahren, nur wusste ich in dem Moment leider nicht, welcher.

Gegen 12 Uhr habe ich eingecheckt und bin danach zum Wanabo Strand in Baucau gelaufen. Dieser ist wirklich traumhaft schön und ich wollte unbedingt ins Wasser hüpfen.

Leider gibt es in Baucau auch Krokodile und so bin ich auf den Wegen abseits des Wassers geblieben. Die Kinder aus Osttimor scheinen die Krokodil-Gefahr aber nicht zu beeindrucken, denn ich habe einige im Wasser planschen gesehen.

Gegen Nachmittag bin ich zurück in die Unterkunft und habe dort relaxt – das geht im Da Terra Hostel wirklich fantastisch.

Tag 7: Baucau Stadt und Naturpools

Am Morgen habe ich dann das mit Abstand beste Frühstück in ganz Osttimor bekommen – das Hostel Da Terra ist gleichzeitig eine Farm und die Qualität vom Essen ist echt klasse.

Danach bin ich hoch ins Dorf gelaufen – außer einer Kirche und tollen Ausblicken gibt es in Baucau aber nicht viel zu sehen.

Auf dem Rückweg zum Hostel habe ich bei den Naturpools in Baucau angehalten – die sind wirklich richtig schön zum Baden!

Den Nachmittag bin ich in der Unterkunft geblieben – ich war es langsam richtig leid, auf der Straße die ganze Zeit angesprochen und angestarrt zu werden.

Tag 8: Rückfahrt nach Dili

Früher als eigentlich geplant bin ich an Tag 8 zurück nach Dili gefahren. Ich war ziemlich fertig von der Reise und hab mich ehrlich ein bisschen nach Luxus gesehnt. Außerdem wollte ich mir in Dili für den letzten Tag noch eine Whale Watching Tour buchen.

Die Busfahrt nach Dili war ziemlich chaotisch. Am Busbahnhof in Baucau wurde ich von Jugendlichen regelrecht bedrängt und dann hat es ewig gedauert bis der Bus losgefahren ist.

So war ich erst am Nachmittag in Dili und bin danach nur müde ins Bett gefallen. Meine Versuche, eine Whale Watching Tour zu buchen, sind übrigens kläglich gescheitert.

Es gibt nur sehr wenig Anbieter und alle verbinden das Whale Watching mit Tauchen – 200 USD musst du dafür mindestens blechen. Das war mir dann doch zu teuer.

Tag 9-10: Dili und Abreise

Dadurch, dass die Whale Watching Tour ins Wasser gefallen ist, hatte ich an meinem letzten Tag in Dili dann nichts mehr zu tun.

Das war aber auch nicht schlimm, denn so bin ich entspannt an der Küste entlangspaziert und habe in meinen Lieblingscafés (siehe Tag 2) Kaffee getrunken – der Kaffee war echt mein persönliches Highlight in Osttimor.

Zu meinem Glück gab es an diesem Tag ein Kaffee-Festival in Dili und so habe ich gleich noch etwas über den lokalen Kaffee gelernt.

Nachmittags habe ich noch einen Abstecher zur Kathedrale von Dili gemacht.

An Tag 10 ging dann schon mein Weiterflug nach Darwin. Ich habe mich mit einem leckeren Frühstück in der Aru Bakery verabschiedet – hier gibt es die besten Croissants Osttimors!

Häufige Fragen zu Osttimor

Wie viele Einwohner hat Osttimor?

Circa 1,3 Millionen. Davon leben etwa 300.000 Menschen in der Hauptstadt Dili.

Wie groß ist Osttimor?

Osttimor hat eine Fläche von etwa 15.00 km^2. Das ist etwa so groß wie Schleswig Holstein.

Wie ist das Essen in Osttimor?

Das Essen in Osttimor ist generell sehr einfach, ohne viele Zutaten und Varietät. In Dili findest du vor allem indonesische und ein paar portugiesische Restaurants. Außerhalb der Hauptstadt gibt es kaum Restaurants und du kriegst meist einfache Hausmannskost in deiner Unterkunft serviert. Eine Auswahl hast du oft nicht – es wird gegessen was auf den Tisch kommt. Meist bekommst du einen Teller Reis, Hühnchen und grünes Gemüse. Ich hatte zwischendurch auch einmal Fisch und ein paar Kartoffeln.

Die Portionen sind generell aber groß und sättigend.

Unbedingt probieren solltest du Kaffee in Dili – mega lecker!

Unsere Favoriten sind der Kaffee im Aroma Café und Letefoho. Durch den portugiesischen Einfluss findest du in Dili auch einige Bäckereien mit gutem Brot – das kannte ich aus Asien sonst nicht.

Gibt es Krokodile in Osttimor?

Ja! Das Krokodil ist sogar das Nationaltier des Landes.

Die meisten Krokodile leben im Süden und Osten von Osttimor. Hier solltest du das Baden im Meer vermeiden.

Schilder die auf Krokodilgefahr hinweisen, gibt es in Osttimor leider nicht.

Ich habe auf meiner Reise kein Krokodil gesehen, du hast aber trotzdem gute Chancen, eins zu sehen, wenn du in Osttimor bist.

Das war mein Reisebericht für Osttimor

Warst du auch schon in Timor-Leste? Welche Sehenswürdigkeiten hast du dir angeschaut? Schreib uns gerne in den Kommentaren. Wir sind total gespannt!