Kurz und knackig
- Die Erkundung und das Entdecken von verlassenen Orten nennt sich Urban Exploration, kurz UrbEx.
- Beachte den Ehrenkodex: ‚Don’t take anything but pictures. Leave nothing but footprints. Kill nothing but time.‘
- Der nÀchste Lost Place ist nicht weit weg. Auf dieser Karte findest du viele Lost Places in Deutschland und der Welt.
- Rechtliches: Mach dich vorher schlau, ob du den Lost Place offiziell betreten darfst.
- Sicherheit: Pass auf dich auf. Verlassene GebĂ€ude bergen oft einige Risiken, wie Einsturzgefahr, Stolperfallen oder herunterstĂŒrzende GegenstĂ€nde.
UrbEx: Lost Places entdecken

Bist du bereit, die geheimnisvolle Welt von Lost Places zu entdecken?
Das sind vergessene Orte, die von der Gesellschaft aufgegeben wurden und eine unglaublich faszinierende und verfallene AtmosphÀre ausstrahlen. Von gruseligen Kliniken bis hin zu verlassenen Hotels ist alles dabei.
In diesem Zusammenhang wirst du sicher auch mal von dem Begriff UrbEx lesen. UrbEx ist eine AbkĂŒrzung fĂŒr Urban Exploration, was so viel wie „stĂ€dtische Erkundung“ bedeutet.
Damit ist die private Erforschung verlassener GebĂ€ude im urbanen Raum gemeint. Neugier, Mut, aber auch Achtsamkeit sind Grundvoraussetzungen fĂŒr das Urbexen.
Entstanden ist der Trend angeblich in den USA wĂ€hrend der 70er-Jahre. AnfĂ€nglich war es unter Jugendlichen beliebt, aufregende Abenteuer in verlassenen GebĂ€uden zu erleben. Daraus ist ĂŒber die Jahre eine gröĂere Bewegung entstanden.
Die UrbEx-Gemeinschaft ist daran interessiert, die Geschichte und die Architektur der Orte zu erforschen, die sie erkunden. Viele UrbEx-Enthusiasten dokumentieren dabei ihre Erkundungen durch Fotografie oder Videoaufnahmen, um sie mit anderen zu teilen oder als Erinnerung aufzubewahren.
Wenn du gern fotografierst oder einfach Lust auf Entdeckungstouren hast, dann solltest du unbedingt einmal versuchen, Lost Places zu fotografieren. Wir zeigen dir, wie du am besten vorgehst.
Lost Places in der NĂ€he finden
Die nÀchsten Lost Places sind meist gar nicht weit entfernt. Um sie zu finden, gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Am schnellsten kommst du mit einer Online-Recherche an erste Infos ĂŒber Lost Places. Es gibt zahlreiche Foren, Blogs und Websites, die sich auf dieses Thema spezialisiert haben. Die UrbEx-Elite ist eine bekannte Community, die eine ausfĂŒhrliche Google-Maps Karte ĂŒber Lost Places angelegt hat.
Eine weitere gute Webseite ist lost-places.com. Hier kannst du Lost Places vieler LĂ€nder entdecken. Auf den einzelnen LĂ€nderseiten werden die Lost Places beispielsweise nach Transport, Underground, Castles und Co. sortiert.
Zu den einzelnen Lost Places gibt es wiederum viele Bildbeispiele und nĂŒtzliche Informationen, etwa zur Sicherheit vor Ort. So bekommst du einen ersten Eindruck, ob sich die Reise fĂŒr dich lohnt und was dich erwartet.
Frag deine Freunde oder Bekannte, vielleicht haben sie in ihren StÀdten von verlassenen Orten gehört oder sie schon selbst besucht. Insiderwissen bekommt man meistens mit, wenn man in einer Stadt lebt, ob nun bewusst oder unbewusst.
Die bekannten Orte sind dir zu langweilig und du bist geschichtlich interessiert? In historischer Literatur und auf alten Karten gibt es Hinweise auf verlassene Orte, die in der Vergangenheit eine wichtige Rolle gespielt haben.
Starte selbst eine Erkundungstour. Sei jedoch vorsichtig bei der Suche nach Lost Places und stelle sicher, dass du keine Gesetze brichst oder deine Sicherheit gefĂ€hrdest. Wenn du auf einen verlassenen Ort stöĂt, könnte dieser instabil oder gefĂ€hrlich sein.
Bekannte Lost Places in Deutschland
Deutschland ist ĂŒbersĂ€t mit Lost Places. Unsere Auswahl bildet nur einen winzigen Teil deiner Möglichkeiten ab, aber zeigt dir, was du dir unter einem Lost Place vorstellen kannst.
Beelitz HeilstÀtten

UrsprĂŒnglich wurden die Beelitz HeilstĂ€tten als Sanatorium und spĂ€ter als MilitĂ€rkrankenhaus genutzt. In den 1990er-Jahren wurden die HeilstĂ€tten jedoch aufgegeben und wurden zu einem beliebten Ziel fĂŒr Abenteurer.
Mittlerweile ist aus dem GelĂ€nde ein Park geworden, fĂŒr dessen Besuch du Eintritt zahlen musst. Wenn du auĂerdem noch einige der alten GebĂ€ude betreten möchtest, musst du eine der gefĂŒhrten Touren buchen. Wir sind dennoch ĂŒberzeugt, dass sich ein Besuch allemal lohnt.
Spreepark

Der Spreepark ist ein Lost Place in Berlin. Er ist ein beliebter Freizeitpark, der 1969 als Kulturpark PlÀnterwald eröffnet wurde. Nach dem Mauerfall wurde er modernisiert und umbenannt, aber 2002 wegen finanzieller Probleme geschlossen.
Innerhalb der nÀchsten Jahre wird der Spreepark zu einer Kultur- und FreizeitstÀtte umfunktioniert. Dabei sollen Elemente wie das Riesenrad, das EierhÀuschen oder die Mero-Halle erhalten und allmÀhlich aufgewertet werden. 2026 soll der Park offiziell neu eröffnen. Aber auch heute kannst du dort schon besondere Fotos machen.
Landschaftspark Duisburg

Der Landschaftspark Duisburg (zu Google Maps) ist ein ehemaliges HĂŒttenwerk, das zu einem grĂŒnen Erlebnisort umgestaltet wurde. Hier kannst du Industriekultur, Natur und Kunst in einer einzigartigen AtmosphĂ€re genieĂen.
Der Park bietet fĂŒr jeden etwas. Besonders beeindruckend ist die Lichtinstallation, die die alten Anlagen in der Dunkelheit zum Leuchten bringt.
Lost Place Teufelsberg

Der Teufelsberg in Berlin ist ein Lost Place mit einer spannenden Geschichte. Er wurde aus TrĂŒmmern des Zweiten Weltkriegs aufgeschĂŒttet und diente als Abhörstation der Amerikaner im Kalten Krieg.
Heute ist er ein Paradies fĂŒr Graffiti-KĂŒnstler, Fotografen und Abenteurer, die die verlassenen GebĂ€ude erkunden wollen. Der Teufelsberg bietet ĂŒbrigens einen fantastischen Blick ĂŒber Berlin.
Zum Artikel ĂŒber Lost Places in Berlin
Auto-Skulpturenpark Neandertal

Der Auto-Skulpturenpark Neandertal ist ein Lost Place, der viele Besucher anzieht. Hier stehen mehrere alte Autos im GrĂŒnen, die mit Farbe, Pflanzen und anderen Objekten verziert sind.
Die Autos sind Teil eines Kunstprojekts, das 1994 von Michael Fröhlich gestartet wurde. Er wollte damit die VergÀnglichkeit der Technik zeigen.
Hotel Waldlust in Freudenstadt

Das Hotel Waldlust in Freudenstadt ist ein Lost Place in Baden-WĂŒrttemberg, der viele Geschichten erzĂ€hlt. Das ehemalige Luxushotel wurde 1999 geschlossen und verfĂ€llt seitdem. Es war ein beliebter Treffpunkt fĂŒr Prominente und Politiker, die hier ihre Geheimnisse teilten.
Heute ist es ein Ort fĂŒr Abenteurer und Fotografen, die das morbide Flair und die Spuren der Vergangenheit einfangen wollen.
Geisterstadt WĂŒnsdorf

WĂŒnsdorf ist eine Geisterstadt im SĂŒden Berlins. Sie war frĂŒher eine MilitĂ€rbasis der Sowjetunion, aber nach dem Ende des Kalten Krieges wurde sie verlassen. Heute ist sie ein beliebter Lost Place.
Die verfallenen GebĂ€ude und die geheimnisvolle AtmosphĂ€re machen WĂŒnsdorf zu einem spannenden Ort fĂŒr Entdecker.
Rechtliche Fallstricke
Wenn du Lost Places besuchst, solltest du ein paar rechtliche Rahmenbedingungen beachten. Es ist illegal, ohne Erlaubnis des EigentĂŒmers privates GelĂ€nde zu betreten. Daher ist es wichtig, vorher zu ĂŒberprĂŒfen, ob der Ort zugĂ€nglich ist oder ob du die Erlaubnis des EigentĂŒmers benötigst.
Achte beim Besuch eines Lost Places auĂerdem darauf, dass du keine GegenstĂ€nde entfernst oder beschĂ€digst. Das Entfernen von GegenstĂ€nden oder das BeschĂ€digen von GebĂ€uden ist nicht nur illegal, sondern auch respektlos gegenĂŒber der Geschichte des Ortes.
Das Urheberrecht an Kunstwerken oder anderen geistigen Eigentumsrechten werden eventuell verletzt, wenn du Fotos von Lost Places machst und diese verbreitest. Hieraus können weitere rechtliche Probleme entstehen.
Also denk daran, die Gesetze und Vorschriften in Bezug auf Lost Places zu beachten, damit du nicht in Schwierigkeiten gerĂ€tst und auch zukĂŒnftigen Besuchern den Zugang zum Ort ermöglicht wird.
Sicherheit beim Urbexen

Jeder Lost Place birgt eigene Risiken. Es ist wichtig, im Vorfeld so viel wie möglich ĂŒber den Ort zu recherchieren, um mögliche Gefahren wie Einsturzgefahr, scharfe GegenstĂ€nde oder giftige Stoffe zu kennen und entsprechende VorsichtsmaĂnahmen zu treffen.
Stelle sicher, dass du die richtige AusrĂŒstung dabei hast, um dich vor den Gefahren des Ortes zu schĂŒtzen. Festes Schuhwerk, eine Taschenlampe, Handschuhe und eine Atemschutzmaske können helfen, sich sicherer zu fĂŒhlen.
Besuche Lost Places nicht allein. Es ist immer besser, mit Freunden oder in einer Gruppe zu gehen. Falls jemand verletzt wird, kann die Gruppe zusammenarbeiten, um schnell Hilfe zu leisten.
Ehrenkodex bei dem Besuch von Lost Places

Es gibt tatsĂ€chlich einen inoffiziellen Ehrenkodex unter Besuchern von Lost Places. Dabei geht es darum, diese Orte zu schĂŒtzen und so zu behandeln, dass sich auch Menschen nach dir die Lost Places in all der rauen Schönheit anschauen können.
- Kein Vandalismus: BeschÀdige keine GegenstÀnde, lass alles, wo es ist und hinterlasse keine Graffitis an den WÀnden.
- Kein MĂŒll: Auch wenn du sicher viel MĂŒll finden wirst, sorge nicht dafĂŒr, dass es noch mehr wird. Nimm alles wieder mit.
- Keine unerlaubten Eingriffe: Bewege keine GegenstĂ€nde oder verĂ€nder irgendetwas fĂŒr ein besseres Foto. Lass TĂŒren und Fenster zu, erst recht, wenn diese abgeschlossen sind.
- Keine illegalen AktivitÀten: Versuche nicht gewaltsam in einen Lost Place einzudringen. Wenn ein Zaun da ist, dann betrete das GelÀnde nicht.
- Respektiere die Umgebung: Die alten GemĂ€uer bilden sich schnell zu einem neuen Lebensraum fĂŒr Pflanzen und Tiere aus. Störe und verletzte diesen neuen Lebensraum nicht.
Der Titel eines Buchs zum Thema Lost Places fasst es ganz gut zusammen: ‚Don’t take anything but pictures. Leave nothing but footprints. Kill nothing but time.‘
Die besten BĂŒcher zu Lost Places
Wenn du dich fĂŒr Lost Places interessierst, dann solltest du dir unbedingt die BĂŒcher anschauen, die wir fĂŒr dich herausgesucht haben.
Sie enthalten beeindruckende Fotos und spannende Geschichten ĂŒber verlassene Orte auf der ganzen Welt und natĂŒrlich auch in Deutschland.
Ob zum Fotografieren oder wenn du deine nĂ€chste Reise planst, diese BĂŒcher können eine inspirierende Quelle sein und dir dabei helfen, neue Ideen und Orte zum Entdecken zu finden.
Stillgelegt: 100 verlassene Orte in Deutschland und Europa
In diesem Bildband zeigen Fotografen verlassene Orte, unterteilt nach fĂŒnf Kategorien. Richtig gute Fotos und dazu jeweils kurze Informationstexte, mit denen du deine eigene Reise planen kannst.
Lost Places in Deutschland: Ein merkwĂŒrdiges Bilderbuch lĂ€ngst vergessener Orte
Die Autoren verpacken die Fotos in teilweise witzigen Geschichten. Es geht schon fast in Richtung Abenteuer-Buch. Wenn dir amĂŒsante Anekdoten wichtiger sind als trockene Infos, ist dieses Buch das richtige fĂŒr dich.
Abandoned: The most beautiful and forgotten places from around the world
In diesem englischsprachigen Buch zeigt dir der Autor Lost Places der ganzen Welt. Die Fotos sind sehr schön anzusehen und der Autor und Fotograf bringt viel Wissen um die Lost Places mit.
Lonely Planet Bildband Schaurige Welt: 90 Orte zum FĂŒrchten und Staunen
In diesem Buch geht es nicht nur um Lost Places, sondern generell um die etwas gruseligeren Orte rund um die Welt. Es erzeugt beim Lesen tatsÀchlich hier und da eine GÀnsehaut und man wundert sich, was es alles auf der Welt zu entdecken gibt.
Lost Places fotografieren

Damit du die EindrĂŒcke auch auf Fotos einfangen kannst, haben wir hier ein paar Foto-Tipps fĂŒr dich:
Die richtige AusrĂŒstung: Eine Systemkamera mit Weitwinkelobjektiv und Stativ hilft dir, um den vollen Umfang des verlassenen Ortes und seine AtmosphĂ€re einzufangen. Abseits der KameraausrĂŒstung sind eine Taschenlampe und ein gutes Paar Schuhe ebenfalls von Vorteil.
Suche nach interessanten Details: Achte auf Details und Elemente bei dem Lost Place, die eine Geschichte erzĂ€hlen können. Alte Möbel, SchriftzĂŒge oder ZurĂŒckgelassenes sind ideal fĂŒr deine Story.
Experimentiere mit Licht und Schatten: Lost Places sind oft dunkel und schattig. Spiele mit der tief stehenden Sonne, indem du ein wenig Staub aufwirbelst. So machst du die Lichtstrahlen, die durch die Fenster fallen, sichtbar und kannst sie super fotografieren. Nimm auĂerdem Taschenlampen oder Kerzen mit, um stimmungsvolle Szenen zu erschaffen.
Nutze die Natur: Oft haben Lost Places eine erstaunliche Naturumgebung, die eine schöne Kulisse fĂŒr Fotos bietet. Pflanzen, BĂ€ume und Gras können als Vordergrundelemente dienen und das Bild lebendiger machen.
Bearbeite die Fotos: Wenn du die Fotos bearbeitest, solltest du die AtmosphÀre und Stimmung des verlassenen Ortes herausarbeiten, indem du etwa Kontraste und Farben anpasst.
Unser Fazit zu Lost Places
Das waren unsere Tipps zu den Lost Places. Hast du noch Fragen oder kennst du Lost Places, die wir uns unbedingt ansehen mĂŒssen? Hinter lass uns gern ein Kommentar mit deinen Ideen und Anregungen.