Kurz und knackig
- Das Amsterdamer Rotlichtviertel De Wallen ist eine super beliebte Attraktion in Amsterdam – am Tag und in der Nacht.
- In unserem Artikel findest du alle Informationen für die Besichtigung, die besten Sehenswürdigkeiten, wichtige Verhaltensregeln und Tipps für Frauen.
- Du möchtest nicht allein durchs Viertel laufen oder möchtest noch mehr über De Wallen wissen? Dann empfehlen wir dir die geführte Rotlichtviertel-Tour auf Deutsch.
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Was ist das Rotlichtviertel Amsterdam?
Das Rotlichtviertel De Wallen liegt in der Nähe des Amsterdamer Hauptbahnhofs und ist einer der ältesten Stadtteile von Amsterdam.
Vorstellen kannst du dir das Ganze im Grunde wie die Reeperbahn in Hamburg.
Durch die alten Grachtenhäuser ist hier aber alles noch dichter bebaut.
Sex-Shops und Strip-Clubs reihen sich an Erotik-Museen und Coffeeshops an Bordelle mit Frauen im Schaufenster.
Und natürlich ist alles nach alter Manier mit Neon-Reklamen beleuchtet, die für die gewisse „sündige Stimmung“ sorgen.
Das Amsterdamer Rotlichtviertel umfasst 6 Straßen:
- Warmoesstraat
- Oudekerksplein
- Oudezijds Voorburgwal
- Oudezijds Achterburgwal (Zentrum des Viertels)
- Zeedijk
- Nieuwmarkt
Wo liegt Amsterdams Rotlichtviertel?
Damit du dich besser orientieren kannst, haben wir dir das Rotlichtviertel in Amsterdam und die Top-Highlights auf einer Karte eingezeichnet.
Wann sollte ich ins Rotlichtviertel in Amsterdam gehen?
Wann du das Red Light District von Amsterdam am besten besuchst, hängt ganz von deinen Intentionen ab. Was möchtest du sehen und erleben?
Tagsüber ist De Wallen ein fast normales Wohnviertel.
Zwar haben die Sexshops und Museen schon geöffnet, aber eben auch die üblichen Cafés und Restaurants. Zu dieser Zeit ist es hier viel leerer und du kannst dich problemlos umsehen.
Ab etwa 20 Uhr wird es im Amsterdamer Rotlichtviertel von Stunde zu Stunde voller.
Dann fangen die Shows an und die Bordelle, Clubs und Bars öffnen ihre Türen.
Du kannst das Rotlichtviertel übrigens auch richtig gut in deine Route einbauen, wenn du nur für einen Tag in Amsterdam bist. Für einen Amsterdam Wochenendtrip ist es in unseren Augen ein Muss.
Sehenswürdigkeiten im Rotlichtviertel Amsterdam
Bekannt ist das Amsterdamer Rotlichtviertel für sein wildes Nachtleben. Aber hier kannst du auch am Tag richtig viel sehen. Das sind die Highlights in De Wallen am Tag und in der Nacht:
Highlights am Tag
- Cafés: Unser Favorit ist das Quartier Putain
- Oude Kerk: Große Kirche und das älteste Gebäude in Amsterdam
- Condomerie: Spezielles Kondom-Geschäft
- Sexshops: 5 Shops in De Wallen
- Red Lights Secret: Museum zur Geschichte der Prostitution. Fanden wir total super! Die Tickets kannst du hier vorab buchen.
- Coffeeshops: The Bulldog ist der beliebteste Coffeeshop
- Denkmäler: De Gestreelde Borst und Belle nahe der Oude Kerk
Wenn du, so wie wir zuvor, noch nicht so viel über Coffeeshops weißt, dann lies auch unseren Guide:
Highlights in der Nacht
- Pubs: The Old Sailor ist der beliebteste Pub
- Table-Dance-Bars: La Vie en Proost ist die beste Table-Dance-Bar in De Wallen
- Coffeeshops: Haben auch nachts geöffnet
- Strip-Clubs: Die Bananabar wird oft empfohlen
- Peep-Shows: Der Sex Palace ist berühmt für seine Shows
- Live-Sex-Shows: Im Casa Rosso laufen stündlich Shows
- Moulin Rouge Erotiktheater: Mischung aus unterschiedlichen Erotik-Acts
Führung durchs Rotlichtviertel Amsterdam
Wenn du das Rotlichtviertel in Amsterdam nicht auf eigene Faust erkunden möchtest oder richtig viel über De Wallen lernen willst, dann hast du die Möglichkeit eine geführte Tour mit einer Kleingruppe zu machen.
Dabei bekommst du viele Informationen zum Viertel, zu den hier arbeitenden Frauen und fühlst dich vielleicht auch einfach ein bisschen wohler.
Die Tour findet auf Deutsch statt und führt dich 1,5 Stunden durch die wichtigsten Straßen von De Wallen und zu einigen Hotspots, die du im Amsterdamer Rotlichtviertel gesehen haben musst.
Wir haben die Tour auch schon gemacht und fanden den groben Überblick übers Viertel wirklich super hilfreich. Und: danach haben wir uns dann auch selbst noch durch die Straßen „getraut“.
Die Führung nimmt einem also auch nochmal so ein bisschen die Sorge, die man eventuell hat. Das ist echt richtig gut.
Amsterdam Rotlichtviertel-Tour buchen
Verhaltensregeln im Rotlichtviertel Amsterdam
Nicht nur zu deinem eigenen Schutz, sondern auch aus Respekt vor den Prostituierten, solltest du ein paar Regeln beachten.
#1 Keine Fotos von den Frauen!
Lass deine Kamera bitte in der Tasche. Weder die Arbeiterinnen noch die anderen Angestellten möchten von jedem Touristen fotografiert werden. Es sind schon viele Handys in den Grachten gelandet, weil sich Leute nicht daran halten.
#2 Nimm Rücksicht
In De Wallen wohnen viele normale Bürger, die am nächsten Tag zur Arbeit müssen. Lärm sollte deshalb vermieden werden.
#3 Viele Taschendiebe!
Besonders, wenn es im Amsterdamer Rotlichtviertel voll wird, nutzen Taschendiebe die Situation aus. Behalte deine Wertsachen also unbedingt im Auge.
#4 Meide Straßenhändler
Auf der Rotlichtmeile werden dir immer wieder Substanzen an den Straßenecken angeboten. Kaufe nichts davon. Die Coffeeshops vor Ort sind die bessere Alternative. Hier bist du sicher und kannst dir genau erklären lassen, was du rauchst.
#5 Blaues Licht
Ein Fenster mit blauem Licht bedeutet, dass hier eine transsexuelle Prostituierte arbeitet.
#6 Dienstleistungen
Für alle, die Dienstleistungen in Anspruch nehmen, gilt: sei respektvoll. Anschauen ist umsonst, aber Anfassen braucht das Einverständnis der Frau und dein Geld.
Geschäfte mit Prostituierten: Das musst du wissen
Das sind die wichtigsten Fakten zum Geschäft zwischen Kunden und Prostituierten:
- Im Rotlichtviertel ist Bargeld so ziemlich das einzige und beste Zahlungsmittel.
- Die Arbeiterinnen in De Wallen verlangen im Schnitt 50 bis 100 Euro für 15 bis 20 Minuten.
- Bei Interesse an einer Frau wird ans Fenster geklopft und verhandelt. Zu niedrige Preise gelten als respektlos.
- Ohne Kondom läuft absolut nichts.
- Küssen ist tabu, weil es zu intim ist. Auch das muss respektiert werden. Ansonsten ist fast alles möglich, solange die Bezahlung stimmt.
- Wer länger bei einer Dame bleiben möchte, muss auch mehr zahlen.
Tipps für Frauen im Rotlichtviertel Amsterdam
Du möchtest das Rotlichtviertel in Amsterdam als Frau besichtigen? Dann geben wir dir von Frau zu Frau ein paar Tipps:
#1 Nie allein herumlaufen!
Als Frau solltest du nachts möglichst mindestens zu zweit durch De Wallen laufen. Zwar ist es nicht übermäßig gefährlich, aber sicher ist sicher. Und du fühlst dich auch ganz bestimmt wohler. Am Tag kannst du auch allein durchs Viertel schlendern.
#2 Zutritt für Frauen
Vergewissere dich immer am Einlass, ob Frauen Zutritt haben. Die meisten Bordelle erlauben nur Männern den Eintritt und es gibt keine oder kaum männliche Prostituierte in De Wallen. Shows, Bars und andere Häuser sind aber auch für Frauen zugänglich.
#3 Geh mit niemandem einfach mit!
Das ist ganz wichtig! Wir möchten nicht den Teufel an die Wand malen, aber es ist eben ein grausamer Fakt, dass Prostitution und Menschenhandel eng verwoben sind. Hab unbedingt Spaß, aber mache deine Sicherheit zur Priorität.
#4 Polizei im Rotlichtviertel Amsterdam
Polizisten patrouillieren durch De Wallen. Und zwar in Uniform, in Zivil, zu Fuß, auf dem Rad und auf Pferden. Sicherheit und Schutz sind also ständig zugegen.
Fühlst du dich unwohl oder brauchst Hilfe, kannst du sie sofort ansprechen. Ist keine Streife in Sicht, kannst du bei Gefahr unter 112 den niederländischen Notruf erreichen.
Gut zu wissen: Das Rotlichtviertel in Amsterdam ist videoüberwacht. An den Straßenecken kannst du überall große Kameras sehen, die das Viertel von allen Seiten überblicken. Eine weitere richtig gute Schutzmaßnahme!
Ist das Rotlichtviertel in Amsterdam gefährlich?
Das Rotlichtviertel in Amsterdam ist nicht gefährlicher als andere Rotlichtviertel.
Kleinkriminalität und Diebstähle sind von hier zwar nicht wegzudenken, aber die Polizei hat das Viertel gut im Griff. Natürlich ist als Frau trotzdem immer Vorsicht geboten.
Prostitution in Amsterdam
Damit du das Rotlichtviertel Amsterdam guten Gewissens besichtigen kannst, geben wir dir noch ein paar allgemeine Informationen zur Prostitution in Amsterdam.
Sexarbeiterinnen vs. Stadtverwaltung
Du musst wissen: De Wallen ist ein sehr umstrittenes Thema. Das Rotlichtviertel zieht nämlich jedes Jahr so viele Touristen an, dass die Stadtverwaltung Angst um den Erhalt des Viertels und die wertvollen Grachtenhäuser hat.
Schon vor mehr als 10 Jahren hat die Stadt Amsterdam versucht, das Viertel mit dem Projekt 1012 – das ist die Postleitzahl von De Wallen – sauberer zu machen.
Einige Schaufenster mussten schließen, aber der gewünschte Effekt blieb aus.
Seit Neuestem kursiert die Idee, De Wallen in ein Stadtviertel außerhalb zu verlegen und dort ein Mega-Bordell zu errichten.
Den ehrlichen Arbeiterinnen des Viertels gefallen solche Ideen gar nicht. Sie möchten in De Wallen bleiben und haben dafür auch schon fleißig Petitionen gestartet.
Woher kommen die Prostituierten überhaupt?
Der Großteil der in Amsterdam arbeitenden Prostituierten kommt aus Osteuropa, Afrika und Asien. Nur ungefähr ein Drittel der Arbeiterinnen kommt aus den Niederlanden.
Arbeiten die Prostituierten freiwillig?
Die meisten Prostituierten in Amsterdam machen ihren Job freiwillig. Es gibt aber immer eine Dunkelziffer, die der Zwangsprostitution und dem Menschenhandel zuzuschreiben ist.
Eine Untersuchung der UNHCR ergab 2018, dass jährlich zwischen 100 und 200 solcher Fälle in den Niederlanden aufgedeckt werden.
Die Bordelle in Amsterdam unterliegen strenger staatlicher Kontrollen. So wird der Schutz der Arbeiterinnen und auch der Schutz der Kunden so gut es geht gewährleistet.
Geschichte: So ist De Wallen entstanden
Das Rotlichtviertel von Amsterdam kann bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgt werden. Damals war Amsterdam eine der wichtigsten Hafenstädte in Europa und die Schiffe fuhren hier ein und aus.
Und genau deshalb liegt De Wallen auch so nah am Hafen – und dem heutigen Bahnhof. Das Viertel war ein beliebter Treffpunkt für Seemänner.
Die wollten sich nach vielen Monaten auf See hier vergnügen. Und trotz Prostitutionsverbot festigte sich das Gewerbe stetig.
Anfang des 19. Jahrhunderts wurde das Verbot aufgehoben und aus den bis dahin Spielhäuser genannten Geschäften wurden richtige Bordelle – auch wenn die immer noch nicht vollkommen legal waren.
Erst 2000 wurde die Prostitution in den Niederlanden vollständig legalisiert.
Das waren unsere Tipps fürs Rotlichtviertel Amsterdam!
Warst du auch schon dort und hast einen super Tipp für uns? Dann schreib uns gern einen Kommentar. Wir freuen uns!