Kurz und knackig
- Mache mit der größten Blendenzahl und längsten Brennweite ein Foto vom Himmel. Stell manuell bewusst unscharf. Wenn du jetzt Punkte auf dem fertigen Bild siehst, ist dein Sensor verdreckt.
- Der Dreck kommt in der Regel durch den Objektivwechsel zustande. Passe dabei also besonders auf.
- Eine Sensorreinigung ist gar nicht so schwierig. Du solltest aber trotzdem sehr vorsichtig und nur mit Spezialzubehör vorgehen.
Wie kommt eigentlich Dreck auf den Sensor?
Der Bildsensor sorgt in deiner Digitalkamera einfach ausgedrückt dafür, dass aus Licht ein Bild entsteht. Der Bildsensor macht also in etwa das, was früher der Film übernommen hat.
Nun ist eine Kamera kein geschlossenes System. Vor allem durch Objektivwechsel ist es unvermeidlich, dass Staub und Dreck ins Innere des Gehäuses gelangen und sich auf dem Bildsensor festsetzen.
Natürlich solltest du beim Objektivwechsel immer vorsichtig sein und in der Wüste, am Strand oder in staubiger Umgebung besser zweimal darüber nachdenken. Dennoch kannst du es nicht wirklich verhindern, dass sich irgendwann Schmutz auf dem Sensor absetzt.
Wie findest du heraus, ob dein Sensor verschmutzt ist?
Meistens erkennst du es an deinen Bildern, dass der Sensor verschmutzt ist. Das folgende Bild der Shwedagon-Pagode in Yangon zeigt deutlich, was wir meinen.
Im Bereich des blauen Himmels sind mehrere Flecken zu sehen, einige deutlich, andere weniger deutlich. Das war leider alles Dreck auf dem Sensor, weshalb wir diese Fotos fleißig retuschieren durften.
Um herauszufinden, ob und wo Dreck auf deinem Sensor ist, gehst du am besten wie folgt vor:
- Suche dir eine ebene und glatte Fläche. Blauer Himmel ohne Wolken oder eine weiße Wand sind dafür gut geeignet.
- Wähle eine möglichst kleine Blende, z.B. f/22 und eine große Brennweite.
- Wahrscheinlich musst du den Autofokus deaktivieren, da deine Kamera aufgrund des ebenen Motivs ja nichts zum Fokussieren hat.
- Jetzt einfach abdrücken und prüfen, ob auf dem fertigen Bild Flecken zu sehen sind.
Ist das der Fall, solltest du dringend über eine Sensorreinigung nachdenken.
Automatische Sensorreinigung
Neuere Kameramodelle haben oft eine automatische Sensorreinigung integriert. Dabei werden durch schnelle Vibrationen Staubpartikel vom Sensor geschüttelt. Grundsätzlich ist das eine gute Sache. Wenn du diese Option an deiner Kamera hast, solltest du sie natürlich nutzen.
Dennoch stößt die automatische Sensorreinigung schnell an ihre Grenzen, weshalb du früher oder später nicht um eine manuelle Reinigung herumkommen wirst.
Sensorreinigung selbst machen
Wir haben uns lange nicht getraut, die Sensorreinigung unserer Kamera selbst zu machen. Dabei ist das gar nicht so schwer und mittlerweile machen wir es immer selbst.
Man kann dabei aber auch einigen Schaden anrichten, weshalb du auf jeden Fall sehr vorsichtig sein solltest und wenn du dir nicht sicher bist, gib die Kamera lieber in ein Fachgeschäft
Unser Tipp: Wenn du das erste Mal eine Sensorreinigung selbst machen möchtest, suche dir jemanden, der damit Erfahrung hat und die Reinigung mit dir beim ersten Mal gemeinsam macht.
Trockenreinigung
Die einfachere Variante der manuellen Sensorreinigung ist die trockene Reinigung mit einem Blasebalg. Es soll auch schon Fotografen gegeben haben, die statt einen Blasebalg zu benutzen direkt in die Kamera gepustet haben. Das ist eine ganz schlechte Idee!
Es heißt nämlich nicht umsonst Trockenreinigung. Du kannst dich noch so sehr bemühen, wenn du in die Kamera pustest, kommen auch immer ein paar feuchte Spuckepartikel ins Innere des Gehäuses. Investiere also lieber ein paar Euro in einen guten Blasebalg.
Achte beim Kauf eines Blasebalgs darauf, dass er ein Staubfilterventil hat. Bei sehr günstigen Blasebalgs sammelt sich im Inneren Staub, den du dann natürlich in die Kamera pustest. Unser Blasebalg hat so ein Ventil und wir können ihn wärmstens empfehlen. Er gehört fest zu unserem wichtigsten Fotozubehör und wir haben ihn immer dabei.
Nassreinigung
Die nasse Reinigung ist die Königsdisziplin der Sensorreinigung. Dabei wird der Sensor mit einer speziellen Reinigungsflüssigkeit abgewischt. Zum Wischen verwendet man sogenannte Swaps.
Das kannst du dir ungefähr vorstellen wie einen Abzieher zum Fensterputzen. Die Swaps und die Flüssigkeit kann man in einem Set kaufen, das es für verschiedene Sensorgrößen gibt.
Je nachdem, ob du einen Vollformatsensor, einen APS-C-Sensor oder einen Micro Four Thirds-Sensor hast, benötigst du unterschiedlich große Swaps. Für Vollformat benötigst du 24 mm, für APS-C 16 mm und für Micro Four Thirds 12 mm große Swaps.
In einem Sensorreinigungssets befindet sich neben den Swaps noch eine spezielle Reinigungsflüssigkeit. Wir nutzen dieses Set und können es empfehlen:
Sensorreinigung von einem Profi machen lassen
Fotogeschäfte bieten in der Regel auch eine Sensorreinigung an. Wir haben hier in Berlin ein wenig recherchiert und uns dann für eine Sensorreinigung bei Foto Leistenschneider entschieden, die mehrere Filialen in Berlin und NRW haben.
Die Reinigung kostet je nach Sensorgröße zwischen 29 und 49 Euro und wir waren mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Wenn gerade nicht viel los ist, wird die Reinigung sogar noch am selben Tag gemacht.
In Hamburg haben wir unseren Sensor bei Foto Wiesenhavern in der Mönckebergstraße reinigen lassen. Dort waren wir auch zufrieden.
Unser Tipp:
Wenn du deine Kamera dort hinbringst, sollte der Akku voll geladen sein. Ansonsten macht das Geschäft das über Nacht für dich.
Dann musst du aber auf jeden Fall einen Werktag auf deine Kamera verzichten. Solltest du es eilig haben, ruf am besten vorher an und frage, wie schnell es geht.
Was sind deine Erfahrungen und Tipps zur Sensorreinigung?
Hast du schon einmal deinen Sensor selbst gereinigt und noch Tipps für uns? Dann freuen wir uns über deinen Kommentar. Natürlich freuen wir uns auch über Hinweise, wo man seinen Sensor professionell und günstig reinigen lassen kann.