Schwarz-Weiß-Fotografie

Unsere Tipps für stimmungsvolle Schwarz-Weiß-Fotos

Schwarz-Weiß Silhouetten

Kurz und knackig

  • Kameraeinstellungen: Setze die Blende, Verschlusszeit und den ISO-Wert bewusst ein, um die Bildgestaltung zu unterstützen.
  • Bildgestaltung: Gestalte dein Bild bewusst mit der Drittelregel und achte darauf, dass nicht zu viele verschiedene Elemente auf deinem Foto zu sehen sind.
  • Motivideen: Schwarz-Weiß-Portraits sind perfekt, um die Emotionen und Charaktere deiner Models hervorzuheben.

Was macht ein gutes Schwarz-Weiß-Foto aus?

Schwarz-Weiß Dramatisch
Die Struktur in den Wolken verleiht dem Bild einen dramatischen Look

Ein gutes Schwarz-Weiß-Foto zeichnet sich durch eine gelungene Komposition, eine klare Struktur und eine ausgewogene Belichtung aus, so wie auch die meisten Farbfotos. Wir geben dir einen Überblick über die klassischen Kriterien für gute Schwarz-Weiß-Fotos:

Kontrast: Eine klare Unterscheidung zwischen hellen und dunklen Bereichen ist ein wichtiger Faktor für ein gutes Schwarz-Weiß-Foto. Ein hoher Kontrast lenkt die Aufmerksamkeit des Betrachters auf bestimmte Bereiche des Bildes und erzielt eine starke visuelle Wirkung.

Textur: Schwarz-Weiß-Fotografie ist eine einfache Möglichkeit, um die Textur und Strukturen von Oberflächen hervorzuheben. Selbst simple Motive wie Felsen, Bäume und Gräser werden so zum Hingucker.

Komposition: Die Komposition eines Bildes ist ein wichtiger Punkt für eine erfolgreiche Schwarz-Weiß-Fotografie. Eine gut geplante und ausgewogene Komposition lenkt das Auge durch das Bild hin zum Hauptmotiv.

Belichtung: Helle Bilder erzeugen eine freundliche Stimmung, während dunkle Fotos schnell bedrohlich wirken. Nutze die Effekte, um die Aussage deines Fotos zu unterstützen.

Gefühl: Gute Fotos wecken Emotionen beim Betrachter. Ein Schwarz-Weiß-Foto eignet sich bestens dazu, eine Atmosphäre von Eleganz, Dramatik, Nostalgie oder anderen Gefühlen zu erzeugen.

Insgesamt gibt es also viele Faktoren, die ein gutes von einem weniger guten Schwarz-Weiß-Foto unterscheiden. Eine geschickt eingesetzte Belichtung, eine klare Textur und Struktur, ein effektiver Kontrast und eine starke Komposition sind entscheidend für ein wirklich gelungenes Schwarz-Weiß-Foto.

Wir zeigen bei der Bildgestaltung, wie du diese Effekte einfach erzielen kannst.

Bildgestaltung in der Schwarz-Weiß-Fotografie

Schwarz-Weiß Bildgestaltung
Der Horizont und der Leuchtturm liegen auf den Drittel-Linien, sodass ein harmonischer Bildaufbau entsteht

Die Bildgestaltung ist bei der Schwarz-Weiß-Fotografie besonders wichtig. Du hast keine Farben auf dem Bild, die deinen Blick lenken. Deshalb musst du auf anderen Wegen die Aufmerksamkeit in deinen Fotos steuern.

Mach dir bewusst, welche Elemente im Bild wichtig sind und wie du sie geschickt in Szene setzt.

Bildaufbau

Die Drittel-Regel ist eine einfache Möglichkeit, um deine Bildgestaltung zu verbessern. Teile das Bild gedanklich in Drittel ein. So kannst du wichtige Elemente auf den Schnittpunkten oder den Linien positionieren, um eine harmonische Bildaufteilung zu erreichen.

Kontraste

In der Schwarz-Weiß-Fotografie ist der Kontrast wichtig, da er das Bild definiert und ihm eine bestimmte Atmosphäre verleiht.

Ein hoher Kontrast erzielt einen starken Unterschied zwischen Licht und Schatten, während ein niedriger Kontrast bedeutet, dass die Unterschiede zwischen den Grautönen nicht so hoch sind.

Ein guter Kontrast gibt dem Bild Tiefe und Struktur, während ein zu niedriger Kontrast das Bild flach und langweilig wirken lässt.

Strukturen

Strukturen kommen in der Schwarz-Weiß-Fotografie besonders gut zur Geltung, da sie nicht durch Farben abgelenkt werden. Das können beispielsweise Oberflächenstrukturen oder Muster sein, die durch gezieltes Spiel mit Licht und Schatten betont werden.

Achte auf die Beleuchtung. Je nach Sonnenstand ändern sich die Schatten und Details werden sichtbar oder versteckt. Am besten eignen sich sonnige Tage. Die Sonne erzeugt starke Schatten, die die Strukturen betonen.

Linien, Formen und Silhouetten

Linien lenken den Blick des Betrachters. Du kannst mit der Anordnung der Linien in deinem Foto also beeinflussen, wo der Blick zuerst hinwandern soll. In der Schwarz-Weiß-Fotografie ist die Arbeit mit den Linien einfacher, weil die Farben nicht davon ablenken.

Formen und Silhouetten entstehen, wenn du Objekte im Gegenlicht fotografierst. Mit diesen Elementen hast du weitere Werkzeuge, um den Blick zu beeinflussen oder dramatische Wirkungen zu erzeugen.

Unschärfe

Unschärfe ist nicht nur in der Schwarz-Weiß-Fotografie ein sehr effektives Gestaltungselement. Indem du bestimmte Details auf deinem Foto in den Fokus setzt, kommt es automatisch in den Mittelpunkt. Die unwichtigen Bildelemente blendest du mit der Unschärfe aus.

Nutze die Blende, um mit der Schärfe zu spielen. Eine kleine Blendenzahl erzeugt einen geringen Schärfebereich. Mit einer großen Blendenzahl erzeugst du viel Schärfe in deinem Foto.

Weniger ist mehr

In der Schwarz-Weiß-Fotografie gilt das Motto: weniger ist mehr. Durch eine Reduzierung der Elemente in deinem Foto setzt du den Fokus auf das Wesentliche. Das trägt dazu bei, dass dein Bild klarer und ausdrucksstärker wird.

Verzichte auf unnötige Details, indem du etwas dichter an dein Motiv herantrittst oder den Bildausschnitt änderst.

Die besten Kameraeinstellungen für tolle Schwarz-Weiß-Fotos

Kameraeinstellungen Schwarz-Weiß Fotografie
Die Kameraeinstellungen in der Schwarz-Weiß-Fotografie sind ziemlich einfach. Besonders wichtig ist die Belichtungskorrektur.

In der Schwarz-Weiß-Fotografie gibt es keine richtigen oder falschen Kameraeinstellungen, die du unbedingt einhalten musst.

Dennoch können sich die Belichtungszeit, Blende und ISO auf die Bildqualität und die Stimmung deines Bildes auswirken. Deshalb solltest du sie bewusst einstellen oder zumindest im Auge behalten.

Hohe ISO-Werte erlaubt

In schwierigen Lichtsituationen, also in Gebäuden oder am späten Abend zum Beispiel, lohnt sich die Nutzung einer höheren ISO-Zahl. Damit kannst du auch in diesen Situationen noch eine kurze Belichtungszeit nutzen, damit deine Fotos nicht so schnell verwackeln.

Einen hohen ISO-Wert wollen wir in der Fotografie meistens vermeiden, weil es dadurch zu einem nicht so schönen Bildrauschen kommt.

In schwarz-weiß erzeugt das Rauschen jedoch interessante Effekte und gibt deinem Bild einen fast schon analogen, körnigen Look.

Bilder nachträglich in SW umwandeln

Mit den meisten Kameras kannst du direkt in Schwarz-Weiß fotografieren. In diesem Modus ist es natürlich einfacher zu sehen, wie dein Schwarz-Weiß-Bild später aussieht.

Du gibst aber die Möglichkeiten zur Nachbearbeitung aus der Hand. Deshalb empfehlen wir dir, erst einmal in Farbe zu fotografieren und die passenden Fotos dann in Schwarz-Weiß umzuwandeln.

Ein Schwarz-Weiß-Foto wieder farbig hinzubekommen ist nahezu unmöglich. Dazu benötigst du Spezialsoftware oder du fotografierst im RAW-Format.

Übrige Einstellungen

Auch wenn es keine spezifischen Kameraeinstellungen für die Schwarz-Weiß-Fotografie gibt, sollten die übrigen Einstellungen keinesfalls egal sein.

Belichtungszeit, Blende und ISO beeinflussen direkt die Belichtung und die Schärfe in deinem Bild. Den Kontrast beeinflusst du ebenfalls mit diesen Einstellungen. Es ist also wichtig, dass du hier bewusste Entscheidungen triffst.

Bildbearbeitung in der Schwarz-Weiß-Fotografie

Schwarz-Weiß Nachbearbeitung
Die Regler wie Helligkeit, Kontrast, Struktur und Klarheit finden sich in fast jedem Bildbearbeitungsprogramm wieder

Um deine farbigen Fotos in Schwarz-Weiß-Fotos umzuwandeln oder deine bestehenden Schwarz-Weiß-Fotos zu optimieren, haben wir einige Tipps zusammengesammelt.

  • Wähle das richtige Foto aus: Nicht jedes Foto ist für die Schwarz-Weiß-Bearbeitung geeignet. Es ist wichtig, ein Foto mit starken Kontrasten, interessanten Texturen oder einem starken Fokus auf Formen und Linien auszuwählen. Versuche, Fotos mit überwiegend ähnlichen Farbtönen und ohne starke Farbkontraste zu vermeiden.
  • Wandle in Schwarz-Weiß um: Entsättige dein Bild nicht einfach, sondern nutze dazu die Funktion zur Schwarz-Weiß-Umwandlung im Bearbeitungsprogramm. So wird dein Bild von vornherein kontraststärker.
  • Passe die Kontraste an: Möchtest du das Schwarz-Weiß-Bild verstärken? Dann erhöhe den Kontrast! So werden die hellen Bereiche heller und die dunklen Bereiche dunkler.
  • Hebe Details hervor:  In den meisten Bearbeitungsprogrammen gibt es Schieberegler für Schärfe, Struktur oder Klarheit, um die Details hervorzuheben. Nutze den Effekt jedoch nur sachte. Eine zu starke Nutzung des Effekts sieht schnell unnatürlich aus.
  • Nutze die Vignetten: Eine Vignette lenkt das Auge des Betrachters auf das Hauptmotiv im Bild und stärkt die Tiefenwirkung. Es kann auch helfen, störende Elemente am Rand des Bildes auszublenden.
  • Verwende Filter: Probier doch mal verschiedene Filter aus. Viele Bildbearbeitungsprogramme bieten spezielle Filter für die Schwarz-Weiß-Fotografie an, die dein Bild anpassen und optimieren können.
  • Experimentiere: Sei experimentierfreudig und probiere verschiedene Techniken und Stile aus, um deinen eigenen, einzigartigen Stil zu finden. Trau dich ruhig!

Extra-Tipp: Speichere das Originalbild. Es ist immer ratsam, das Originalbild zu speichern, bevor du mit der Bearbeitung beginnst. So hast du immer eine Ausgangsbasis, falls du später etwas ändern möchtest.

Schwarz-Weiß Motivideen

Für die Schwarz-Weiß-Fotografie bieten sich viele Genres an. Wir geben dir Tipps und Ideen zur Landschafts-, Portrait-, Architektur- und Streetfotografie.

Landschaftsfotografie

Schwarz-Weiß Landschaftsfotografie
Durch die Schwarz-Weiß-Umwandlung entsteht ein zeitloser Effekt

In der Landschaftsfotografie kann schwarz-weiß sehr effektiv eingesetzt werden, um die Textur und Struktur von Felsen, Bäumen und Gräsern zu betonen.

Besonders bei Landschaften mit vielen Kontrasten zwischen Licht und Schatten ist schwarz-weiß eine gute Wahl. Auch Wolkenformationen und Himmel wirken in schwarz-weiß sehr dramatisch.

Portrait

Ein Portrait von Basti
Basti macht auch in schwarz-weiß eine gute Figur

Schwarz-Weiß-Portraits sind zeitlos und elegant. Die Abwesenheit von Farbe lenkt den Blick auf das Wesentliche: das Gesicht und den Ausdruck des Portraitierten.

Mit den Schwarz-Weiß-Portraits betonst du Emotionen und Charaktereigenschaften. Die Beleuchtung dabei ist besonders wichtig. Achte darauf, um ein Spiel mit Licht und Schatten zu erzeugen.

Architektur

Schwarz-Weiß Architekturfotografie
Die Ponte Vasco da Gama in Lissabon lässt sich mit der Schwarz-Weiß-Fotografie zu einem schönen, grafischen Kunstwerk verarbeiten

In der Architekturfotografie kann schwarz-weiß eine starke Wirkung erzielen. Gebäudestrukturen, Linien und Muster können in Schwarz-Weiß sichtbar betont werden.

Eine hohe Kontraststärke und dramatische Schatten verleihen der Architekturfotografie eine besondere Atmosphäre. Moderne und minimalistische Architektur eignet sich gut für schwarz-weiß.

Street

Streetfotografie Hintergrund
Die Schwarz-Weiß-Umwandlung verleiht dem Foto gleich einen Retro-Touch

Die Streetfotografie profitiert von der Schwarz-Weiß-Fotografie, da sie die Stimmung und das Gefühl einer Szene sehr effektiv einfängt.

Bei der Streetfotografie geht es darum, Momente einzufangen, die oft nur einen Bruchteil einer Sekunde dauern. Schwarz-Weiß hilft dir dabei, den Moment zu isolieren und die Emotionen der Szene hervorzuheben.

High-Key

Schwarz-Weiß High-Key
Bei diesem High-Key Foto überwiegen die hellen Töne, sodass eine verträumte Atmosphäre entsteht

Die High-Key-Fotografie bezieht sich auf eine Technik, bei der das Bild hauptsächlich aus hellen Tönen besteht. Das Ziel ist es, ein sehr helles und fast überbelichtetes Bild zu erzeugen, das eine positive, helle Stimmung vermittelt.

Ein bewölkter Himmel ist ideal für High-Key-Fotos. So verschwinden die meisten Schatten und die positive, verträumte Stimmung entsteht. Nutze dabei eine große Blende und verschiebe die Belichtungskorrektur in den Plus-Bereich.

Low-Key

Schwarz-Weiß Low-Key
Die dunklen Farben überwiegen in diesem Bild und betonen so die markante Haut des Vogels

Die Low-Key-Fotografie ist genau das Gegenteil zur High-Key Fotografie. Hier besteht das Foto hauptsächlich aus dunklen Tönen. Das sehr dunkle und kontrastreiche Foto erzeugt dann eine negative bis dramatische Stimmung.

Um eine Low-Key-Aufnahme zu erstellen, benötigst du hartes Licht wie die Mittagssonne und eine eher unterbelichtete Grundeinstellung. Dadurch werden die Schatten verstärkt und das Bild wird dunkler.

Tipp: High-Key und Low-Key-Fotos kannst du natürlich auch in Farbe erstellen. In Schwarz-Weiß wirken sie jedoch noch einmal stärker.

Unser Fazit zur Schwarz-Weiß-Fotografie

Die Schwarz-Weiß-Fotografie ist eine faszinierende Möglichkeit, die Welt auf eine neue Art und Weise zu betrachten und zu entdecken. Wenn du weitere Tipps oder Ideen hast, wie man das Beste aus der Schwarz-Weiß-Fotografie herausholen kann, hinterlasse uns gerne einen Kommentar!