Grundlagen der Fotografie
Einfach schöne Fotos machen!
Aktualisiert am 22.09.2023
Kurz und knackig: Die 3 wichtigsten Fotografiegrundlagen
- Die Blende, die Verschlusszeit und der ISO-Wert sind die entscheidenden Kriterien für die korrekte Belichtung für deine Fotos. Doch jede der Einstellungsmöglichkeiten hat charakteristische Besonderheiten.
- Je länger die Brennweite, desto besser kannst du weit entfernte Motive fotografieren. Je kürzer die Brennweite, desto besser kannst du Landschaften oder Architektur aus geringer Entfernung ablichten.
- Automatiken erleichtern die das Leben in der Fotografie. Doch mit dem manuellen Modus kannst du dein Foto individueller und genauer umsetzen.
Das waren die drei wichtigsten Grundlagen der Fotografie, doch längst nicht alle. In dem Artikel zeigen wir dir weitere wichtige Punkte, die du bei der Fotografie beherzigen solltest.
Die Blende
Die Blende regelt, wie weit das Objektiv geöffnet und demnach wie viel Licht auf den Sensor deiner Kamera fällt. Die Blendenzahl erkennst du daran, dass ein f/ davor steht.
Folgenden Merksatz solltest du dir einbrennen:
Je kleiner die Blendenzahl, desto größer die Blendenöffnung, desto mehr Licht trifft auf den Sensor deiner Kamera, d. h. kleine Zahl, viel Licht und große Zahl, wenig Licht.
Blendenpriorität – Modus A (Av)
Deine Kamera hat einen Modus A (oder Av), in dem du deine Blendenzahl selbst bestimmen kannst. Dementsprechend entscheidest du also, wie viel Licht auf den Sensor deines Objektivs trifft und deine Kamera ist so nett und stellt dir die dazu passende Verschlusszeit ein.
Die Blende und die Tiefenschärfe
Mit unterschiedlicher Blendenzahl bestimmst du nicht nur, wie viel Licht auf deinen Sensor fällt, sondern auch wie viel Tiefenschärfe dein Bild hat.
Je kleiner die Blendenzahl, umso weniger Tiefenschärfe hat dein Bild. Heißt also, mit einer Blende von f/1,8 ist der Hintergrund sehr unscharf und mit einer Blende von f/13 ist das komplette Bild sehr scharf.
Mehr zur Blende findest du unserem Artikel: So funktioniert die Blende deiner Kamera.


Die Verschlusszeit
Die Verschlusszeit, auch oft Belichtungszeit genannt, bestimmt wie lange der Verschluss deiner Kamera geöffnet bleibt, während du ein Foto machst. Die Verschlusszeit wird in Sekunden angegeben.
Die Verschlussvorhänge sind meist nur Bruchteile einer Sekunde offen. Wenn auf deinem Kameradisplay eine Verschlusszeit von 1000 steht, dann fällt nur für 1/1000 Sekunde Licht auf den Sensor deiner Kamera.
Verschusszeitpriorität – Modus S (Tv)
Wenn du deine Kamera auf Modus S stellst, dann kannst du die Zeit, in der Licht auf den Sensor deiner Kamera fällt, selbst bestimmen. Deine Kamera stellt dann die dazu passende Blende ein.
Das funktioniert dann so:
- Verschlusszeit wird kleiner (weniger Licht), Die Blende öffnet sich, Die Blendenzahl wird also kleiner (mehr Licht wird durchgelassen)
- Verschlusszeit wird größer (mehr Licht), Die Blende schließt sich, Die Blendenzahl wird also größer (weniger Licht kommt durch)
So wirkt sich die Verschlusszeit auf dein Motiv aus
Es gibt zwei grundsätzliche Auswirkungen der Verschlusszeit auf die Darstellung deines Motivs:
#1 Eine kurze Verschlusszeit friert dir dein Motiv ein.
Warum? Wenn die Verschlusszeit z. B. nur für 1/4000 Sekunde geöffnet ist, dann kann die Kamera jedes noch so kleine Detail in dem genauen Moment einfangen.
#2 Eine lange Verschlusszeit verschafft deinem Motiv Bewegungsunschärfe.
Warum? Wenn der Verschluss z. B. für 2 Sekunden geöffnet ist, wird alles, was sich auf deinem Bild bewegt, unscharf dargestellt, da dein Motiv in der Zeit ja einen gewissen Weg hinter sich gelegt hat.


Die Brennweite
Die Brennweite hat etwas mit dem Objektiv deiner Kamera zu tun und wird in Millimeter angegeben.
Das musst du über die Brennweite wissen:
- Mit einer kurzen Brennweite musst du nah an dein Motiv rangehen, um es komplett aufs Bild zu bekommen.
- Mit einer langen Brennweite kannst du relativ weit weg sein und dein Motiv noch immer gut sichtbar ablichten.
- Mit einem Zoom-Objektiv kannst du deine Brennweite variabel einstellen.
- Mit einer Festbrennweite hast du, wie der Name schon vermuten lässt, eine feste Brennweite.
Welche verschiedenen Brennweiten gibt es?
Je nachdem, welche Brennweite ein Objektiv hat, wird es anders bezeichnet. Gängige Bezeichnungen sind diese:
- Weitwinkelobjektive – bis ca. 25 mm
- Normalobjektive – ca. 25 bis 50 mm
- Teleobjektive – ab 50 mm
Nicht wundern, wenn du in anderen Quellen mal unterschiedliche Brennweitenangaben findest. Eine ganz trennscharfe Definition gibt es dafür nicht. Diese Werte gelten übrigens für Kameras mit einem APS-C-Sensor. In Profikameras ist oft ein Vollformatsensor verbaut, bei dem du diese Werte mit 1,5 multiplizieren musst.
Die Belichtung
Über die Belichtungskorrektur deiner Kamera kannst du die Belichtung deines Bildes auch selbst beeinflussen. Manchmal ist das notwendig, denn nicht immer belichtet deine Kamera von selbst korrekt.
Jedes Bild kann unter-, über- oder auch eben korrekt belichtet sein. Das zeigt dir dein Belichtungsmesser an. In den Modi Auto, P, A und S entscheidet deine Kamera selbst, welche die richtige Belichtung ist.
Dynamischer Bereich: Deine Kamera kann nicht immer das sehen, was dein Auge sieht. Bei einem Sonnenuntergang gibt es einen großen Kontrastunterschied zwischen Vordegrund- und Hintergrund.
Dein Auge kann beides sehen, deine Kamera leider nicht. Sie entscheidet sich entweder für den Vordergrund oder den Hintergrund und passt die Belichtung entsprechend an. Dabei liegt sie aber leider nicht immer richtig.
Deine Kamera kommt ebenfalls oft nicht damit klar, wenn dein Bild viel weiß oder viel schwarz enthält.
Lösung: Wir korrigieren einfach selbst mit der Belichtungskorrektur.


Der ISO
Die ISO beschreibt die Lichtempfindlichkeit deines Kamerasensors und steht für „International Standard Organisation“.
Die gängige Skala für ISO Werte ist diese:

- Kleine Zahl: Der Sensor nimmt wenig Licht auf
- Große Zahl: Der Sensor nimmt viel Licht auf
Was bringt dir der ISO?
Wenn du deinen ISO-Wert erhöhst, kann der Sensor deiner Kamera mehr Licht aufnehmen. Der Sensor deiner Kamera wird demnach lichtempfindlicher. Du hast mehr Licht zur Verfügung und somit mehr Spielraum beim Einstellen der Verschlusszeit.
Wo ist der Haken?
Einfach immer den ISO hochstellen, wenn man mal wenig Licht zur Verfügung hat, klingt natürlich traumhaft.
Der Haken: Bildrauschen! Je höher der ISO-Wert, desto stärker rauscht dein Bild. Ab wann deine Fotos anfangen zu rauschen, hängt sehr stark von der Kamera ab. Richtig gute Kameras rauschen selbst bei ISO 6400 kaum, sehr günstige Kameras fangen hingegen schon bei ISO 800 an zu rauschen.
Das kannst du aber auch als Stilmittel einsetzen, wie auf dem folgenden Bild.

Der Weißabgleich
Die Temperatur des Lichts ist ein sehr komplexes Thema und unheimlich interessant. Du fotografierst oft in den unterschiedlichsten Lichtsituationen: drinnen, draußen, bei Sonne, bei bewölktem Himmel.
Jedes Mal hat das Licht eine andere Farbe. Deinem Auge ist das egal, deine Kamera nimmt die Farben aber ganz anders wahr.
Was musst du beim Fotografieren beachten?
Deine Kamera kann die Farbsituation des Lichts meist ganz oft selbst einschätzen, sodass du meistens mit dem automatischen Weißabgleich gut zurecht kommst.
Schwierig wird es aber z. B. bei Mischlicht, also wenn du zwei unterschiedliche Lichtquellen hast. Dann musst du ggf. experimentieren und verschiedene Weißabgleich-Einstellungen ausprobieren.
Wenn du deine Bilder im Anschluss bearbeitest, empfehlen wir dir, im RAW-Modus zu fotografieren. Auf diese Weise kannst du den Weißabgleich nachträglich noch ändern. Bei JPG-Dateien geht das nur sehr eingeschränkt.
Fehlversuche können auch mal vorkommen und sehen dann z. B. so aus:

Die Belichtungsmessmethode
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, von welchem Teil des Bildes deine Kamera das einfallende Licht misst.

1. Matrixmessung
Hier misst der Belichtungsmesser deiner Kamera alles was an Licht auf den Kamerasensor trifft.
Die Matrixmessung ist in den meisten Situationen die richtige Einstellung. Also eigentlich bei jedem Bild, bei dem es dir wichtig ist, dass alle Teile des Bildes korrekt belichtet werden.

2. Mittenbetont
Hier interpretiert deine Kamera nur das einfallende Licht in einem von dir bestimmten Bereich der Kamera.
Es gibt Situationen, da möchtest du, dass deine Kamera nur einen bestimmten Teil korrekt belichtet, z. B. bei Portraitaufnahmen.

3. Spotmessung
Die Spotmessung ist ähnlich wie die mittenbetonte Messung. Hier misst die Kamera allerdings nur einen einzigen Punkt.
Das kann z. B. hilfreich sein, wenn dein Motiv relativ weit weg von dir ist, aber du trotzdem eine bestimmte Person oder ein bestimmtes Detail korrekt belichten möchtest.
Auch kann es dir helfen, wenn du ein Foto machen möchtest, bei dem deine Kamera ein Motiv mit einem sehr extremen Kontrastunterschied belichtet.
Die Grundlagen der Fotografie
Das waren ganz schön viele Grundlagen auf einmal, oder? Natürlich ist die Darstellung in diesem Artikel extrem kompakt.
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