Kurz und knackig
- Lohnt sich aus Verona, Mailand oder dem Gardasee ein Tagesausflug nach Venedig? Absolut – wenn du weißt, wo du hin sollst. Wir zeigen dir den perfekten Rundgang für einen Tag in Venedig.
- Auf unserer Route kommst du an den wichtigsten Highlights vorbei: den Markusplatz mit Markusdom, den Dogenpalast, die Rialtobrücke und du machst eine Gondelfahrt unter der Seufzerbrücke.
- Mit dem Auto kannst du bis in die Stadt hineinfahren. Wir empfehlen im Parkhaus Autorimessa Comunale zu parken.
- Im Frühjahr 2024 und ab 2025 musst du als Tagesbesucher ein Venedig Tagesticket bezahlen. Das geht online auf dem Portal der Stadt.
Inhaltsverzeichnis
Anreise nach Venedig
Du bist gerade im Norden von Italien und möchtest einen Tagesausflug nach Venedig machen? Gute Idee!
Venedig ist super gut an andere Städte angebunden. Vom Gardasee ist es sogar ein ganz typisches Ziel für einen Tagesausflug. Auch aus Mailand, Verona oder Florenz.
Vom Festland führt eine vier Kilometer lange Brücke in die Stadt, auf der Züge und Autos fahren.
In Venedig parken
In Venedig kannst du an zwei Orten parken: auf dem Platz Piazzale Roma oder auf der künstlichen Insel Tronchetto.
Von der linken Spur der Brücke kommst du auf den Piazzale Roma, von der rechten auf Tronchetto.
Der Piazzale Roma ist der Altstadt am nächsten. Der Platz ist auch die Endstation für alle Fortbewegungsmittel mit Rädern. Von hier geht es nur zu Fuß oder mit dem Wasserbus weiter.
Am Piazzale Roma gibt es drei Parkhäuser:
- das Parkhaus Autorimessa Comunale (unsere Empfehlung),
- die Garage San Marco (Alternative, aber teurer),
- das Parkhaus S. Andrea (Kurzzeitparkplatz).
Wir empfehlen das Parkhaus Autorimessa Comunale. Von den dreien ist es mit 35 Euro pro Tag am günstigsten. Reservier deinen Parkplatz am besten schon online.
Auf Tronchetto parkst du günstiger, du bist aber auch weiter von der Altstadt entfernt. Von hier startet übrigens auch die Autofähre zu den Stränden von Venedig, auf der Insel Lido.
Hier zahlst du 22 Euro pro Tag. Aus Tronchetto kommst du mit der Hochseilbahn People Mover zum Piazzale Roma, von wo du direkt in die Altstadt kommst.
Du kannst aus Tronchetto aber auch die Wasserbus-Linie 2 nehmen und damit direkt zum Markusplatz fahren.
Anreise mit dem Zug
Mit dem Zug ist die Anreise super bequem. Allein schon, weil du dich um keinen Parkplatz kümmern musst.
Zugtickets sind in Italien meist ziemlich günstig. Tickets bekommst du auf Trenitalia und Italo, den zwei Eisenbahnunternehmen von Italien.
Der Hauptbahnhof von Venedig heißt Santa Lucia und liegt direkt am Canal Grande. Aus mehreren Städten Italiens kommst du mit dem Direktzug dorthin.
Der Bahnhof selbst ist ein ganz normaler Endbahnhof. Aber wenn du herauskommst, stehst du direkt am wuseligen Canal Grande. Schon sehr beeindruckend!
Das Venedig Tagesticket
Wenn du zwischen April und Juli 2024 deinen Venedig Tagesausflug an einem Wochenende planst, wirst du wahrscheinlich das Tagesticket zahlen müssen. Ab 2025 wird es dann durchgehend eingeführt.
Dafür musst du dich auf dem Online-Portal der Stadt Venedig registrieren und 5 Euro bezahlen.
Fortbewegung in Venedig
Wenn du Venedig an einem Tag besuchst, kannst du alles gut zu Fuß erkunden. Die Stadt ist nicht besonders groß, sodass du nie lange laufen musst.
Falls du aber mobil eingeschränkt oder Venedig mit Kindern besuchst, kannst du auch mal den Wasserbus, den „Vaporetto„, nehmen.
Ein Ticket kostet 9,50 Euro, ein Tagesticket kostet 25 Euro. Kinder unter 6 Jahren fahren gratis:
Das lohnt sich aber mehr, wenn du auch in Venedig übernachtest und Ausflüge auf die Inseln Murano und Burano planst.
Unser Rundgang für einen Tagesausflug nach Venedig
Wir haben einen Tagesausflug nach Venedig gemacht und sind diese Route abgelaufen.
Es sind insgesamt sechs Kilometer, mit mehreren Stopps. Wenn du morgens ankommst, schaffst du das gut an einem Tag.
Ein paar Restaurant-Tipps sind auch dabei.
Los geht es vom Piazzale Roma oder dem Hauptbahnhof, die nebeneinander liegen.
Mercato di Rialto
Dein erster Stopp ist der Mercato di Rialto, kurz vor der Rialtobrücke.
Das ist Venedigs ältester Markt, der seit rund 500 Jahren jeden Tag von 7:30 Uhr bis 15 Uhr stattfindet.
Hier werden die Venezianer mit regionalen Lebensmitteln versorgt, denn in der Altstadt gibt es nur sehr wenige Supermärkte.
Vor allem sehenswert sind die vielen Fischstände, die ihren eigenen, speziellen Standort unter der historischen Loggia haben.
Unser Tipp: Wenn du noch nicht gefrühstückt hast, ist jetzt der Moment: rund um den Markt gibt es viele Cafés, wo die Einheimischen morgens mit Croissant und Cappuccino frühstücken. Sehr italienisch!
Rialtobrücke
Ein paar Minuten weiter und du kommst zur Rialtobrücke, die über den Canal Grande führt.
Ähnlich wie die Ponte Vecchio in Florenz ist auch sie mit vielen kleinen Läden bebaut: Juweliere, Antiquitätenhändler und Souvenirläden.
Geh nicht sofort über die Brücke, sondern lauf ein paar Schritte die Riva del Vin runter. Von hier hast du den besten Blick auf die Brücke und den perfekten Standort für Fotos.
Palazzo Contarini del Bovolo
Nachdem du die Rialtobrücke überquert hast, machst du, noch bevor du zum Markusplatz kommst, einen kleinen Umweg.
Am Ende der Gasse Scala Contarini del Bovolo, in die viele Touristen sich gar nicht erst hineinverirren, steht der etwas sonderbare Palazzo Contarini del Bovolo.
Zum Palazzo gehört eine schneckenhausartige Wendeltreppe, die du auch hinaufklettern kannst. Im Palazzo selbst gibt es eine Ausstellung für zeitgenössische Künstler aus Venedig.
Wenn am Ticketschalter keine Warteschlange ist, lohnt es sich!
Zum Ticket für den Palazzo Contarini del Bovolo
Markusplatz
Vom Palazzo Contarini kommst du nach einem 5-minütigen Spaziergang zum Markusplatz. Das Herz von Venedig.
Der Markusplatz ist riesig, ganze 172 Meter lang.
Am Markusplatz stehen direkt mehrere Highlights von Venedig: unter anderem der Markusturm, der Markusdom und der Dogenpalast.
Damit du deinen Rundgang an einem Tag schaffst, solltest du dir alles nur von draußen ansehen.
Markusturm
Galileo Galilei soll von seiner Spitze das Sternbild gedeutet und Goethe zum ersten Mal das offene Meer gesehen haben.
Der Markusturm ist der höchste Turm von Venedig. Von oben hast du natürlich einen sagenhaften Blick auf die ganze Stadt und die Lagune.
Und: nach oben führt ein Fahrstuhl. Wenn du dein Ticket im Voraus buchst, kommst du also recht zügig rauf und kannst den Ausblick genießen.
Caffé Florian
Ja, die Cafés am Markusplatz sind übertrieben teuer. Aber hineingehen und dich umsehen kannst du ja trotzdem. Vor allem das Caffé Florian ist sehenswert.
Das ist das älteste Kaffeehaus in Italien und seit 1720 durchgehend in Betrieb. Wahnsinn!
Im Inneren herrscht Prunk und Pump pur. Holzvertäfelte Wände, riesige Spiegel, Stuck, Kronleuchter und Fresken.
Übrigens: Wenn du deinen Cappuccino im Stehen an der Theke trinkst, ist er schon erschwinglicher. Das ist in ganz Italien so: wenn du dich an den Tisch eines Cafés setzt und es wird bedient, zahlst du ein paar Euros drauf. Mehr Italien-Hacks findest du in unserem Italien-Knigge.
Markusdom
Der Markusdom ist das wohl berühmteste Bauwerk von Venedig. Er steht am östlichen Ende des Markusplatzes. Schon von außen ist er beeindruckend, im Inneren echt atemberaubend.
Schwarzer Marmor, mit winzigen, vergoldeten Mosaiken tapezierte Gewölbe und sogar eine Aussichtsterrasse.
Und der Eintritt ist sogar frei. Wäre da nicht die meterlange Warteschlange vor dem Eingang.
Für deinen Venedig Tagesausflug muss der Anblick von draußen also genügen. Direkt nebenan steht nämlich schon die nächste Sehenswürdigkeit.
Unser Tipp: Wenn du trotzdem in den Markusdom hinein willst, solltest du eine geführte Tour buchen. Damit kommst du sofort rein. Damit du deinen Rundgang noch schaffst, musst du aber auf die Gondelfahrt verzichten.
Zur geführten Tour durch den Markusdom
Dogenpalast
Der Dogenpalast war der Sitz der Dogen. Ok, aber wer oder was sind die Dogen?
Der Doge war Venedigs Staatsoberhaupt, als Venedig noch eine Republik war.
Der Dogenpalast war also das, was heute der Reichstag in Berlin ist – das Machtzentrum eines Landes.
Und weil Venedig so reich und mächtig war, musste das der Dogenpalast natürlich widerspiegeln. Und das tut er auch!
Im Inneren gibt es riesige Säle, prunkvolle Treppen, Kunstwerke, eine Waffenkammer, Geheimgänge und Kerker. Für den Besuch bräuchtest du allerdings mindestens 1,5 Stunden.
Zum Dogenpalast-Ticket mit Schnelleinlass
Seufzerbrücke
Wenn du vom Dogenpalast Richtung Wasser gehst und dann nach links abbiegst, kommst du auf die Brücke Ponte della Paglia.
Von dieser Brücke hast du einen direkten Blick auf die Seufzerbrücke.
Die verbindet den Dogenpalast mit dem Neuen Gefängnis. Der Name kommt daher, dass man die Seufzer der Verurteilten hören konnte, als sie vom Dogenpalast ins Gefängnis überführt wurden.
Die Seufzerbrücke kannst du nur von außen betrachten, außer, du hast ein Ticket für den Dogenpalast.
Unser Restaurant-Tipp für das Mittagessen:
Du bist hier im Herzen der Altstadt von Venedig und die meisten Restaurants sind super touristisch. Ein kleines Restaurant, wo auch die Venezianer essen, ist die Trattoria alla Rivetta. Unbedingt im Voraus reservieren!
Gondelfahrt unter der Seufzerbrücke
Nach dem Mittagessen ist es jetzt Zeit für eine Gondelfahrt.
Praktischerweise gibt es in der Nähe der Seufzerbrücke eine Anlegestelle, von der die Gondeln unter die Seufzerbrücke hindurchfahren.
Das ist nämlich nicht immer der Fall, schließlich hat Venedig unzählige Kanäle und unzählige Strecken für eine Gondelfahrt.
Dazu musst du die Brücke Ponte alla Paglia überqueren und in die zweite Gasse links einbiegen. Auf dem Platz Campo San Zaccaria liegt ein Büro, in dem du dich für die Gondelfahrt anmelden kannst.
Wie immer in Venedig buchst du dein Ticket am besten im Voraus.
Zur Gondelfahrt unter die Seufzerbrücke
Peggy Guggenheim Collection
Nach deiner Gondelfahrt geht es Richtung Westen zur Brücke Ponte dell’Accademia, auf der du den Canal Grande überquerst. Von hier hast du übrigens noch mal einen tollen Ausblick auf Venedig.
Danach spazierst du weiter Richtung Peggy Guggenheim Collection. Das ist eins der bekanntesten Museen in Venedig. Peggy Guggenheim war eine Kunstsammlerin, die in den Dreißigern und Vierzigerjahren Kunstwerke von Dalì, Picasso oder Kandinsky gekauft hat.
Die sind jetzt alle in diesem Museum ausgestellt. Es ist kein großes Museum, für den Rundgang reicht eine Stunde. Wenn es in deinen Zeitplan reinpasst, lohnt sich der Besuch.
Zum Ticket für die Peggy Guggenheim Collection
Ca' Dario
Wenn du um das Museum herum gehst, die Gasse Fondamenta Venier dai Leon entlang, kommst du nach ein paar Minuten auf eine winzige Brücke, die Ponte San Cristoforo.
Wenn du von der Brücke nach links guckst, siehst du am rechten Ufer den Palast Ca‘ Dario, ein Geheimtipp in Venedig.
Was daran so besonders sein soll?
Auf dem Palast soll ein Fluch liegen. Seit dem 15. Jahrhundert gibt es ihn schon und viele der Personen, die ihn besessen oder darin übernachtet haben, sind kurz darauf verstorben.
Entweder durch Selbstmord, Mord oder Unfälle. Oder sie gingen bankrott.
Darunter auch einige Promis – zum Beispiel der Manager der Rockband „The Who“. Er kaufte den Palast und starb darauf bei einem Treppenunfall. Der Bassist der Band, John Entwistle, starb eine Woche, nachdem er im Ca‘ Dario gewohnt hat.
In den Siebzigern wurde noch ein Eigentümer ermordet, von seinem Lebensgefährten. Dieser wurde daraufhin in London selbst ermordet.
Und noch viele Tote und Unglücke mehr, die du direkt mit dem Palazzo verbinden kannst. Schon seltsam, oder?
Heute ist der Palast in Privatbesitz, aber nicht bewohnt. Du kannst also nicht hinein. Aber vielleicht ist das auch gut so!
Cicchetti essen
So langsam ist es wahrscheinlich Spätnachmittag. Die venezianische Uhrzeit für ein paar Cicchetti und ein Gläschen Weißwein!
Cicchetti sind kleine Brotscheiben, die mit den leckersten Zutaten bestrichen werden: Mortadella, Olivenpaste, Pesto und und und.
Die isst du in Venedig in einem Bacaro. Das sind kleine Bars mit Theke und ein paar Tischen. So als Snack am späten Nachmittag.
Wir können absolut den Bacaro Osteria al Squero empfehlen. Das ist 10 Minuten zu Fuß vom Ca‘ Dario entfernt.
An der Theke lässt du deinen Teller mit ein paar Chicchetti belegen, bestellst ein Glas Wein und genießt das alles draußen am Rand des Kanals. Mit Blick auf eine Gondelwerft. Mehr Venedig geht nicht!
Kirche San Barnaba
Auf dem Weg zurück zum Auto oder dem Zug, kommst du an einem Ort vorbei, den du vielleicht schon mal gesehen hast. Zumindest, wenn du den Film „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ kennst.
Die Kirche San Barnaba ist die entweihte Kirche, in der Indiana Jones ein Loch in den Boden schlägt und in einen unterirdischen Gang klettert.
Den Gang gibt es in Wirklichkeit nicht, aber die Kirche ist wirklich entweiht und ein Museum über Leonardo da Vinci.
Das war unser Guide für den perfekten Tagesausflug nach Venedig!
Hast du auch schon mal Venedig an einem Tag besucht? Was hast du alles gesehen und würdest du etwas anders machen? Wir freuen uns auf deinen Kommentar!