Sterne fotografieren

Unsere Tipps für schöne Astrofotos

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Milchstraße

Kurz und knackig

  • Eine System- oder SLR Kamera ist perfekt, um den Nachthimmel zu fotografieren.
  • Weitwinkelobjektive sind ideal für den Sternenhimmel. Mit Teleobjektiven fotografierst du Details wie den Mond.
  • Stelle deine Kamera in den M-Modus, um die volle Kontrolle über deine Fotos von den Sternen zu haben.
  • Fahre aufs Land, damit du den Sternenhimmel ohne Lichteinfluss einer Großstadt fotografieren kannst.

Mit welcher Kamera kann man Sterne fotografieren?

Im Grunde kannst du mit jeder Kamera Sterne fotografieren, solange sie über manuelle Einstellungsmöglichkeiten verfügt.

Systemkameras und Spiegelreflexkameras sind besonders gut geeignet, da du hier die Objektive wechseln und sie damit an die Anforderungen der Nachtfotografie anpassen kannst.

Außerdem haben System- und Spiegelreflexkameras in der Regel größere Kamerasensoren als Kompaktkameras. Größere Sensoren, wie die in Vollformatkameras, bieten dir die beste Bildqualität.

Unser Tipp: Wenn du Geld sparen möchtest, empfehlen wir dir MPB. Hier kannst du ohne Risiko gebrauchte Fotoausrüstung kaufen.

In unserer Tabelle haben wir für dich einige Modelle zusammengestellt, mit denen du tolle Astrofotos hinbekommst:

Nikon Z5Canon EOS RNikon D750Canon 6D Mark IIFujifilm X-T2
TypSystemkameraSystemkameraSpiegelreflexSpiegelreflexSystemkamera
SensorgrößeVollformatVollformatVollformatVollformatAPS-C
Megapixel24 MP30 MP24 MP26 MP24 MP
Maße (L*B*H)134 x 101 x 70 mm139 x 98 x 84 mm141 x 113 x 78 mm145 x 111 x 75 mm133 x 92 x 49 mm
Gewicht673 g651 g 840 g760 g500 g
Preis (ohne Objektiv)ab 1.200 Euroab 1.000 Euroab 600 Euroab 700 Euroab 550 Euro
Zur KameraZur Nikon bei MPBZur Canon bei MPBZur Nikon bei MPBZur Canon bei MPBZur Fujifilm bei MPB

Welches Objektiv für die Sternenfotografie?

Zur passenden Brennweite für die Fotografie bei Nacht haben wir gleich zwei Empfehlungen für dich. Weitwinkelobjektive eignen sich dazu, den gesamten Sternenhimmel zu fotografieren. Hier ist ein Brennweitenbereich zwischen 12 und 24 mm ideal.

Teleobjektive sind Objektive, die über eine lange Brennweite verfügen und sich besonders gut eignen, um Details am Nachthimmel zu fotografieren. Wenn du beispielsweise ein Teleobjektiv mit einer Brennweite von 200 mm oder mehr verwendest, kannst du den Mond wunderbar detailreich fotografieren.

Für die Fotografie von Sternen sind lichtstarke Objektive ab einer Blende von f/4 am sinnvollsten. Leider sind diese auch sehr teuer. Wir haben mit unserer Objektivauswahl für dich einen Mittelweg aus Lichtstärke und Qualität gewählt und Objektive mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis herausgesucht.

In unserer Tabelle findest du Objektive für die vorher empfohlenen Kameras:

Nikon Z-MountCanon RF-MountNikon F-MountCanon EF-MountFujifilm X-Mount
Weitwinkel-ObjektiveNikon 17-28 mm f/2.8Canon 15-30 mm f/5.6-6.3Nikon 17-35 mm f/2.8-4Tokina 16-28 mm f/2.8Fujifilm 10-24 mm f/4
Tele-ObjektiveTamron 70-300 mm f/4.5-5.6Canon 100-400 mm f/4Nikon 70-300 mm f/4.5-5.6Canon 70-300 f/4-5.6Fujifilm 55-200 mm f/3.5-4.8

Nutze ein Stativ für strahlende Sternenfotos

Um die Sterne am Nachthimmel zu fotografieren, musst du mit langen Verschlusszeiten ab 2 Sekunden arbeiten. Die lange Verschlusszeit führt schnell zu Verwacklungen und damit zu unscharfen Fotos.

Bei der Astrofotografie ist ein Stativ also unverzichtbar. Dieses sorgt für scharfe Fotos und gibt dir Zeit, genauer über deinen Bildaufbau nachzudenken.

Denk daran, den Bildstabilisator auszuschalten, wenn du ein Stativ nutzt. Sonst gleicht er Bewegung aus, die gar nicht da ist und sorgt so selbst für Bewegungsunschärfe.

Zu den Stativen bei MPB

Der manuelle Modus für die Kontrolle über die Astrofotografie

Belichtungskorrektur
Probiere ein wenig mit verschiedenen Kameraeinstellungen herum für das optimale Foto von den Sternen

Wenn du Sterne fotografieren möchtest, musst du den Kameramodus auf M, also den manuellen Modus stellen. Die Automatik-Modi deiner Kamera sind nicht darauf ausgelegt, so außergewöhnliche Motive wie den Sternenhimmel zu fotografieren.

Die Belichtungszeit, die Blende und den ISO-Wert musst du also selbst einstellen. Aber keine Sorge, in den nächsten Tipps zeigen wir dir, wie du deine Kamera am besten einstellst, um wunderschöne Fotos vom Nachthimmel zu erhalten.

Die richtige Belichtungszeit für Sterne

Die Belichtungszeit hängt von der Art deines Motivs ab, das du fotografieren möchtest. Wenn du einen statischen Sternenhimmel fotografierst, muss die Belichtungszeit so kurz sein, dass die Sterne als Punkte und nicht als Striche dargestellt werden.

Die Belichtungszeit liegt je nach Kamera und Objektiv zwischen 2 und 30 Sekunden, damit deine Sterne noch punktförmig abgebildet werden. Bei längeren Belichtungszeiten werden wegen der Erdrotation aus den Punkten Striche.

Tipp: Hier gilt wie auch bei den übrigen Kameraeinstellungen, dass du dich langsam an die richtige Zeit herantasten musst. Überprüfe auf deiner Kamera immer wieder deine Fotos und passe die Einstellungen bei Bedarf an.

Mit einer kleinen Blende das Licht der Sterne einfangen

Blendenreihe
Je kleiner die Blendenzahl, desto mehr Licht trifft auf deinen Kamerasensor

Die Blende steuert, wie viel Licht auf einmal durch dein Objektiv fällt. Wenn du den Nachthimmel fotografierst, steht dir nicht viel Licht zur Verfügung. Deshalb sollte deine Blende möglichst groß (kleine Blendenzahl), also weit geöffnet sein.

Weitwinkelobjektive verfügen meist über eine recht offene Blende ab f/3.5. Jede kleinere Zahl bedeutet, dass noch mehr Licht durch dein Objektiv auf den Sensor fällt.

Bei Telezoom-Objektiven ist es leider anders. Hier liegt die maximale Blende oft bei f/5.6. Es kommt also nicht so viel Licht bei deinem Sensor an. Dies musst du dann durch eine längere Belichtungszeit oder einen höheren ISO-Wert ausgleichen.

Die passende ISO-Einstellung

Iso Kameraeinstellungen
Für den Mond ist eine ISO-Einstellung um ISO 100 gut geeignet. Für die Milchstraße brauchst du mit ISO 1.600 eine deutlich höhere Empfindlichkeit.

Die ISO-Einstellung beeinflusst die Lichtempfindlichkeit der Kamera. In der Nachtfotografie musst du mit wenig Licht auskommen. Deshalb muss die ISO-Einstellung relativ hoch gewählt werden. Nutze ISO 1.600 als Richtwert und passe diesen Wert nach einem Testfoto an.

Unser Tipp: Eine hohe ISO-Einstellung kann zu einem stärkeren Rauschen im Bild führen. Deshalb solltest du den ISO-Wert so klein wie möglich wählen. Stelle erst die Zeit und die Blende ein und schaue dann, welcher ISO-Wert zu der korrekten Belichtung ausreicht.

Der manuelle Fokus für scharfe Sternenfotos

Der Autofokus deiner Kamera funktioniert in der Dunkelheit nicht so gut. Das ist bei allen Kamera-Modellen so, deshalb musst du in der Nacht die Fokussierung selbst übernehmen.

Stelle deine Kamera also auf den manuellen Fokus um und nutze den Live-View deiner Kamera, um den Fokus manuell auf die Sterne des Nachthimmels zu setzen.

Viele Kameras bieten eine Fokus-Lupe an. Wenn du im Live-View manuell fokussierst, wird der Bildausschnitt größer, sodass du besser siehst, ob dein Foto scharf ist. Schau im Menü deiner Kamera nach, ob sie über eine Fokus-Lupe verfügt.

Extra-Tipp: Kamerasteuerung mit dem Smartphone

Nutze dein Smartphone zur Steuerung deiner Kamera. Viele Kameras erlauben, über eine App auf dem Smartphone die Kameraeinstellungen anzupassen und das Bild zu kontrollieren.

Dies ist besonders nützlich, wenn du in der Dunkelheit arbeitest und deine Kamera nicht direkt einsehen kannst. Außerdem vermeidest du so Verwacklungen, die durch das Drücken des Auslösers entstehen.

Mehr über die Möglichkeiten, die die Kameraeinstellungen bieten, findest du in unserem Artikel:

Unsere wichtigsten Kameraeinstellungen

Wie am besten den Mond fotografieren?

Halbmond
Der Mond ist ein einfaches Motiv für den Einstieg in die Astrofotografie

Um den Mond zu fotografieren, ist ein Teleobjektiv mit einer Brennweite von mindestens 200 mm nötig. Nur mit einer langen Brennweite kommst du nah genug an den Mond heran.

Die Kameraeinstellungen unterscheiden sich relativ deutlich von den allgemeinen Einstellungen der Astrofotografie, weil der Mond nur für sich ziemlich hell ist, wenn du ihn formatfüllend fotografierst.

Stelle deine Kamera auf den manuellen Modus und wähle eine kurze Belichtungszeit, etwa 1/125 Sekunde oder kürzer.

Da der Mond so hell ist, reicht eine mittlere Blendenöffnung wie Blende f/5.6 vollkommen aus. Wähle den ISO-Wert so, dass die Belichtung stimmt. Vermutlich reicht schon ein ISO-Wert zwischen ISO 100 und ISO 800 aus. Experimentiere ein wenig mit den Einstellungen herum.

Stelle die Schärfe wie gewohnt manuell ein und nutze ein Stativ, um die Verwacklungen zu vermeiden.

Die Milchstraße richtig fotografieren

Milchstraße
Baue deine Umgebung mit ein, wenn du die Milchstraße fotografierst

Die Milchstraße ist ein wunderschönes Motiv für die Astrofotografie. Wenn du die Milchstraße fotografieren möchtest, ist der passende Ort besonders wichtig. Fahre also raus aufs Land, um die Lichtverschmutzung der Städte zu vermeiden.

Mit einer kurzen Brennweite bis 24 mm ist es dir möglich, einen großen Teil der Milchstraße zu fotografieren. Baue am besten ein wenig vom Horizont der Erde mit ein, um die Größenverhältnisse besser darstellen zu können.

Versuche, die Milchstraße in der Mitte des Bildes zu positionieren und experimentiere mit verschiedenen Perspektiven und Belichtungszeiten, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.

Bei den Kameraeinstellungen kannst du dich an die allgemeinen Tipps halten. Wähle eine möglichst große Blendenöffnung, wie Blende f/3.5, um viel Licht einzufangen.

Der ISO-Wert ist abhängig von der Belichtungszeit. Stelle erst die Belichtungszeit ein, bei der die Sterne noch als Punkte dargestellt werden. Bei Weitwinkelobjektiven sind das 20 bis 30 Sekunden.

Passe dann den ISO-Wert an, um die korrekte Belichtung zu erreichen. Dieser liegt dann um ISO 1.600 herum.

Tipp: In Deutschland ist die Milchstraße zwischen Frühjahr und Herbst am deutlichsten zu sehen.

Kreative Nachtfotografie mit Startrails

Startrails
Mit den Startrails kannst du ungewöhnliche und kreative Fotos von Sternen machen

Startrails entstehen, wenn du den Sternenhimmel über einen längeren Zeitraum belichtest. Die Sterne werden wegen der Erdrotation dann zu langen Strichen. Um diese darzustellen, ist eine lange Belichtungszeit entscheidend.

Eine mittlere Blendenöffnung wie f/5.6 bis f/8 erhöht die Schärfe deiner Aufnahme und ist ausreichend bei einer so langen Belichtungszeit. Wähle zudem eine niedrige ISO-Empfindlichkeit bis etwa ISO 400, damit du das Bildrauschen minimierst.

Bei der Belichtungszeit kannst du nach Belieben experimentieren. Im Weitwinkelbereich kannst du ab etwa 5 Minuten Belichtungszeit deutliche Streifen erkennen. Jede weitere Minute verlängert die Startrails. Ein Stativ ist natürlich Pflicht.

Richte deine Kamera auf den Nachthimmel und wähle eine interessante Komposition, indem du etwa ein markantes Element wie einen Baum oder ein Gebäude in den Vordergrund stellst.

Sternenfotos mit Bildbearbeitung zum Strahlen bringen

Bildbearbeitung Astrofotografie
Nutze die verschiedenen Regler in deinem Bildbearbeitungsprogramm nur sachte

Die richtige Nachbearbeitung bringt deine Sternenbilder zum Strahlen. Damit du alles aus deinen Bildern herausholen kannst, solltest du im RAW-Format fotografieren.

Wenige Einstellungen reichen aus, um einen Unterschied zu machen. Passe zunächst die Belichtung an, um die Grundhelligkeit zu korrigieren.

Im Anschluss kümmerst du dich um den Kontrast. Diesen stellst du entweder über den Kontrastregler ein oder du nutzt die Tiefen und Lichter, um genauer zu arbeiten.

Die meisten Bildbearbeitungsprogramme haben einen Regler, der sich ‘Struktur’ oder ‘Klarheit’ nennt. Nutze diesen, um das Funkeln der Sterne noch zu verdeutlichen.

Sei insgesamt vorsichtig mit der Bearbeitung und übertreibe es nicht, damit ein natürlicher Eindruck des Nachthimmels erhalten bleibt.

Tipp: In unserem Artikel über Bildbearbeitungsprogramme findest du mehr Infos zum RAW-Format und zu den verschiedenen Programmen.

Die besten Orte in Deutschland für die Sternenfotografie

Wenn du in Deutschland Sterne fotografieren möchtest, solltest du Orte abseits von Großstädten aufsuchen. Wenn dir das nächste Feld nicht ausreicht, findest du in einer der folgenden Regionen außerordentlich dunkle Nächte:

  • Schwarzwald: Der Schwarzwald ist nicht nur ein schönes Ziel für Outdoor-Fans. Hier findest du zahlreiche abgelegene Orte, die sich anbieten, um Sterne zu fotografieren.
  • Eifel: Im Westen Deutschlands kannst du sogar einen ausgewiesenen Sternenpark besuchen. In der Eifel ist so ein Sternenpark. Da sind die Bedingungen für die Sternenfotografie also optimal.
  • Müritz: Die Mecklenburgische Seenplatte gehört ebenfalls zu den dunkelsten Orten in Deutschland, bei denen du außerdem sehr gut mit den Spiegelungen des Wassers spielen kannst.

Tipp: Es gibt viele nützliche Apps für die Sternenfotografie. Mit diesen kannst du Sternbilder identifizieren und sehen, wann sie sich wo befinden. Eine App für das iPhone heißt Sky Guide. Für Android gibt es eine vergleichbare App, die Star Tracker heißt.

Sternenfotografie auf der ganzen Welt

Astrofotografie in der Atacama-Wüste
Die Atacama-Wüste in Chile bildet eine einmalige Kulisse für die Astrofotografie

Wenn dir Deutschland nicht reicht, dann bietet dir die Welt natürlich zahllos viele Möglichkeiten für die Nachtfotografie. Wir haben unsere drei liebsten Regionen herausgesucht:

  • Atacama-Wüste, Chile: Die Atacama-Wüste im Norden Chiles gilt als einer der dunkelsten und trockensten Orte weltweit. So hast du fast das ganze Jahr über klare Nächte, um die Sterne zu sehen.
  • Kanarische Inseln: Auf den Kanarischen Inseln kannst du wunderbar Urlaub machen und dich dabei an der Sternenfotografie versuchen. Auf La Palma beispielsweise gibt es mehrere Observatorien, in denen du mehr über Sterne und die Nachtfotografie lernen kannst.
  • Neuseeland: Auf Neuseeland gibt es einige der weltweit dunkelsten Nächte. Besonders auf der Südinsel gibt es zahlreiche Orte, die sich perfekt für die Sternenfotografie eignen.

Unser Fazit zur Sternenfotografie

Das waren unsere Tipps zur Sternenfotografie. Hast du noch Fragen oder eigene Tipps, die du uns verraten möchtest? Hinterlasse uns gerne einen Kommentar.