Wanderung zur Ciudad Perdida

Der ultimative Guide für die Verlorene Stadt in Kolumbien

Wanderweg Ciudad Perdida in Kolumbien

Kurz und knackig

  • Die Ciudad Perdida ist eine archäologische Stätte in der Nähe der Stadt Santa Marta in Kolumbien und nur über eine mehrtägige Wanderung erreichbar.
  • Wir geben dir in diesem Artikel alle Tipps, die du für die Wanderung brauchst: Wo buchst du die Tour? Wann ist die beste Reisezeit? Was musst du einpacken? Und vieles mehr.
  • Wir sind die Ciudad Perdida Wanderung bei unserer Rundreise durch Kolumbien selbst gelaufen und berichten dir hier von unseren Erfahrungen.
  • Das war ein kleiner Überblick darüber, was dich in diesem Artikel erwartet. Jetzt aber los mit unseren Tipps und dem Erfahrungsbericht über die Ciudad Perdida.

Die wichtigsten Tipps zur Ciudad Perdida Wanderung

Wanderweg Ciudad Perdida in Kolumbien
So sieht sie aus: die Verlorene Stadt im kolumbianischen Dschungel

Die Ciudad Perdida ist eine archäologische Stätte in Kolumbien, die sogar noch älter als der Machu Picchu in Peru ist. Sie wurde vom indigenen Tayrona-Volk errichtet. Dieses nannte die Stadt Teyuna. Auf Deutsch heißt sie Verlorene Stadt und auf Englisch Lost City.

Die Verlorene Stadt ist eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten Kolumbiens. Sie befindet sich nahe der Stadt Santa Marta.

Du kannst die Ciudad Perdida nur über einen Wanderweg erreichen. Dafür musst du eine geführte, mehrtägige Tour buchen. Die beliebteste Variante ist eine Vier-Tages-Wanderung. Drei, fünf oder sechs Tage sind auch möglich. Du wanderst insgesamt circa 52 Kilometer.

Hinweis: Es ist nicht möglich, die Wanderung zur Verlorenen Stadt auf eigene Faust zu machen.

Die Ciudad Perdida auf einer Karte

Auf dieser Karte haben wir dir eingezeichnet, wo sich die Verlorene Stadt und der Start der Wanderung befinden. Zur Orientierung sind auch die Orte Palomino und Santa Marta markiert.

Karte wo sich die Ciudad Perdida in Kolumbien befindet
Auf dieser Karte siehst du, wo in Kolumbien die Ciudad Perdida liegt

Die Ciudad Perdida Tour buchen

Die Touren kannst du bei verschiedenen Touranbietern im Internet oder vor Ort buchen. Der Preis für die Wanderung ist bei allen Anbietern der gleiche. 1.750.000 COP zahlst du für vier oder fünf Tage. Die Kosten weichen ab, wenn du drei oder sechs Tage oder eine private Tour buchst.

Bekannte Touranbieter in Santa Marta sind Teyona Tours (hier haben wir gebucht), Magic Tour, WiWa Tour und Expotur.

Möchtest du die Wanderung auf einer deutschen Webseite buchen, empfehlen wir dir GetYourGuide. Die Tour ist dort jedoch etwas teurer als bei den Reiseagenturen vor Ort.

Ciudad Perdida Wanderung auf GetYourGuide buchen

Wann ist die beste Reisezeit für die Ciudad Perdida?

Für den Lost City Trek darfst du nicht aus Zucker sein. Da die Wanderung durch den Dschungel geht, ist das ganze Jahr über mit Regen zu rechnen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass du mindestens einmal in Starkregen gerätst.

Zudem ist es sehr, sehr heiß, sodass du jeden Tag völlig durchgeschwitzt sein wirst. Die Hitze ist die größte Schwierigkeit bei der Wanderung.

Am geringsten ist der Niederschlag in den Monaten Dezember bis März. Das sind daher die besten Monate für die Ciudad Perdida Wanderung. Es kann trotzdem sein, dass es mal regnet.

Die Regenzeit geht von April bis November. Das bedeutet aber nicht, dass es dann den ganzen Tag über regnet. Meistens kommt nur am Nachmittag ein dicker Schauer runter und das war’s. Du kannst die Wanderung also auch in diesen Monaten prima machen.

Hinweis: Im September ist der Ciudad Perdida Trek geschlossen. Zu dieser Zeit kannst du den Wanderweg zur Verlorenen Stadt nicht laufen.

Mehr Tipps zu besten Reisezeit in Kolumbien, haben wir dir in einem separaten Artikel aufgeschrieben.

Was einpacken für die Wanderung?

Das richtige Gepäck für die Ciudad Perdida Wanderung ist sehr wichtig. Pack nicht zu viel, sondern nur das Nötigste ein, denn du hast deinen Rucksack die ganze Zeit auf deinem Rücken. Ein paar Dinge darfst du aber auf keinen Fall vergessen.

Hinweis: Falls du deinen Rucksack nicht selbst tragen möchtest, hast du die Möglichkeit, ihn gegen kleine Gebühren auf dem Motorrad und Maultieren von Camp zu Camp transportieren zu lassen.

Packliste für die Ciudad Perdida Wanderung

  • Kleiner, bequemer Wanderrucksack
  • Mindestens 2x kurze Wanderklamotten
  • Wanderschuhe mit gutem Profil (es wird teils seeehr matschig und rutschig)
  • Lange Klamotten für abends (die Temperaturen kühlen sich nachts ab)
  • Wanderstöcke
  • Mückenspray (es sind unfassbar viele Mücken unterwegs)
  • Badesachen (zum Schwimmen gehen in den Flüssen)
  • Sonnencreme (die Sonne knallt sehr stark)
  • Ohropax (es gibt keine Privatzimmer)
  • Handtuch (wird nicht zur Verfügung gestellt)
  • Flipflops (für abends)
  • Regenponcho
  • Auffüllbare Wasserflasche 1-2 Liter (du kannst sie in den Camps auffüllen)
  • Handy und Aufladekabel (in den Camps gibt es Strom)

Wo lagerst du dein restliches Gepäck?

Wenn du vor und nach der Wanderung in Santa Marta übernachtest, lässt du dein Gepäck am besten in deiner Unterkunft oder im Büro der Reiseagentur.

Fährst du nach der Tour nach Palomino oder in den Tayrona Nationalpark, nimm dein gesamtes Gepäck mit zum Start der Wanderung. Dort kannst du es ebenfalls lagern und musst nach der Wanderung nicht extra nach Santa Marta fahren, nur um dein Gepäck abzuholen. Klär das im Voraus aber mit deiner Reiseagentur ab.

Unser Ciudad Perdida Erfahrungsbericht

Wir sind den Trek zur Verlorenen Stadt selbst in vier Tagen gelaufen und berichten dir hier von unserer persönlichen Erfahrung.

Wanderkarte für den Lost City Trek

Wir haben dir eine Karte vom Wanderweg zur Ciudad Perdida erstellt, damit du weißt, was auf dich zukommt. Auf der Karte siehst du das Höhenprofil und die Kilometer, die du pro Tag wanderst.

Unsere Wanderkarte für den Lost City Trek
Unsere Wanderkarte für den Lost City Trek

Tag 1

Schild am Eingang der Ciudad Perdida
Los geht’s mit der Wanderung zur Verlorenen Stadt

Am ersten Tag wurden wir morgens um 8 Uhr im Hotel abgeholt und in das Büro der Reiseagentur gefahren. Dort haben wir die Ciudad Perdida Tour bezahlt und unseren Guide kennengelernt, der sehr gut Englisch konnte.

Gemeinsam mit unserer Gruppe (wir waren 6 Personen) und unserem Guide wurden wir mit dem Auto zum offiziellen Eingang der Ciudad Perdida Wanderung gefahren. Die Fahrt hat etwa 1,5 Stunden gedauert. Am Eingang haben wir ein Armbändchen für die Wanderung bekommen. Hier kannst du auch aufs Klo gehen und Snacks kaufen.

Danach sind wir noch eine gute Stunde mit dem Auto gefahren. Gegen 12:00 Uhr sind wir im Dorf El Mamey angekommen, in dem wir Mittagessen bekommen haben. El Mamey ist zugleich der Start der Wanderung.

Die Wanderung am ersten Tag

Um etwa 13 Uhr ging es endlich los. In der prallen Mittagssonne sind wir zuerst etwa einen Kilometer flach eine Schotterstraße entlanglaufen. Danach ging es circa 400 Höhenmeter steil bergauf.

Dieser Part war aufgrund der Sonne und Hitze sehr anstrengend. Kurz bevor wir oben angekommen sind, haben wir an einer Hütte einen Stopp eingelegt, an dem es Wassermelone gab – sehr erfrischend! Gestärkt ging es das letzte Stück bergauf. An einem Aussichtspunkt hat unser Guide uns ein paar Infos zum Nationalpark gegeben.

Ab dann ging es bergab. Dort schlug auch das Wetter um und uns kam eine dunkle Regenwand entgegen. Von unserem Guide haben wir einen Regenschutz für die Rucksäcke bekommen und uns unsere Regenponchos übergestreift.

Es hat dann direkt angefangen zu schütten. Eine knappe halbe Stunde liefen wir durch den Pladderregen. Kurze Zeit später war der Schauer vorbei. Wir waren klitschnass und der Wanderweg auch. Er bestand nur noch aus Matsch, in dem wir zum Teil bis zu den Knien eingesunken sind.

Mehr schlitternd als gehend, ging es dann langsam und hochkonzentriert weiter.

Ankunft und Übernachtung im ersten Camp

Mit klitschnassen und pottdreckigen Schuhen kamen wir gegen 16 Uhr in der Hütte an. Die Hütten auf der Wanderung sind alle ähnlich aufgebaut. Es gibt einen großen Essenssaal, um die 80 aneinandergereihte Betten mit Moskito-Netz, Duschen, Toiletten und eine Küche.

Nachdem uns unser Guide die Betten zugewiesen hat, haben wir uns abgeduscht und einen Kaffee bekommen. Nach und nach trudelten die anderen Gruppen ein. Die Gruppengrößen variierten von 3 bis 15 Personen. Die meisten Guides der anderen Gruppen konnten kein Englisch und hatten daher einen Übersetzer dabei.

Um 18 Uhr gab es ein leckeres und reichliches Abendessen. Wir waren von den Mahlzeiten auf der gesamten Wanderung übrigens sehr positiv überrascht. Im Gegensatz zu anderen mehrtägigen Touren, die wir in Südamerika gemacht haben, war es wirklich gut.

Nach dem Essen haben wir eine Runde Karten mit unserer Gruppe gespielt. Die Karten hatte unser Guide dabei und wir waren sehr froh darüber. Ansonsten kannst du in den Hütten nämlich nicht viel machen. Um 20 Uhr sind wir ins Bett gegangen. Das Licht ging um 21 Uhr aus.

Übrigens: Es gibt in allen Hütten Strom, sodass du dein Handy aufladen kannst. WLAN kannst du für 5.000 COP kaufen.

Tag 2

Blick auf ein indigenes Volk
In diesem indigenen Dorf machst du an Tag 2 einen Stopp und erfährst mehr über die Bewohner und ihre Kultur

Um Punkt 4:50 Uhr ging am nächsten Morgen das Licht an. Dann hieß es Sachen zusammenpacken und frühstücken. Um 5:30 Uhr gab es Kaffee und ein traditionelles Frühstück mit Arepas, Rührei und Früchten.

Die Wanderung am Vormittag

Gegen 6 Uhr sind wir aufgebrochen. Bei strahlendem Sonnenschein liefen wir durch den immer noch sehr matschigen Boden eine gute Stunde bergauf. Oben angekommen, gab es erneut Wassermelone zur Stärkung.

Von hier aus ging es eine gute Stunde bergab zu einem indigenen Dorf. Dort haben wir auf die anderen Gruppen gewartet. Einer der Bewohner des Dorfes hat uns anschließend mehr über sein Volk und die Kultur erzählt (das Ganze wurde auf Englisch übersetzt).

Vom indigenen Dorf mussten wir noch eine knappe halbe Stunde bis zur nächsten Schutzhütte wandern. Dort haben wir ein Mittagessen bekommen. Vorher haben wir uns aber noch im kalten Fluss abgekühlt.

Wanderung am Nachmittag

Gestärkt vom Mittagessen sind wir um 12:30 wieder gestartet. Nach etwa einer halbstündigen Wanderung erwartete uns der härteste Teil des Tages: ein gut einstündiger Aufstieg. Dieser Part ist wirklich sehr anstrengend.

Klatschnass geschwitzt kamen wir oben am nächsten Pit-Stopp an. Hier gab es zu Abwechslung frische Ananas.

Von dort waren es noch 4 Kilometer bis zur Hütte, in der wir in der zweiten Nacht geschlafen haben. Der Weg ist größtenteils flach, mit ein paar kleinen An- und Abstiegen. Du läufst auf diesem Part oft über viele kleine Bäche. Pass auf, dass du nicht abrutscht.

Ankunft und Übernachtung im zweiten Camp

Gegen 15:30 Uhr war die Wanderung von Tag 2 geschafft. Im letzten Camp, welches nahe der Ciudad Perdida liegt, haben wir unsere Sachen abgestellt und sind erstmal in den Fluss gehüpft.

Am Nachmittag gab es dann eine riesige Portion Popcorn. Verhungert sind wir bei der Ciudad Perdida Wanderung definitiv nicht. Danach hieß es wieder Karten spielen, Abendessen und schlafen.

Tag 3

Blick auf die Ciudad Perdida
Das ist sie: die Ciudad Perdida!

Wie am zweiten Tag auch, gab es um 5:30 Uhr Frühstück und erneut herrschte strahlender Sonnenschein. Voller Vorfreude auf die Ciudad Perdida sind wir pünktlich um 6 Uhr losgegangen. Unsere Sachen konnten wir übrigens im Camp lassen, da wir dort mittags wieder gestoppt haben.

Die Ciudad Perdida

Nachdem es zuerst eine gute halbe Stunde einen Bach entlang ging, sind wir an einer Brücke angekommen. Dahinter warteten 1.200 Treppenstufen auf uns. Sie sind zum Teil sehr steil und eng und der Aufstieg ist super anstrengend. Aber es lohnt sich. Danach hast du es nämlich geschafft: Du bist in der Ciudad Perdida.

Die Verlorene Stadt besteht aus mehreren Abschnitten, die wir bei unserem Rundgang alle abgelaufen sind. Überall haben wir Stopps eingelegt und unser Guide hat uns etwas über die Geschichte der Tayrona erzählt, die in der Ciudad Perdida gelebt haben.

Nach dem Rundgang sind wir noch zu einem Wasserfall gelaufen, in dem wir eine Runde im kühlen Wasser gebadet haben. Etwa 3 Stunden waren wir insgesamt in der Verlorenen Stadt, bevor es die Treppen wieder runterging. Der Abstieg geht ordentlich auf die Knie.

Wanderung am Nachmittag

Müde, aber glücklich kamen wir zum Mittagessen wieder in der Lodge an. Nach einem großen Teller Spaghetti sind wir gegen 12:30 Uhr aufgebrochen – ab jetzt heißt es Rückweg. Du läufst genau den gleichen Weg zurück wie hin.

Unser Ziel an diesem Nachmittag war das Camp, in dem wir am Tag vorher zu Mittag gegessen haben. 8 Kilometer mussten wir also noch laufen. Auf dem Weg haben wir wieder an dem Stopp mit frischer Ananas angehalten.

Bereits gegen 15 Uhr waren wir am Camp. Der restliche Tag war dann ähnlich zu den vorherigen Tagen. Im Fluss schwimmen, Karten spielen, Abendessen, schlafen. Wie an Tag 2 übrigens auch, hat es an Tag 3 nicht geregnet – wir hatten richtig Glück.

Tag 4

Rückweg von der Ciudad Perdida
Am letzten Tag geht es den gleichen Wanderweg wieder zurück

Wie jeden Tag klingelte der Wecker morgens um 5 Uhr. Der einzige Unterschied war, dass wir mit Bauchschmerzen aufwachten. Beim Frühstück stellten wir schnell fest, dass wir nicht die einzigen waren. Irgendwas hat uns allen wohl den Magen verdorben.

Der Rückweg

Da wir keine starken Schmerzen hatten und uns auch nicht übergeben mussten, war das aber nur halb so schlimm. So starteten wir nach dem Frühstück auf die letzte Etappe der Wanderung. Der Part am Vormittag führte uns bis ins Camp, an dem wir die erste Nacht übernachtet haben. Der erste Teil ist der anstrengendste, denn es geht eine Stunde bergauf.

Nach dem Aufstieg wirst du mit Wassermelone versorgt. Danach geht es entspannt bergab zum Camp. Dort gibt es einen kleinen Snack und frischen Saft.

Mit frisch getankter Energie starteten wir dort gegen 9 Uhr. Endspurt! Die Sonne knallte bereits ordentlich. Vom ersten Tag wussten wir noch, dass es ab jetzt kaum Schatten geben würde. Die ersten Kilometer bergauf waren daher ganz schön zäh. Wir waren froh, als wir oben angekommen sind und es dann nur noch herunterlaufen hieß.

Gegen 11 Uhr kamen wir da an, wo es am ersten Tag losging: im Restaurant in El Mamey. Geschafft! Hier gab es noch ein letztes Mittagessen und schon war das Erlebnis Ciudad Perdida vorbei. Mit dem Auto wurden wir zurück nach Santa Marta gefahren.

Unser Fazit zur Ciudad Perdida Wanderung

Wir waren anfangs etwas skeptisch, was den Lost City Trek anging. Das Ganze hatte auf uns einen sehr touristischen Eindruck gemacht. Doch wir wurden positiv überrascht!

Ja, der Trek ist sehr touristisch, aber die Wanderung ist wunderschön und wir hatten das Gefühl, dass der Tourismus einen richtig guten Einfluss auf die Region und die Einheimischen hat. Zudem war die Gruppendynamik, die Organisation und der Guide der Wanderung super.

Rückblickend war die Wanderung zur Verlorenen Stadt definitiv ein Highlight auf unserer Kolumbien Reise und wir können sie jedem, der Abenteuer, wandern und Outdoor-Erlebnisse liebt, nur wärmstens empfehlen.