Kurz und knackig
- Das Objektiv ist für den großen Brennweitenbereich überraschend kompakt und mit etwa 540 Gramm super leicht.
- Für diesen Brennweitenbereich geht die Bildqualität in Ordnung. Für Urlaubsbilder reicht es allemal.
- Von Weitwinkel bis Tele – Das Objektiv ist unschlagbar flexibel.
Inhaltsverzeichnis
Technische Daten des Tamron 16-300 mm Reisezoom
Ganz ohne technische Daten geht es natürlich auch bei uns nicht. Bevor wir dir zeigen, wie sich das Reisezoom in der Praxis bewährt hat, schauen wir uns erstmal an, was das Objektiv auf dem Papier zu bieten hat.
Die technischen Daten des Tamron 16-300 mm Reisezooms:
Brennweite: 16 bis 300 mm
Lichtstärke: f/3.5 bis f/6.3
Naheinstellgrenze*: 39 cm
Gewicht: 540 Gramm
Länge: 9,95 cm
Filtergröße: 67 mm
Anschlüsse: Nikon, Canon, Sony
Preis: 849 Euro UVP – Im Handel ca. 450 bis 550 Euro
Zum Objektiv bei: MPB
*Die Naheinstellgrenze ist der minimale Abstand zwischen deinem Motiv und dem Sensor. Wenn du zu nah an dein Motiv herangehst und diese Grenze unterschreitest, wird deine Kamera nicht auslösen.
Der Brennweitenbereich von 16 mm bis 300 mm ist natürlich unschlagbar. Von Weitwinkel- bis tief in den Telebereich ist hier wirklich alles in einem Objektiv vereint.
Das Reisezoom ist speziell für Kameras mit einem APS-C-Sensor entwickelt. Wenn du also eine Vollformatkamera hast, ist dieses Objektiv nicht das Richtige für dich.
Die maximale Offenblende von f/3.5 ist ein normaler Wert für ein Zoom-Objektiv. Im Telebereich wird es dann mit einer maximalen Blende von f/6.3 schlechter. Das ist bei einem Objektiv zu dem Preis aber auch völlig normal.
Erwähnenswert ist noch die geringe Naheinstellgrenze von 39 cm. Damit sind in einem gewissen Rahmen sogar Makroaufnahmen möglich.
Das Objektiv gibt es für die Spiegelreflexkameras von Nikon, Canon und Sony und somit für die drei großen Kamerasysteme. Für die spiegellosen Systemkameras von Sony mit APS-C Sensor gibt es zwar nicht dieses Objektiv, aber ähnliche Alternativen. Wir haben in einem Artikel die E-Mount-Objektive für die spiegellosen Kameras von Sony zusammengestellt.
Erfahrungsbericht: Handhabung des Tamron Reisezooms
Der erste Eindruck des Objektivs ist positiv. Es liegt gut in der Hand und die Verarbeitung macht einen hochwertigen Eindruck.
Mit 540 Gramm ist es sicher kein Leichtgewicht. Für den Brennweitenumfang ist das aber durchaus ein guter Wert.
Zum Vergleich: Unser vorheriges Immerdrauf-Objektiv für unsere Nikon D7000 war das Nikkor 16-85 mm und das hat auch fast 500 Gramm gewogen.
Der Autofokus arbeitet gut und leise. Da kann man wirklich nicht klagen. Der erste Eindruck war also schonmal positiv.
Man kann mit dem Reisezoom übrigens auch sehr gut auf einem Tuk Tuk balancieren, um weit entfernte Elefanten zu fotografieren.
Das ist noch ein zusätzliches Feature, was uns Tamron tatsächlich verschwiegen hat.
Erfahrungsbericht: Bildqualiät des Tamron 16-300 mm Reisezooms
So, jetzt aber Butter bei die Fische. Technische Daten sind ja schön und gut. Größe, Gewicht und Handhabung sind auch interessante Fakten, aber das eigentlich Interessante bei einem Erfahrungsbericht über das Tamron Reisezoom ist dann doch die Bildqualität.
Wenn man nach den Mahnern in den Fotografie-Foren geht, muss die Qualität der Bilder bei einem Reisezoom ja zwangsläufig grauenvoll sein. Das können wir schon mal nicht bestätigen.
Wir haben das Reisezoom in den verschiedensten Situationen getestet: Bei guten Lichtverhältnissen und bei Dunkelheit, im Weitwinkel und im Tele-Bereich und in allen Situationen dazwischen.
Da Bilder ja bekanntlich mehr sagen als tausend Worte zeigen wir dir jetzt einfach mal ein paar Bilder, die mit dem Reisezoom entstanden sind. Ob die Bildqualität deinen Ansprüchen genügt, kannst du danach am besten selbst beurteilen.
Impressionen einfangen mit dem Reisezoom
Beginnen wir mal mit einigen typischen Reportageaufnahmen während einer Reise. Der große Vorteil eines Reisezooms ist ja eben, dass man es immer drauf haben kann und für jede Situation sofort die richtige Brennweite parat hat.
Die beiden Bilder wurden während einer Zugfahrt in Sri Lanka aus dem Fenster aufgenommen. Viel Zeit um großartige Einstellungen vorzunehmen, hatten wir in diesen Situationen nicht.
Das dritte Bild ist in Doha, Qatar entstanden. Hier war sehr viel Licht vorhanden und das Bild ist ebenfalls eine sehr spontane Momentaufnahme.
Härtetest für den Bildstabilisator und den Autofokus
Jetzt aber mal ein etwas herausfordernderes Motiv. Diesen kleinen Kerl haben wir auf der Insel Bohol auf den Philippinen entdeckt.
Er hat sich hinter einigen Zweigen und Ästen versteckt. Die Lichtverhältnisse waren nicht die besten. Der Autofokus kam aber auch mit dieser Situation gut klar.
Wie man an den Werten sieht, waren wir bei diesem Foto schon weit im Telebereich. Hier sieht man mal sehr gut, wozu der im Objektiv integrierte Bildstabilisator in der Lage ist.
Bei einer Brennweite von 110 mm aus der Hand mit einer Verschlusszeit von 1/50 s zu fotografieren, ist sicher nicht selbstverständlich und ein klarer Pluspunkt für das Objektiv.
Bilder mit maximalem Zoom
Natürlich haben wir die maximale Brennweite auch ab und zu bis zum Äußersten ausgereizt und gezoomt bis zum Ende. Bei einer Brennweite von 300 mm ist es nicht immer ganz einfach, aus der Hand zu fotografieren. Dennoch konnten wir auch in diesen extremen Bereichen gelungene Aufnahmen machen:
Bei beiden Fotos haben wir mit einem etwas höheren ISO-Wert fotografiert, da wir mit einer möglichst kurzen Verschlusszeit fotografieren wolllten. Dennoch sind die Fotos scharf, obwohl wir bei beiden Fotos kein Stativ verwendet haben.
Bilder bei Dunkelheit
Natürlich haben wir das Objektiv auch bei Dunkelheit getestet.
Dieses Bild vom Sonnenuntergang auf Koh Lanta ist sogar noch aus der Hand fotografiert. Trotz Verschlusszeit von 1/20 s ist es nicht verwackelt.
Für dieses Foto zum Sonnenuntergang in Bangkok haben wir dann aber doch ein Stativ benutzt. Eine Sekunde Verschlusszeit aus der Hand kompensiert auch der beste Bildstabilisator nicht mehr.
Stärken und Schwächen des Tamron Reisezooms
Das Tamron 16-300 hat natürlich eine ganz große Stärke. Du hast drei Objektive in einem: ein Weitwinkelobjektiv, ein Normalobjektiv und ein Teleobjektiv. Das Ganze ist verpackt in kompakten 540 Gramm, die du permanent auf deiner Kamera haben kannst, ohne ständig Objektive wechseln zu müssen.
Gerade wenn du bei deiner Fotoausrüstung für die Reise auf Gewicht und Volumen achten musst, dann ist das Tamron Reisezoom der perfekte Begleiter.
Unterwegs ist ein Reisezoom einfach Gold wert. So war es für uns zum Beispiel in Sri Lanka wirklich ein Segen, dieses Objektiv zu haben. In einem Moment standen wir vor einer beeindruckenden Landschaft, die wir mit einem Weitwinkel fotografiert haben.
Wenige Sekunden später haben wir irgendwo in der Ferne ein wildes Tier entdeckt, wo wir den vollen Telezoom brauchten, um es aufs Foto zu bannen. Solche Situationen kann man nur mit einem Reisezoom meistern oder man muss eben mehrere Kameras mit verschiedenen Objektiven dabeihaben.
Die Bildqualität des Tamron 16-300 mm hat uns wirklich positiv überrascht, denn ehrlich gesagt waren auch wir von den kritischen Stimmen ein wenig voreingenommen.
Natürlich wirst du mit einer guten Festbrennweite oder einem guten Weitwinkel- oder Teleobjektiv immer eine höhere Bildqualität erzielen. Das ist dann aber auch wieder eine Preisfrage.
Für drei Objektive höhere Bildqualität, bist du schnell mal 1.000 bis 3.000 Euro los. Das 3-in-1-Objektiv von Tamron kostet dich ca. 500 Euro.
In den Randbereichen, also bei einer sehr kurzen oder sehr langen Brennweite, kommt es am Bildrand zu Vignettierungen und leichten Verzerrungen.
Damit haben wir aber schon gerechnet, weshalb es uns nicht großartig überrascht hat. Mit der Profilkorrektur in Lightroom kannst du diese Verzeichnungen übrigens mit einem Klick entfernen.
Unten siehst du einmal einen Vergleich einer Aufnahme mit Profilkorrektur (oben) und ohne Profilkorrektur (unten).
Fazit: Für wen ist das Tamron-Reisezoom 16-300 mm geeignet?
Wenn du für National Geographic fotografierst, dann ist das Tamron-Reisezoom wahrscheinlich nichts für dich. Wenn du tolle Reisefotos haben möchtest und nicht viele Objektive mit dir rumschleppen willst, dann können wir dir das Objektiv definitiv empfehlen.
Du weißt wahrscheinlich, worauf wir hier hinauswollen: Die negativen Stimmen über Reisezooms kommen meistens von Fotografen, die Equipment im Wert von mehreren tausend Euro haben. Natürlich kann ein Tamron-Reisezoom da nicht mithalten, aber das war auch nie der Anspruch.
Wir finden, dass man hier ganz klar zwischen den Anforderungen eines Profi-Fotografen, der von dem Verkauf seiner Fotos lebt und den Anforderungen eines Hobbyfotografen unterscheiden muss und für den Hobbybereich macht sich das Objektiv definitiv sehr gut.
Der Preis von etwa 500 Euro ist sicher kein absolutes Schnäppchen. Dafür bekommst du aber ein Objektiv mit einer wirklich vernünftigen Bildqualität und guter Verarbeitung.
Wir waren sehr überrascht, wie gut man mit dem Objektiv arbeiten kann und finden es sehr schade, dass Reisezooms in vielen Fotografie-Foren und unter Fotografen oft auf eine grundsätzliche Abwehrhaltung stoßen.
Für Hobbyfotografen ist das Reisezoom unserer Meinung nach super geeignet. Wer wie wir gerne mit leichtem Gepäck und auch leichter Fotoausrüstung unterwegs ist, wird die Flexibilität des Objektives schnell zu schätzen wissen.
Zum Objektiv bei: MPB
Hast du Fragen? Welches sind deine Erfahrungen mit dem Tamron 16-300 Reisezoom-Objektiv?
Bist du vielleicht auch bereits stolzer Besitzer des Reisezooms oder überlegst du noch, ob das Objektiv für dich das richtige ist und hast Fragen an uns? Wir freuen uns über deinen Kommentar!